Bremerhaven: Pressekonferenz zur Spielzeit 2020/21

am 29.04.2020

Mit optimistischem Blick

Das Stadttheater Bremerhaven ist im norddeutschen Raum das erste Haus, das seine Pläne für die Spielzeit 2020/21 vorgestellt hat. Bei allen Vorbehalten und Unwägbarkeiten blickt Intendant Ulrich Mokrusch mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. Dass die laufende Spielzeit, von mehreren Aktionen im Internet abgesehen, nun vorzeitig zu Ende ist, ist klar. Dem sind die beiden Produktionen „Endstation Sehnsucht“ von André Previn und „Werther“ von Jules Massenet zum Opfer gefallen. Sie werden auch in der kommenden Spielzeit nicht nachgeholt, während „Der Schimmelreiter“ von Wilfried Hiller nun am Ende der nächsten Spielzeit herauskommen soll.

Für Ulrich Mokrusch ist es seine letzte Spielzeit in Bremerhaven. Danach wechselt er an das Theater Osnabrück. Sein Nachfolger in Bremerhaben wird ab 2021/22 Lars Tietje sein, der bisher Intendant in Schwerin war. Mokruschs Pläne, die unter dem beziehungsvollen Motto „Umbruch und Veränderung“ stehen, sehen folgende Inszenierungen vor:

Gestartet wird, wie schon seit einigen Jahren, mit einem Musical. Diesmal ist es „Chicago“ von John Kander (19. September). Mit Davide Perniceni (musikalische Leitung) und Felix Seiler (Inszenierung) wird hier ein eingespieltes Team am Wirken sein.

Es folgt „Carmen“ (31. Oktober) mit Patrizia Häusermann in der Titelpartie und Jason Kim (Gast aus Oldenburg) als Don José. Gesungen wird in französischer Sprache, allerdings mit deutschen Dialogen. Matthias Oldag inszeniert, GMD Marc Niemann dirigiert.

Er steht auch bei „Lucia di Lammermoor“ am Pult. Die Belcanto-Oper ist als Weihnachtspremiere (25. Dezember) in der Inszenierung von Phillipp Kochheim vorgesehen.

Die Operette wird mit Lehars „Paganini“ (6. Februar) vertreten sein, wobei die musikalische Leitung in den bewährten Händen von Hartmut Brüsch liegt und Robert Lehmeier für die Inszenierung verantwortlich ist.

Bei „Oceane“ von Detlev Glanert handelt es sich um ein Werk, das erst im April 2019 an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt wurde. Der Stoff beruht auf dem Novellenfragment „Oceane von Parceval“ von Theodor Fontane und führt in geheimnisvolle Wasserwelten, ähnlich wie „Undine“ oder „Rusalka“. Die Oper verlangt ein großes Orchester, das teilweise auch auf der Seitenbühne sitzen muss. Bremerhaven ist eines der ersten Häuser, das das Werk nachspielt (20. März). Marc Niemann wird dirigieren und Hendrik Müller inszenieren.

Mozarts „Le Nozze di Figaro“ ins Programm zu nehmen, war ein schon lange geäußerter Wunsch des Ensembles. Dieser Wunsch wird von Davide Perniceni am Orchesterpult und Ansgar Weigner am Regiepult erfüllt (30.April).

Die letzte, in die neue Spielzeit herübergerettete Premiere gilt Wilfried Hillers „Der Schimmelreiter“ (30. Mai). Das Werk wurde schon vor zwanzig Jahren in Bremerhaven gespielt und hat ja durchaus Bezüge zur Region. Die Regie hat Ulrich Mokrusch persönlich, der sich damit vom Bremerhavener Publikum verabschiedet.

Es bleibt zu hoffen, dass sich all diese Pläne wirklich realisieren lassen. Bleiben wir optimistisch!

Wolfgang Denker, 1.5.2020