Wien: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber

Wien: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber

Die Warnung kam in letzter Minute und hat doch nicht in vollem Ausmaß auf das vorbereitet, was das Theater an der Wien im MuseumsQuartier angeblich als Webers „Freischütz“ bietet. Zugegeben, man war überrascht. Man ist ja in der Oper spätestens seit Castorf ausreichend von vielen und wackeligen Live-Videos belästigt worden, aber dass eine angekündigte „Live-Film-Oper“ wirklich  . . .

Frankfurt: „Elektra“, Richard Strauss

Frankfurt: „Elektra“, Richard Strauss

„Dirigiere ‚Salome‘ und ‚Elektra‘, als seien sie von Mendelssohn: Elfenmusik.“ Dieses Zitat aus „Zehn goldene Regeln. Einem jungen Kapellmeister ins Stammbuch geschrieben“, von Richard Strauss im Jahr 1924 mit leichtem Augenzwinkern aufgestellt, fehlt in keiner Premierenkritik zu Elektra. Wenn man für jede Erwähnung 10 Euro ausgezahlt bekäme, so hätte man finanziell bis zum  . . .

Stuttgart: „Der Räuber Hotzenplotz“, Sebastian Schwab

Stuttgart: „Der Räuber Hotzenplotz“, Sebastian Schwab

Zu einem umjubelten Erfolg geriet die Neuproduktion von Sebastian Schwabs neuem Singspiel Der Räuber Hotzenplotz  an der Staatsoper Stuttgart. Die erfolgreiche Uraufführung fand bereits am 4. 2.2023 statt. Bei der hier zu besprechenden sechsten Aufführung handelte es sich um eine morgens um 11 Uhr stattgefundene Schülervorstellung. Das ganze Opernhaus war mit Grundschülern und ihren  . . .

Dresden: „La Sonnambula“, Vincenzo Bellini

Dresden: „La Sonnambula“, Vincenzo Bellini

Wie bei jedem halbwegs erfolgreichen Sujet reichen die Quellen der Handlung von Vincenzo Bellinis (1801-1835) Oper „La Sonnambula“ weit zurück und die Zahl derer, die am mageren Knochen der Handlung nagten, ist vielfältig. Die literarische Verarbeitung von durch nicht erkannte Schlafwandler hervorgerufene Verwicklungen und Kuriosa sind seit Dante Alighieri (1265-1321) kaum zu zählen. In  . . .

Berlin: „Idomeneo“, Wolfgang Amadeus Mozart

Berlin: „Idomeneo“, Wolfgang Amadeus Mozart

Eine der dümmsten Fragen überhaupt an ein Kunstwerk dürfte das „Hat uns das heute noch etwas zu sagen?“ sein, das Bekenntnis dazu, nur im eigenen Saft schmoren, nicht über den eigenen Tellerrand gucken zu wollen und alles, was war und nicht mehr ist, als wertlos anzusehen. An diesem Maßstab gemessen ist natürlich Mozarts opera seria Idomeneo nur noch für die Kulturmülltonne  . . .

Duisburg: „Ghost – Nachricht von Sam“, Glen Ballard, David A. Stewart

Duisburg: „Ghost – Nachricht von Sam“, Glen Ballard, David A. Stewart

Im Jahr 1990 erschien mit Ghost – Nachricht von Sam ein Film, der auch heute noch durchaus als Kultfilm bezeichnet werden kann. Patrick Swayze, Demi Moore und Whoopi Goldberg glänzten damals als legendäres Schauspieler-Trio in den drei Hauptrollen. Auf Grund der allgemeinen Bekanntheit an dieser Stelle nur ein paar wenige Worte zum Inhalt des Musicals, welches sich nah an der Filmvorlage  . . .

Braunschweig: „Die Walküre“, Richard Wagner

Braunschweig: „Die Walküre“, Richard Wagner

Im spartenübergreifenden Projekt von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ war nach „Rheingold“ mit wenigen eingestreuten Schauspiel-Szenen und dem Tanztheater „Siegfried – eine Bewegung“ nun „Die Walküre“ an der Reihe, im Braunschweiger Konzept „Die Walküren“, ein Stück mit Musik für das Schauspiel-Ensemble. Die Autorin Caren Erdmuth Jeß hat für das Staatstheater ein  . . .

Berlin: „Arabella“, Richard Strauss

Berlin: „Arabella“, Richard Strauss

Womit beginnt die Entstellung, um nicht zu sagen: Vergewaltigung, eines Kunstwerks, in diesem Fall einer Oper? Im schlimmsten Fall bereits mit der Inhaltsangabe im Programmheft, falls sie nicht den Sachverhalt, sondern die Meinung der Regie zum Stück, also bereits die Interpretation zum Besten gibt. Mit ihr ist dem Opernhausbesucher von vornherein die Möglichkeit genommen, ein sachgerechtes  . . .

Hamburg: „Rigoletto“, Giuseppe Verdi

Hamburg: „Rigoletto“, Giuseppe Verdi

Gleich drei umjubelte Weltstars hat die Hamburger Staatsoper für die Wiederaufnahme von Verdis „Rigoletto“ in der Inszenierung von Andreas Homoki aus dem Jahr 1994 im Rahmen der italienischen Opernwochen gewinnen können: Als Gilda ist die Sopranistin Pretty Yende zu erleben, während Matthew Polenzani den Herzog von Mantua gibt. Die Titelrolle singt der georgische Bariton George Gagnidze,  . . .

Dresden: „4:48 Psycho“, Philip Venables

Dresden: „4:48 Psycho“, Philip Venables

Als die Besucher der Wiederaufnahme-Vorstellung der Kammeroper „4.58 Psycho“ den Zuschauerraum der Studiobühne „SEMPER ZWEI“ betraten, fanden sie die sechs Sängerinnen des Abends ziemlich locker auf einem grauen Sofa drapiert. Sie musterten die Einströmenden, um zu sehen, wer sich die Komposition Philip Venables und die Inszenierung von Tobias Heyder nach der Vorlage von Sarah Kane  . . .

Wiesbaden: „Tristan und Isolde“, Richard Wagner

Wiesbaden: „Tristan und Isolde“, Richard Wagner

Was hat sie so sensationell gemacht? Die Besetzung war identisch mit jener vom 29. Jänner. Seither wurde offiziell an der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg nicht weitergearbeitet. Aber: das Wagnersche Liebespaar ist in einem Ausmaß zusammengewachsen, das uns Opernfreunde und Merker aus Mannheim, Saarbrücken, Berlin und Wien nahezu verrückt vor Begeisterung machte – gesanglich, mit  . . .

Mailand: „La Boheme“, Giacomo Puccini

Mailand: „La Boheme“, Giacomo Puccini

Um die hundertste Wiederkehr des Geburtstags von Franco Zeffirelli, verstorben 2019, zu feiern, setzte die Scala acht Aufführungen seiner Maßstäbe setzenden, weltweit bekannten "Bohème"-Inszenierung an. 1963 an der Scala aus der Taufe gehoben und noch im selben Jahr auch in Wien zu sehen, erfuhr die Produktion immer wieder kleine, von Zeffirelli selbst vorgenommene Änderungen, die teils auch  . . .

Wuppertal: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Wuppertal: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Das Phänomen von Opern-Inszenierungen, die eigentlich für die Zeit der Corona-Pandemie geplant waren und erst mit einigen Jahren Verspätung herauskommen, wird uns wohl noch eine Weile begegnen. Auch die Wuppertaler „Traviata“ war eigentlich für den Sommer 2021 geplant gewesen. Damals kam sie nur als Konzert-Stream aus der Wuppertaler Stadthalle heraus. Die konzertante Aufführung wurde  . . .

Hagen: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber

Hagen: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber

Um Webers "Freischütz" machen viele deutsche Intendanten einen großen Bogen. Ähnlich wie Wagners "Meistersinger" gilt dieses Stück als teutonische Nationaloper. Entweder wird diese Oper gar nicht gespielt oder sie wird in werkkritischen Inszenierungen dekonstruiert, so dass ein Besuch keinen Spaß macht. Hagens Intendant Francis Hüsers geht einen interessanten Mittelweg. Er lässt sich von  . . .