Düsseldorf: Oper am Rhein zeigt Alternativ-Programm während der Schießung im Mai

Nach Absprache mit den kommunalen Verantwortlichen sagte die Deutsche Oper am Rhein alle weiteren Vorstellungen in Düsseldorf und Duisburg vorerst bis zum 31.Mai 2020 ab. Neben zahlreichen Repertoirevorstellungen betrifft dies auch die letzten für diese Spielzeit geplanten Premieren. In Duisburg entfallen die „Young Directors“. Auch das Ballettprogramm „b.44“, welches die letzte Produktion des Balletts am Rhein unter der Leitung von Martin Schläpfer und Remus Şucheană gewesen wäre, fällt aus. Die für den 29. Mai geplante Opernpremiere von Verdis „Macbeth“ wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. „Der Kampf gegen das Corona-Virus ist längst noch nicht vorbei“, sagt Generalintendant Prof. Christoph Meyer. „Die Politik hat in diesen Tagen unmissverständlich klar gemacht: Auch wenn die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erste Erfolge zeigen und einzelne Restriktionen im öffentlichen Leben gelockert werden können, so werden wir dennoch in den nächsten Wochen auf vieles von dem verzichten müssen, was den Alltag lebenswert macht. Unsere künstlerische Arbeit in Oper und Ballett gehört leider dazu.“

Für den Mai hat die Deutsche Oper am Rhein nun ein kleines Alternativ-Programm zusammengestellt. Nach wie vor online ist beispielsweise der interessante Ring-Talk , bei dem Generalmusikdirektor Axel Kober und Spielleiter Dorian Dreher mal zu zweit, mal mit hochkarätigen Überraschungsgästen über alle vier Teile des „Ring am Rhein“ sprechen. Abgerundet wurde die Reihe nun mit einer Ausgabe in der Zuschauerfragen zu den Produktionen beantwortet wurden. Diese fünf Videos sind zusätzlich auch auf dem YouTube-Kanal des Theaters zu sehen.

Ausschließlich auf der Homepage findet man unter www.operamrhein.de noch bis zum 15. Mai 2020 Martin Schläpfers Choreografie zu dem musikalischen Juwel „ Petite Messe solennelle “ von Gioacchino Rossini. Das Werk wurde 2017 für den 3sat Festspielsommer aufgezeichnet und wird nun vom ZDF kostenlos für den Abruf über die Opern-Homepage zur Verfügung gestellt. Auch Martin Schläpfers Interpretation des „Schwanensee“ und Georg Friedrich Händels „Xerxes“ in einer Inszenierung von Stefan Herheim ist hier nach wie vor abrufbar. Wer die Zeit derzeit für etwas Fortbildung nutzen möchte, kann dies mit dem Online-Workshop „ Opernitalienisch “ machen. Ilaria Lanzino, Spielleiterin und Regisseurin an der Deutschen Oper am Rhein, wird den Wort-Schatz des italienischen Opernvokabulars zusammen mit den Zuschauern heben und speziellen Begriffen auf den Grund gehen, so dass der nächste Opernbesuch noch mehr Spaß macht.

Markus Lamers, 26.04.2020

Bild: © Daniel Senzek