Schnuppe für Wuppertal: Luisa Killer statt Luisa Miller

Pausenflucht

Nach Magdalena Fuchsberger beim Hagener Simon Boccanegra und Tatjana Gürbaca beim Essener Freischütz“erlebt man in Wuppertal neuerlich eine Inszenatorin, welche sich mit anarchischer Wollust auf eine Repertoireoper stürzt und sie berserkerisch zerfleischt. Tolle Bühne; die kahlen, weißen Wände verblüffen – rückwärtig wird ein schwarzer, in den Umrissen kirchenähnlicher Raum hinzu addiert. Welch unglaubliche Farbsymbolik! Dann trippeln zwei artige Kinderlein auf die Szene und verewigen seitlich die Worte Amore und Intrigo. Luisas Geburtstag feiert eine Chormeute, welche wie eine Mixtur aus Karnevalisten und Dämonen ausschaut. Abrupte, sinnentleerte Bewegungen…

In der Folge werden Tänzer aufgeboten, die somnambul über die Bühne irren. Einige von ihnen steigen in Blechbehälter und werden mit schwarzer Farbe übergossen, die sie später an den doch ach so schönen weißen Wänden körperrollend abstreifen. Die Bedeutungsschwere dieser Vorgänge ist horrend. Zu einem erotischen Zweikampf artet die Begegnung von Rodolfo und Federica aus. Die genialen Einfälle der Regie wären noch bis ins Unendliche hinein zu ergänzen… Doch irgendwann reißt halt der Geduldsfaden.
CZ 16.12.2018

So etwa smuß man nicht zu ende schauen um unseren Negativpreis die OPERNFREUND SCHNUPPE schon zu verdienen. Diese Produktion, liebe Opernfreunde, sollten Ihnen schnuppe sein. Gehen Sie lieber nett Essen, da gibt es in Wuppertal einige schöne Lokalitäten – oder fahren Sie mit der Schwebebahn; das umweltfreundliche Verkehrsmittel; und das seit über 100 Jahren.
PB 16.12.2018

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