Konzerte

Berlin, Konzert: „Henze, Bruckner“, Staatskapelle unter Christian Thielemann

Hans Werner Henze, geboren am 1. Juli 1926, ist einer der bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ein Musikstudium muss er wegen des Krieges abbrechen, Reichsarbeitsdienst und seine Zeit als Funker in einer Panzereinheit der Wehrmacht sorgen für eine lebenslange, leidenschaftliche Ablehnung von Faschismus, Krieg und jede Form der Ungerechtigkeit. Nach Kriegsende – er war kurz . . .

Lübeck, Konzert: „Weinberg, Dvořák“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

Nach dem großen Erfolg der Auschwitz-Oper Die Passagierin am Theater Lübeck ist der Name des Komponisten Mieczysław Weinberg in Norddeutschland endlich auch bei der breiten Zuhörerschaft angekommen. Sein Violinkonzert bestritt den ersten Teil des 6. Symphoniekonzerts in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle am 24. März 2025 – in meisterhafter Wiedergabe. Und wer glaubt, sich an Dvořáks . . .

Dresden, Konzert: „Klein, Beethoven, Dvořák“, Staatskapelle unter Joshua Weiterstein

Eigentlich wollte uns der Ehrendirigent des Orchesters Herbert Blomstedt im 8. Symphoniekonzert seine altersweise Deutung der 5. Symphonie Es-Dur von Jean Sibelius vorstellen. Obwohl mir noch über ein Altersjahrzent der Blomstedtschen Jahre fehlen, lerne auch ich inzwischen, dass längerfristige Pläne zunehmend problematischer werden, so dass es erklärbar ist, dass der Hochverehrte seine . . .

Wuppertal, Konzert: „Ives, Strauss, Rott“, Sinfonieorchester Wuppertal unter Patrick Hahn

Charles Ives hat sich für seine Komposition eine Zeile aus dem Gedicht Die Sphinx von Ralph Waldo Emerson als Programm gewählt. Die Sphinx beherrscht die Kunst der unbeantworteten Frage. Vier Jahre, nachdem er als Kirchenmusiker seine Tätigkeit beendet hatte und schon als Versicherungskaufmann sein Geld verdiente, hat er das kurze Stück (6 Minuten) komponiert, welches eines seiner . . .

Dresden: Auszüge aus „Tristan und Isolde“, Richard Wagner (konzertant)

Ursprünglich von Marek Janowski, dem langjährigen, verdienstvollen Chef der Dresdner Philharmonie und profunden Kenner und Interpreten der Musik Richard Wagners als Gesamtaufführung geplant, wurde daraus nach dessen Absage ein Konzertprogramm üblicher Dauer mit drei wesentlichen Teilen des Werks - leider, denn man hatte für die Aufführung eine auf allen Positionen erstklassige . . .

Finale der „62. Edition des Internationalen Gesangswettbewerbs Tenor Viñas“

Der Concurs „Tenor Viñas“ – Der Tenor Francesc Viñas wollte schon immer ein Werk schaffen, das jungen Sängern bei den Schwierigkeiten helfen könnte, die den Beginn einer Gesangskarriere darstellen und unter denen er selbst gelitten hat. Diese Arbeit wurde von Dr. Jacint Vilardell im Jahre 1963 mit der Gründung des Internationalen Viñas-Gesangswettbewerbs für Tenöre. –  . . .

Dresden, Konzert: „Mahler: Lieder aus des Knaben Wunderhorn / Symphonie Nr. 4“, Staatskapelle unter Daniele Gatti

Seinen Zeitgenossen war Gustav Mahler (1860-1911) vor allem als Dirigent von seltener Gestaltungsgabe, Werktreue, und Erkenntnisstärke bekannt. Viele Stunden seiner eigentlich kostbaren Zeit verschwendete er, insbesondere in den Jahren von 1897 bis 1907 als Direktor der Wiener Hofoper, für logistische Tätigkeiten und zur Abwehr von Intrigen. – Bereits mit sechs Jahren komponierte Gustav . . .

Berlin, Konzert: „Mendelssohn Bartholdy“, Staatskapelle unter Christian Thielemann

Bedingt durch eine Erkrankung des für das Konzert vorgesehenen Dirigenten Paavo Järvi übernimmt Christian Thielemann, seit 2024 GMD der Berliner Staatsoper Unter den Linden, dankenswerterweise die Leitung des Abends, allerdings verbunden mit einer grundlegenden Programmänderung – aus Sibelius, Korngold und Nielsen wird Mendelssohn. Wer nun enttäuscht geglaubt hatte, das sei eine . . .

Frankfurt: „Prokofjew, Mahler, Tschaikowsky“, hr-Sinfonieorchester unter Andris Poga

Die Protagonisten dieses Abends waren kurzfristig ausgetauscht worden, das Programm dabei aufrecht erhalten worden. Statt Nathalie Stutzmann stand nun der junge lettische Dirigent Andris Poga am Pult des hr-Sinfonieorchesters. Poga war so rechtzeitig eingesprungen, daß eine reguläre Probenphase möglich war. So zeigte das Orchester im Auftakt mit Sergej Prokofjews Ouvertüre über hebräische . . .

Dresden, Konzert: „Messa da Requiem“, Giuseppe Verdi

Seit Rudolf Kempe (1910-1976) im ersten „Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945“ im damaligen „Großen Haus der Staatstheater“ eine Aufführung von Guiseppe Verdis (1815-1901) „Messa da Requiem“ der Sächsischen Staatskapelle leitete, ist dieses Werk die am häufigsten in dieser Abfolge aufgeführte Komposition. Mit Daniele Gattis Interpretation erlebten . . .

Lübeck, Konzert: „Vivaldi, Janoska“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

Ach, Vivaldis Vier Jahreszeiten – wie oft wird man seit Jahrzehnten allein mit Bearbeitungen und Neu-Arrangements überschüttet. Ist da nicht schon die Rezeption mitunter langweilig und sogar gequält? Möglich, aber das slowakische Janoska Ensemble überrascht mit ungewöhnlichen Wendungen, musikalischen Sprüngen und einem ganz neuen Licht auf die Quattro Stagioni. Was für ein Spaß! . . .

Dresden, Konzert: „Natur pur: Mahler und Beethoven“, Staatskapelle unter Daniele Gatti

Seit sich mein neuntes Lebensjahrzehnt zunehmend dem Ende zuneigt, beobachte ich intensiver, wie die aktiven Kulturschaffenden sich um das Auffüllen der biologisch bedingten Ausfälle der Besetzung der Konzertsitzplätze bemühen. Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle gestalten seit dem Jahre 2004 unter dem Motto „Kapelle für Kids“ Musikvermittlungsprogramme für Kinder, um auf diesem . . .

Dresden, Konzert: „Thorvaldsdóttir, Schostakowitsch, Tschaikowsky“, Dresdner Philharmonie unter Tabita Berglund

Ein wesentliches Interesse des Publikums gilt zuallererst der designierten Ersten Gastdirigentin des Orchesters, der 35 Jahre jungen norwegischen Dirigentin Tabita Berglund, hat sie doch seit ihrem Dresdner Debut 2023 eine beachtenswerte Karriere vorzuweisen. Nach einem erfolgreichen Masterstudium bei dem Cellisten Truls Mørk und zwei Jahren solistischer Arbeit belegt sie einen Masterstudiengang . . .