Bei der Präsentation der kommenden Spielzeit erklärte die im Sommer 2025 ausscheidende Generalintendantin Dagmar Schlingmann, dass sie den neuen Spielplan noch mitgestaltet habe. Bis zu Beginn der übernächsten Spielzeit der Leipziger Opernintendant Tobias Wolff die Braunschweiger Generalintendanz übernimmt, ist Ellen Brüwer als Interimsleiterin für die Spielzeit 2025/2026 verantwortlich. Diese stellte jetzt mit „Und was ist hinter den Türen, die das Leben uns aufmacht?“ das Motto vor, unter dem das Programm stehen wird. Es ist die Frage des Kriegsheimkehrers Beckmann in Wolfgang Borcherts berühmtem Schauspiel „Draußen vor der Tür“, das ab 20. September im Kleines Haus aufgeführt wird. Das Staatstheater verbindet mit diesem Motto in Frageform die Überzeugung, dass Theater in unserer zunehmend auseinander driftenden Gesellschaft verbinden kann, dass es komplexe Geschichten differenziert zu erzählen vermag und andere Perspektiven eröffnen kann.

Foto: © Ulli Schirmer
Das Musiktheater beginnt die neue Spielzeit am 23. August mit „La Traviata“, die bis 10. September täglich außer montags auf dem Braunschweiger Burgplatz aufgeführt wird.Die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Srba Dinić, für die Regie ist Beatrice Müller verantwortlich. 100 Jahre nach der Uraufführung wird Alban Bergs „Wozzeck“ wieder einmal in Braunschweig zu erleben sein; GMD Srba Dinić wird dirigieren, Franziska Angerer inszenieren. Der 200. Geburtstag von Johann Strauß ist für das Staatstheater Anlass, eine Neuproduktion der weltberühmten Operette „Die Fledermaus“ vorzustellen, die Katharina Schmidt inszenieren und Braunschweigs 1. Kapellmeister Alexander Sinan Binder dirigieren wird. Dieser wird auch die musikalische Leitung von Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ übernehmen;Regie wird Eva-Maria Höckmayrführen. 2026 wäre Marilyn Monroe 100 Jahre alt geworden. Die revuehafte Kammeroper „Marilyn Forever“ des Briten Gavin Bryars beschäftigt sich mit der Hollywood-Ikone. Christine Strubel wird eine Sopranistin, einen Bariton, einen dreiköpfigen Männerchor sowie ein Kammerorchester mit Jazz-Trio leiten; die Regie liegt in Händen von Marie Gedicke. Mit „I Capuleti e i Montecchi“ von Vincenzo Bellini wird es einen Belcanto-Klassiker geben, mit GMD Sraba Dinic am Pult und Jan Eßinger als Regisseur. Die letzte Produktion des Musiktheaters ist die Oper „Innocence“ der finnischen Komponistin Kaija Saariaho, die Dagmar Schlingmann in Szene setzen und Alexander Sinan Binder dirigieren werden.
Das Tanztheater beginnt mit der Uraufführung eines Stückes seines Leiters Gregor Zöllig, das den Titel „Das Rauschen der Stadt“ trägt. Inspiriert von einer online-Umfrage bei ca. 300 Braunschweigern ist das Stück eine tänzerische Auseinandersetzung mit dem Lebensgefühl, Verhalten und Denken der Bewohner Braunschweigs; am Pult des Staatsorchesters wird Alexis Agrafiotis stehen. Eine weitere Uraufführung steht mit „Styx“ von Melanie Lane auf dem Spielplan; das Stück nach Musik der australischen Klangkünstlerin Yamila Rios beschäftigt sich mit der Transformation des Körpers nach dem Tod. Schließlich wird es mit „Triple Impact“ einen dreiteiligen Tanzabend von Andonis Foniadakis, Tú Hoàng und Ihsan Rustem geben.
Gerhard Eckels, 1. Mai 2025
Musiktheater:
23. August 2025: „La Traviata“, Guiseppe Verdi (Burgplatz Open Air)
12. Oktober 2025: „Wozzeck“, Alban Berg
7. Dezember 2025: „Die Fledermaus“, Johann Strauss
21. Februar 2026: „Peter Grimes“, Benjamin Britten
7. März n2026: „Marilyn Forever“, Gavin Bryars
19. April 2026: „ I Capuleti e i Montecchi“, Vincenzo Bellini
24. Mai 2026: “Innocence”, Kaija Saariaho
Wiederaufnahmen: Don Giovanni, La Bohème
Tanztheater:
31. Oktober 2025: „Das Rauschen der Stadt“, Gregor Zöllig
7. Februar 2026: „Styx“, Melanie Lane
1. Mai 2026: „Triple Impact“, Andonis Foniadakis, Tú Hoàng, Ihsan Rustem