Hildesheim: Tops und Flops – „Bilanz der Saison 2023/24“

Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die meisten unserer Kritiker haben regionale Schwerpunkte, innerhalb derer sie sich oft sämtliche Produktionen eines Opernhauses ansehen. Daher sind sie in der Lage, eine seriöse, aber natürlich höchst subjektive Saisonbilanz für eine Region oder ein bestimmtes Haus zu ziehen.

Nach der Deutschen Oper Berlin blicken wir heute auf das Theater für Niedersachsen Hildesheim.


Größte Enttäuschung:
La Bohème in der die Story total verfremdenden, teilweise rätselhaften Inszenierung von Juana Inés Cano Restrepo.

Beste Gesangsleistung (Ensemble, Hauptpartie):
Sonja Isabel Reutermit blitzsauberen, gestochenen Koloraturenals Nemea in Wenn ich König wär (Adam).

Beste Gesangsleistung (Gast, Hauptpartie):
Sofia Pavoneals Dämonia/Morphina mit ausdrucksstarkem Mezzosopran und überzeugendem Spiel in Dornröschen (Humperdinck).

Bestes Dirigat:
Florian Ziemenmit ordnender, die schwelgerischen Passagen herausstellenden Leitung in La Bohème.

Beste Ausstattung:
Moni Gora mit knallbunter, fantasiereicher Ausstattung in Humperdincks Dornröschen.


Die Bilanz zog Gerhard Eckels.