Meiningen: „Madama Butterfly“, Giacomo Puccini

Bei jeder Neuinszenierung der „Butterfly“ ist weniger das Was der Geschichte spannend, sondern das Wie. Es gibt keinen historischen Realismus, der Puccinis Nachfolger in ein Korsett zwingt, denn so fände man diese Oper in einer Leichenstarre, was Handlung und Figuren betrifft. Fraglos ist Cio-Cio-San die Hauptperson, doch muss sie nicht stets als bedauernswertes Opfer anderer gesehen werden. . . .

Regensburg: „Der Prinz von Schiras“, Joseph Beer

Sympathisch ist er nicht, dieser Prinz: Für ihn gibt es nur bedingungslose Liebe oder flammenden Hass, wenn es um eine Frau geht. Seine Liebe ist sentimental, sein Verhalten besitzergreifend. Kein Wunder, dass er trotz seiner exotischen Ausstrahlung bei der jungen Amerikanerin Violet nicht landen kann. Die will selbst über sich entscheiden können und hat absolut keine Lust, am Ende noch in . . .

Wuppertal: „Die Erwartung / Der Wald“, Arnold Schönberg / Ethel Smyth

Im 1266. Tatort am Ostermontag („Angst im Dunkeln“) lag schon eine tote Frau im Wald. Anton Tschechow ging in den Wald, um seinen Verstand zu verlieren, und seine Seele zu finden. Waldeinsamkeit erfreute Ludwig Tieck. Was bot der Premierenabend vom 7.4.2024 im Barmer Opernhaus? Gleich zwei hochproblematische Kurzopern zum Thema Wald. Der Regisseur Manuel Schmitt verantwortet die glänzende . . .