„Mit meinem Wissensstand steht es mir nicht zu, meine Meinung in dieser Angelegenheit zu äußern. Der gesunde Menschenverstand sagt mir jedoch, dass man um 330 Millionen Euro kein Opernhaus hinstellen kann. Herr Kühne will sich im fortgeschrittenen Alter ein Denkmal setzen, das ist verständlich. Verständlicher jedenfalls, als würde er diese Summe in den Fußballclub Hamburger Sportverein stecken, der trotz der Kühne-Millionen sein Dasein in der zweiten Liga fristet.“ Schreibt unser Freund Anton Cupak heute in seinem MERKER-Tageskommentar.
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Vielleicht sollte die rot-grüne Hamburger Regierung das Volk abstimmen lassen: „Wollt ihr überhaupt eine Oper oder nicht?“ Ähnliche Probleme gibt es ja aktuell in Düsseldorf…
Da jemand, der in der heutigen deutschen Realwelt ein erfolgreicher und gutverdienender Geschäftsmann ist, der mit seiner großen Firma und vielen Angestellten also die Weiterexistenz unserer noch kapitalistisch orientierten Gesellschaft und deren Opernhäusern garantiert, vielen Grünen und Roten per se (so ist jedenfalls mein Eindruck) als Verbrecher und ergo verachtenswert gilt, gibt es ein Problem. Das Geld käme doch wertneutral besser nur vom Steuerzahler, der hat es ja. Wir schwimmen doch alle in Onkel Dagoberts Goldmünzen-Pool.
War übrigens in Köln ähnlich: Der reichste und einflussreichste Kölner, ein großer Pressemagnat, versprach der Stadt vor gefühlt 100 Jahren 😉 eine neue Superoper am Rhein – für den Steuerzahler und die Stadtkasse gratis – wenn man ihm das Edel-Grundstück der alten, gerade fast zusammenstürzenden Kölner Oper übereigne.
Das wurde abgelehnt und nun dauert die Sanierung (Abriss und Neubau wurde auch abgelehnt damals) gut 15 Jahre – ein Ende und die Wiedereröffnung sind noch nicht abzusehen. Aber eine Milliarde ist schon verpulvert! Geld ist vom Steuerzahler weiterhin unbegrenzt verfügbar, so scheint es, zumindest in Köln wie in Hamburg.
Ich schließe mich als alter HSV-Fan übrigens da meinen Freund Toni nicht an: Gebt das Geld dem HSV, damit die endlich wieder da spielen, wo sie historisch hingehören: in der Ersten Bundesliga. Wetten, dass 80 Prozent der Hamburger dieser Lösung zustimmen würden? Wen interessiert denn die Oper?
Hojottoh Hoh
Ihr Herausgeber P.B.
Dank an unseren Hauszeichner Peter Klier.