Ja, es gibt sie doch immer wieder, die Aufführungen, die uns an das Musiktheater glauben lassen. So jetzt mit der selten gespielten „Vanessa“ von Samuel Barber am Theater Magdeburg. Die Intendantin, Karen Stone, hat selbst die Regiehand angelegt und herausgekommen ist eine absolut konventionelle Inszenierung von unglaublicher Spannungsdichte, mit einem schönen Bühnenbild und wundervollen Kostümen ( Ulrich Schulz), so einfach kann gutes Theater sein, wenn man ein Stück mal einfach so sein lässt, wie es ist. Doch auch musikalisch lässt die Aufführung keine Wünsche offen: Svetoslav Borisov hat genau das Händchen für das amerikanische Melodram und die Magdeburgische Philharmonie setzt die Musik grandios um. Die Sängerbesetzung ist ebenfalls einfach perfekt, sowohl was die stimmlichen Anforderungen betrifft, wie das unglaublich typengerechte Aussehen der Akteure, die allesamt von Haupt- bis Nebenpartie absolut passend sind. Es geht natürlich auch nur auf , weil die Regie und die Darstellungskunst so hervorragend ineinandergreifen. Insgesamt eine werkgetreue Umsetzung, die einen tosenden Schlussapplaus des gut besuchten Opernhauses erhielt. Das ist uns einen Opernfreund-Stern wert !
Gerhard Eckels / Martin Freitag 21.1.2019