Krefeld: Helden der Leinwand

mit den Niederrheinischen Sinfonikern

Premiere: 21.02.2019

Ein Stück Hollywood am Niederrhein

Beginnen möchte ich heute mal mit einem ganz persönlichen Statement. Als langjähriger Besucher des Theaters Krefeld-Mönchengladbach, habe ich mir jedes Jahr aufs Neue ein Filmmusikkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker gewünscht. Lange hat es gedauert, umso größer war aber meine Freude im April 2018 bei der Vorstellung der Spielzeit 2018/19. Unter dem Titel „Helden der Leinwand“ fand dieses Konzert nun erstmalig am 21. Februar 2019 im Krefelder Theater statt. Zwei Tage später kamen auch die Zuschauer aus Mönchengladbach in den Genuss dieses kleinen Juwels, denn die Sinfoniker lieferten nicht nur den erhofften Genuss für die Ohren ab, man sorgte auch für einen passenden Rahmen.

Bereits vor dem Theatereingang war der rote Teppich ausgerollt und ein Fotograf vom Stadtmagazin erwartete die ankommenden „Ehrengäste“ auf Wunsch zum Fotoshooting vor der passenden Leinwand. Im Foyer waren viele der üblichen Bilder zu den laufenden Produktionen durch Filmplakate ersetzt worden, passender Weise sogar Filme deren Musik später am Abend erklingen sollte, was allerdings erst im Nachhinein wirklich auffiel. Der Treppenaufgang war passend zu der an diesem Wochenende anstehenden Oskar-Verleihung ebenfalls stimmungsvoll dekoriert. Für Freunde des eher legeren Filmgenusses gab es zudem frisch gemachtes Popcorn günstig zu erwerben.
Unter dem Dirigat des 1. Kapellmeisters Diego Martin-Etxebarria verwöhnten die Niederrheinischen Sinfoniker die Zuschauer rund 2 ½ Stunden mit vielen großen Filmmelodien. Die Moderation übernahm Juri Tetzlaff , der sehr unterhaltsam durch den Abend führte und die ein oder andere Anekdote zu den jeweiligen Werken einbringen konnte. Neben den zu erwartenden Klassikern war auch das ein oder andere weniger bekannte Stück vertreten, beispielhaft genannt seien hier die Filme „Das Leben der Anderen“ oder „Hugo Cabret“. Gerade bei Letzterem kam die große Leinwand besonders schön zur Geltung, die im Laufe des Abends zu vielen passenden Filmausschnitten genutzt wurde. In diesem Fall passten Musik und Bild auf die Sekunde zusammen, man kann da wohl passender Weise von „ganz großem Kino“ sprechen. Auch bei den ausgewählten Komponisten gelang eine gute Mischung, wie das nachfolgende komplette Programm des Abends verdeutlicht:

Lalo Schifrin

Thema aus „Mission: Impossible“

Howard Shore

„The Thief“ aus „Hugo Cabret“

John Powell

Suite aus „Ice Age II: Jetzt tauts“

Alan Silvestri

Suite aus „Forrest Gump“

Howard Shore

Suite aus „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs”

Elmer Bernstein

Suite aus „Die glorreichen Sieben“

John Williams

Superman-Marsch

Thema aus „Schindlers Liste“

Gabriel Yared

„Georg Dreymann, der Dichter“ und „Die unsichtbare Front“ aus „Das Leben der anderen“

David Arnold

„The name’s Bond … James Bond“ aus „James Bond 007: Casino Royale”

Hans Zimmer

Suite aus „Gladiator”

Klaus Badelt

Suite aus „Fluch der Karibik”

Bill Conti
Thema aus „Rocky“

Zu guter Letzt gab die Mezzosopranistin Valerie Eickhoff aus dem Opernstudio noch „Die Sandmännchen-Melodie“ von Wolfgang Richter zum Besten, ein durchaus netter Ausklang dieses Abends. Es bleibt zu hoffen, dass nach den beiden ausverkauften Abenden und vielen, vielen positiven Stimmen zum Konzert auch in den kommenden Spielzeiten die ein oder andere Wiederholung eines solchen Abends stattfinden wird.

Markus Lamers, 27.02.2019
Bild © DER OPERNFREUND / Markus Lamers