Frankfurt: „Punch and Judy“, Harrison Birtwistle

Benjamin Britten soll die Premiere im Jahr 1968 fluchtartig verlassen haben. Was Harrison Birtwistle in seiner ersten Oper auf die Bühne gestellt hatte, war wohl zu harte Kost. Dabei hatte Britten selbst den jungen Komponisten für das Festival in Aldeburgh mit den Worten empfohlen: „Er hat mehr zu sagen als die meisten seiner jungen Zeitgenossen. Ich bin sicher, er wird etwas Auffälliges und . . .

Baden-Baden, Ballett: „Die Schneekönigin“, Taras Shewtschenko

Kann das Märchenballett der Nationaloper der Ukraine diese Welt zum Guten, Schönen und Wahren verändern? Hat Platon Recht? – Der Vorhang aus sattem roten Samt hob sich, aus dem Graben strömte Wiener Blut von Johann Strauß und auf der Bühne tanzende Menschen in verschneitem Städtchen, mit heimeligen Häusern und Plätzen - einfach eine romantische Welt und Idylle. Da war klar, was man . . .

Braunschweig: „La Bohème“, Giacomo Puccini

Für vier Tage im Dezember hat das Staatstheater nach sieben Jahren die damals überaus erfolgreiche, im Ganzen stimmige Neuinszenierung von Ben Baur wiederaufgenommen.Der Erfolg beruhte auch darauf, dass derebenso für die Bühnenbilder verantwortliche Regisseur die traurige Geschichte erfreulicherweise so erzählte, wie sie von den Librettisten und dem Komponisten konzipiert ist. Lediglich das . . .

Düsseldorf: „Katja Kabanova“, Leoš Janáček

Mit dieser Produktion, die ursprünglich am Duisburger Haus der Deutschen Oper am Rhein am 5. März 2022 Premiere hatte und in Koproduktion mit dem Grand Théâtre de Genève aufgelegt wurde, beweist die Oper am Rhein, dass sie als Ort der Janáček-Pflege immer noch ernstgenommen werden muss. Unter dem Dirigat von Axel Kober in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca mit dem Bühnenbild von Henrik . . .

München: „Die Nacht vor Weihnachten“, Nikolay Rimsky-Korsakow

Zu einem vollen Erfolg geriet die Aufführung von Nikolay Rimsky-Korsakows Oper Die Nacht vor Weihnachten an der Bayerischen Staatsoper. Mit dieser Neuproduktion einer absoluten Rarität ist dem Nationaltheater München ein großer Wurf gelungen. Dieses Werk beruht auf einer Geschichte von Nikolai W. Gorgol. Aus der Taufe gehoben wurde die Oper, für die der Komponist persönlich das Textbuch . . .

Frankfurt: „Mitridate, re di Ponto“, Wolfgang Amadeus Mozart

Über Mozarts ersten Versuch einer Opera seria liest man in der älteren musikwissenschaftlichen Literatur Unfreundliches. Zwar sei das Libretto „erstaunlich gut“, jedoch werde der junge Komponist ihm dramaturgisch „kaum je gerecht“, urteilt etwa Ulrich Schreiber. Alfred Einstein bläst in seiner Mozart-Monographie in dasselbe Horn („Mozart ist zu jung, um die Vorteile des Librettos zu . . .

München: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Auch dieses Jahr steht wieder Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel in der Inszenierung von Richard Jones (Regie) und John Macfarlane (Bühne und Kostüme) auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Und erneut hinterließ die Aufführung einen nachhaltigen Eindruck. Hierbei handelt es sich um spannungsgeladenes, aufregendes und hervorragend durchdachtes modernes Musiktheater. Jones ist . . .