Konzerte

Neumünster: „Dvořák / Saint-Saëns / Berlioz“, Schleswig-Holstein Festival Orchester mit Lang Lang

„Die Royal Albert Hall des Nordens“ nannte Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals, die Holstenhallen Neumünster bei seiner Begrüßung zum Konzert mit Lang Lang am 19. Juli 2024. Kuhnt ist ja für seine witzigen Ansprachen bekannt und man mag sich kaum vorstellen, daß da nicht ein Funken Ironie beteiligt war, denn die große Halle mit dem funktionalen Charme eines . . .

Lübeck: „Zwischen Palast und Synagoge“, Vokalensemble „Profeti della Quinta“

Propheten in der Synagoge? Und was ist mit „Quinta“ gemeint, um welchen Palast geht es? Allein der Name des Vokalensembles „Profeti della Quinta“ und der Titel des Konzerts „Zwischen Palast und Synagoge“ im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals in der Lübecker Carlebach-Synagoge am 17. Juli 2024 machten neugierig. – Um es gleich aufzuklären: „Profeti della Quinta“ . . .

Lübeck: „Wagner / Bruckner“, Schleswig-Holstein Festival Orchester unter Holly Hyun Choe

SHMF-Intendant Christian Kuhnt hatte es noch in seiner launigen Ansprache vor dem Konzert am 13. Juli in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle gesagt: „Handys aus und Ohren auf“, aber diese Ohren waren teils taub an diesem eher kühlen Sommerabend. Dazu später mehr – um so wärmer und leidenschaftlicher war das, was das musikalische Programm des Abends bot. – Nach einem kurzen . . .

St. Florian: „Bruckner: Symphonie Nr. 9“, Bamberger Symphoniker unter Herbert Blomstedt

Schon im Vorfeld hatte das Konzert am 11. Juli 2024 in der Stiftskirche St. Florian Legendencharakter – Bruckners „Neunte“ direkt oberhalb seiner Grablege, dirigiert von Herbert Blomstedt an seinem 97. Geburtstag. Kulturwissenschaftler, die sich mit historischen Bestattungen beschäftigen, wissen, daß sein wohlbalsamierter Leichnam auch heute noch Portraitähnlichkeit besitzt, und so mag . . .

Dresden, Konzert: „Mahler: Symphonie Nr. 8“, Staatskapelle unter Thielemann

Mit gewaltigen Anstrengungen versuchte Gustav Mahler (1860-1911) in den Sommermonaten der Jahre 1906 und 1907 sein humanistisches Credo mit einer Symphonie zu erfassen. Als ein „Geschenk an die Nation“, inmitten einer der Katastrophe des ersten Weltkrieges zutreibenden Gesellschaft, bekannte sich der Komponist zu menschlicher Schöpferkraft und Humanität. Auf dem Programm der Sächsischen . . .

Düsseldorf, Konzert: „Operngala“ zum Abschied von GMD Axel Kober

Trotz EM und Viertelfinale zwischen Spanien und Deutschland war die Düsseldorfer Oper bis zum letzten Platz gefüllt, als es darum ging, Axel Kober, den Generalmusikdirektor der Oper am Rhein, mit einem Galakonzert zu verabschieden. Ohne Übertreibung darf man sagen, dass mit dem Weggang von Axel Kober eine 15jährige Ära in Düsseldorf zu Ende geht, die in der Erinnerung aller . . .

Lübeck, Konzert: „Dvořák, Hindemith, Zemlinsky“, Philharmonisches Orchester unter Rasmus Baumann

Märchenhaft und leicht skurril – ein ausgesprochen reizvolles, schillerndes Programm hatten die Lübecker zum Saisonabschluß zusammengestellt, der mit dem 9. Symphoniekonzert am 1. Juli in der Musik- und Kongreßhalle der Hansestadt enthusiastisch gefeiert wurde. – Dvořáks „Mittagshexe“ ist ein Märchen, das eigentlich für Erwachsene bestimmt ist, weil hier erzählt wird, wie . . .

Bad Kissingen: „Hindemith, Beethoven, Tschaikowsky“, Kammerphilharmonie Bremen unter Jérémie Rhorer

Die „Deutsche Kammerphilharmonie Bremen“ ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Orchester. Im Jahre 1980 auf der Nordseeinsel Föhr als „Kammerorchester der Jungen Deutschen Philharmonie“ gegründeten, wollten die jungen Musikstudenten nur vor allem auf eine neue, freie Art musizieren. Zunächst lief alles streng basisdemokratisch: jeder Geiger musste auch mal Stimmführer sein und . . .

Dresden, Konzert: „Schostakowitschs 7.“, Staatskapelle unter Vitali Alekseenok

Im Garten des Gästehauses des Ministerrates der DDR im Kurort Gohrisch nahe der Grenze zur Tschechoslowakei, unter einer Buche am Teich sitzend, arbeitete Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) zwischen dem 12. und 14. Juli des Jahres 1960 an der Partitur seines 8. Streichquartetts. Es dürfte Schostakowitschs meistgespieltes Streichquartett geworden sein. Auch hat eine Bearbeitung von Rudolf . . .

Bad Kissingen: „Webern, Mendelssohn, Brahms“, Bamberger Symphoniker unter Edward Gardner

Nach meinem Empfinden gehören die Bamberger Symphoniker seit der Gründung des „Kissinger Sommers“ zu den wichtigsten Gastorchestern des Festivals. Gegründet worden war der Klangkörper im Jahre 1946, als auf Grund der „Beneš-Dekrete“ Mitglieder des „Deutschen Philharmonischen Orchesters Prag“ aus Tschechien vertrieben, sich in Bamberg um Joseph Keilbert (1908-1968) versammelten . . .

Potsdam: „So tanzt die Renaissance / Tanzwut“, Musikfestspiele Sanssouci

Allerorten wird getanzt – Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci zeichnen sich seit Jahren durch originelle Programmkonzeptionen aus. In diesem Jahr war „Tanz“ das Motto, was eine Fülle von attraktiven Aufführungen versprach. Im Schlosstheater des Neuen Palais gab es Grauns Oper Adriano in Siria, welche erstmals 1746 an der Königlichen Oper in Berlin erklang, seither aber nicht mehr . . .

Wuppertal, Konzert: „Mozart, Wagner“, Sinfonieorchester Wuppertal

Mozarts vielleicht bedeutendste, seine letzte Sinfonie zu Beginn eines Konzertprogramms, sozusagen als Ohrenöffner zu bringen, erschien ungewöhnlich. Im Gegensatz zur vorletzten, eher hintergründigen g-Moll Sinfonie herrscht Jupiter in strahlendem C-Dur. Ob der üblichen Tonartencharakteristik hier eine Bedeutung zukommt? C-Dur hat Mozart sehr häufig gewählt. Zeichnet sich die Sinfonie durch . . .

Wuppertal, Konzert: „Busoni: Klavierkonzert“, Marc-André Hamelin

Als siebenjähriges Wunderkind hatte er begonnen zu komponieren und auf dem Klavier öffentlich zu konzertieren. Professor für Klavier wurde er in Helsinki, Moskau, Boston, bevor er 1894 endgültig nach Berlin zog, wo er später auch Komposition unterrichtete. In seiner 1906 verfaßten Schrift „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“ erwies sich Busoni (1866-1924) als echter Visionär. . . .

Wuppertal, Konzert: „Bach, Chopin, Debussy, Szymanowski“, Krystian Zimerman

Als Magier der Klavierkunst wurde er angekündigt, weltbekannt ist er. 2022 wurde er vom japanischen Kaiser mit dem Praemium imperiale der Japan Art Association ausgezeichnet, eine Art „Nobelpreis für Musik“. Und seit dem 1. Preis des Warschauer Chopin Wettbewerbs 1975 gibt es nicht nur mehr als dreißig Alben bei der Deutschen Grammophon, sondern auch immer Konzerte in Deutschland: 359 in . . .