Konzerte

Dresden, Konzert: „Édouard Lalo und Antonín Dvořák“, Staatskapelle unter Orozco-Estrada

Der aus einer spanischen Offiziersdynastie stammende Komponist Édouard Lalo (1823-1892) wird der französischen Musiktradition zugerechnet. In Lille geboren, da die militärischen Glieder seiner Familie in französischen Diensten standen, lebte und arbeitete Lalo überwiegend in Paris. In seinen Kompositionen ist zwar das Streben nach Klarheit in der Form, nach Ausdrucksreichtum zu spüren und . . .

München, Konzert: „De Falla, Strawinsky, Golijov, Bernstein“, BR-Symphonieorchester unter Simon Rattle

Wie oft erlebt man so etwas schon bei einem Konzert im Münchner Herkulessaal mit einem Programm aus der klassischen Moderne? Rhythmisch wippende Köpfe, Knie und Füße, die sich im raschen Takt auf und ab bewegen, und das sowohl bei den Mitwirkenden auf der Bühne als auch im Publikum! – Erleben konnte man das am 3. Oktober 2024 mit Simon Rattle und dem Symphonieorchester des Bayerischen . . .

Dresden, Konzert: „Requiem für Soli, Chor und Orchester“, Antonín Dvořák

Eigentlich unverständlich, doch bei Dvořák denken wir zunächst an seine Slawischen Tänze, seine 9 Sinfonien, sein Violinkonzert, das wunderbare Cellokonzert und seine Kammermusiken. Dabei hat der Komponist mit seinem Stabat mater und seinem Requiem große kirchenmusikalische Werke geschaffen. Sein Requiem zählt zu den bedeutendsten Vertonungen einer Totenmesse in der Musikgeschichte. Es mag . . .

Zürich, Konzert: „Webern, Strauss, Bruckner“, Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi

So schwach besetzt habe in den großen Saal der Tonhalle Zürich bei einem Konzert des hauseigenen Orchesters unter seinem Chef Paavo Järvi noch nie erlebt. Ich kann mir auch nicht erklären, woran es gelegen haben mag. Alle drei aufgeführten Werke waren in der Epoche der Romantik (Bruckners 1. Sinfonie) oder der Spätromantik (Weberns Langsamer Satz, Strauss' 4 letzte Lieder) . . .

Leipzig: „Bruckners 8.“, Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt

Welch ein Abend! Hatte der Hörer sich doch vorbereitet auf eine Aufführung von Anton Bruckners Achter! Und dann beginnt das Konzert mit einer Weltsensation, mit der „Ganz kleinen Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, einer Serenade, einem bisher unbekannten Frühwerk des jungen Mozart, das in der Leipziger Stadtbibliothek kürzlich entdeckt worden war und deren Erstaufführungen wenige . . .

Mailand: „Gurre-Lieder“, Arnold Schönberg

Im Jahr, welches die Wiederkehr von Arnold Schönbergs 150. Geburtstag feiert, setzte die Scala - wie viele andere Opernhäuser und Konzertstätten - dessen spätromantisches Meisterwerk an. Bekanntlich hatte der Komponist mit der enthusiastischen Aufnahme seitens des Publikums bei der von Franz Schreker 1913 dirigierten Uraufführung keine große Freude, waren seine später entstandenen atonalen . . .

Dresden, Konzert: „Schumann, Bruckner“, Wiener Philharmoniker unter Thielemann

Zu einem Sonderkonzert der Wiener Philharmoniker mit den jeweils ersten Symphonien von Robert Schumann und Anton Bruckner hatten die Dresdner Musikfestspiele ihr Stammpublikum am 17. September des Jahres in den Konzertsaal des Kulturpalastes eingeladen. Das Dirigat des Konzertes hatte Christian Thielemann übernommen. – Es waren Robert Schumanns glücklichsten und schaffensreichsten . . .

Bayreuth: „Muera cupido“, Nuria Rial & Fahmi Alqhai

Spanisches Barock? Da denkt man an prachtvoll ausgestattete Kirchen, in denen der Horror vacui herrscht, an riesige Königspaläste und an die Orgeln, deren Pfeifen wie Maschinengewehre in die Luft ragen – aber auch an die ausgemergelten Heiligen Zurbarans und die blutbeschmierten Karfreitagsprozessionen. Spanisches Barock: das ist auch ein in Kerzenlicht getauchtes katholisches Mysterium, von . . .

Luzern: „Mendelssohn, Beethoven, Debussy, Ravel“, Rotterdam Philharmonic unter Lahav Shani

Es waren nicht Sinfonische Dichtungen im engeren Sinne, welche das Rotterdam Philharmonic Orchestra unter der Leitung seines energiegeladenen Chefdirigenten Lahav Shani für sein Gastspiel beim Lucerne Festival im Gepäck hatten, wohl aber drei Tongemälde, welche auf ihre ganz unterschiedliche Art und Weise enormes suggestives Potential beinhalteten. Mendelssohn, Debussy und . . .

Lübeck: „Prokofjew, Martin, Mussorgski“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

So nett und rückwärtsgewandt kommt sie daher, die Klassische von Sergei Prokofjew, so schmiegsam und Nachmittags-Teetisch-tauglich. Aber ist sie das wirklich oder hat sich der ansonsten eher unbequeme Komponist da einen Scherz erlaubt? „Klassisch“ nannte er das Werk nach eigener Aussage, „erstens, weil es so einfacher war; zum anderen in der Absicht, die Philister zu ärgern, und . . .

Bochum/Ruhrtriennale: „Haugtussa“, Edvard Grieg / „Rechants“, Chorwerk Ruhr

Haugtussa - Edward Grieg – Es sind nicht selten die leisen, unspektakulären Kreationen der Ruhrtriennale, die die nachhaltigsten und intensivsten Eindrücke hinterlassen. Das trifft auch auf „Haugtussa“ zu, ein Musiktheater-Projekt des Norwegischen Nationaltheaters, dessen Uraufführung in der Bochumer Jahrhunderthalle auf große Zustimmung des Publikums stieß. –  . . .

Hamburg: „Schönberg: Gurre-Lieder“, NDR Elbphilharmonie-Orchester unter Alan Gilbert

„Eine gewaltige Wagnersche Kantate…, eröffnet mit einem Dampfbad in Es-Dur“ – so charakterisiert der Musikwissenschaftler Alex Ross die Gurre-Lieder von Arnold Schönberg. In der Tat steckt viel Wagner in diesem Riesen-Opus, sowohl in der Verwendung von Leitmotiven als auch vom orchestralen Klang her, auch Richard Strauss´ Harmonik darf man assoziieren. Dennoch ist das Werk völlig . . .

Berlin: „Respighi, Nono, Verdi“, Orchester der DOB unter Donald Runnicles

Wohl eine ganz besondere Beziehung hat die Deutsche Oper Berlin zum italienischen Komponisten Ottorino Respighi, dessen Oper Marie Victoire sie 2009 zur deutschen Erstaufführung in der Regie von Johannes Schaaf und unter der musikalischen Leitung von Michail Jurowski brachte, von der es eine CD des Labels cpo gibt. Selten gespielt ist auch das spätere Werk La Fiamma, dessen Premiere in der . . .