Nürnberg, Ballett: „Shechter / Montero“

Nürnberg, Ballett: „Shechter / Montero“

„Du weißt, dass ich für den Tanz nicht viel übrighabe. Seine Ausdruckskraft steht im allgemeinen auf keinem höheren Niveau als die primitivste Programm-Musik, und seine Schönheit' ist mir in ihrer versteinerten Mechanik odios. Nun ist es mir bis jetzt gelungen, solche Bewegungen zu erdenken, welche wenigstens ein anderes Ausdrucksgebiet betreten als das landesübliche Ballettgehüpfe.“ . . .

Nürnberg: „Die Hochzeit des Figaro“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nürnberg: „Die Hochzeit des Figaro“, Wolfgang Amadeus Mozart

Schon die Ouvertüre ist hintersinnig: Cherubino liest Luhmanns „Liebe als Passion“. Ausgerechnet der junge Mann, der noch nicht weiß, wie „Liebe“ recht eigentlich definiert werden könnte, und der buchstäblich nichts anbrennen lässt, der jedem jüngeren Weiberrock nachstellt, und der ja nicht zufällig als Prototyp des Don Giovanni interpretiert worden ist, ausgerechnet dieser . . .

Nürnberg, Konzert: „Eroica“, unter Joana Mallwitz

Nürnberg, Konzert: „Eroica“, unter Joana Mallwitz

Die Dirigentin nennt es „eines der rätselhaftesten Werke, die Ludwig van Beethoven jemals komponiert hat“. – Kein Zweifel: Eine Symphonie, über die schon manch auch dickleibiges Buch erschien, ist ein Rätselwerk, doch in den zwei Stunden, die dem ersten Aussagesatz folgen, wird Joana Mallwitz zusammen mit der Nürnberger Staatsphilharmonie einige Geheimnisse lichten. Also die . . .

Nürnberg: „vendetta, vendetta“, Thomas Köck

Nürnberg: „vendetta, vendetta“, Thomas Köck

„Ich hasse die Oper“. So steht‘s geschrieben auf einem der Pappschilder, die die Schauspieler und Tänzer (natürlich nicht die Sänger) nach oben halten, aber Jan Philipp Gloger und Thomas Köck hassen natürlich nicht die Oper. Im Gegenteil: Sie lieben sie so sehr, dass sie sie zu einem zentralen Teil eines Theaterstücks gemacht haben, das im „Spartengarten“ (das geistreiche Wort . . .

Nürnberg: „Alice in Wonderland“ als musikalisches Schauspiel

Nürnberg: „Alice in Wonderland“ als musikalisches Schauspiel

Es nennt sich: „Musikalisches Schauspiel“ – und es ist ein musikalisches Schauspiel. Vera Mohrs, Leiterin der Sparte Schauspielmusik am Staatstheater Nürnberg, hat zusammen mit Kostia Rapoport eine weitere „Alice in Wonderland“-Version vorgelegt, die sich schon deshalb gewaschen hat, weil sie das Prinzip der Sprachanalyse und -verdrehung auf die Spitze treibt; wäre ich ein Hase, ein . . .

Nürnberg: „Die Großherzogin von Gerolstein“, Jacques Offenbach

Nürnberg: „Die Großherzogin von Gerolstein“, Jacques Offenbach

In der Pause aber gehen schon einige Besucher. War ihnen die Chose zu wild? Fanden sie die Groẞherzogin zu aufgekratzt, den General zu blödsinnig, den Chor zu dumm, die Liebhaber zu lächerlich? War ihnen – horribile dictu! – die Musik des genialen „Mozarts der Champs Elysée“ zu trivial? Es bleibt wieder mal ein Rätsel. – Halten wir fest, dass eine Operette, noch dazu eine von . . .

Nürnberg: „Ritter Eisenfraß“, Kinderoper

Nürnberg: „Ritter Eisenfraß“, Kinderoper

Man nehme: eine kleine Operette von Jacques Offenbach, verwende die wenigen Charaktere, benutze ein bisschen Musik aus eben diesem Stück, nehme sodann als weitere Zutaten etliche andere und populärere Musik von Jacques Offenbach, schreibe, mit Grundlage einiger vorhandener Motive sowie neuer Idee, einen Text, ziehe einen musikalischen Bearbeiter und eine Handvoll Musiker hinzu, stelle einen . . .

Nürnberg: „Goldberg“, Ballett von Goyo Montero

Nürnberg: „Goldberg“, Ballett von Goyo Montero

Abstrakt? Ein abstraktes Ballett. Kann ein (Tanz-)Theater zumal von Goyo Montero, der sich so gut auf die Menschendarstellung versteht, „abstrakt“, also nur dem Verstand oder in der Einbildungskraft zugänglich sein? Natürlich kann ein Theater nicht abstrakt sein – aber die neue Produktion des Nürnberger Compagniedirektors ist sicher das Abstrakteste, das er je für Nürnberg geschaffen . . .

Nürnberg: „Falstaff“, Giuseppe Verdi

Nürnberg: „Falstaff“, Giuseppe Verdi

Wie sich die Bilder nur scheinbar von Ferne gleichen: Als vor genau zwei Monaten die Oper am Fenice herauskam, konnten wir auf einen hölzernen Theatergaleriebau der Shakespeare-Zeit schauen, der sich in drei Etagen nach oben ausbreitete. Nun, in Nürnberg, wo im 16. Jahrhundert die sog. Meistersinger-Bühne bestand, über deren Rekonstruktion sich im frühen 20. Jahrhundert die . . .

Nürnberg: „Hairspray“, Marc Shairman

Nürnberg: „Hairspray“, Marc Shairman

Das Video, das schon eine Viertelstunde lang vor dem eigentlichen Beginn über die Leinwand läuft, begrüßt uns mit einem fröhlichen „Welcome to Baltimore“. Baltimore scheint eine schöne Stadt zu sein: Man sieht pinke Flamingos, fliegende Krabben – und Polizeiautos. Und man darf sich schon mal einen kurzen Werbeclip anschauen, in dem ein Haarspray namens „007“ beworben wird: die . . .

Nürnberg: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Nürnberg: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Der Besuch einer Aufführung von Hänsel und Gretel birgt ja selbst für den hartgesottensten Opernkritiker die Gefahr, dass ihm plötzlich vor Ergriffenheit der innere Griffel aus der Hand fällt und aus seinen Augen plötzlich die Tränen rinnen. Ein „Kinderstück“, im besten Fall verbunden mit Kindheitserinnerungen wie, im Normalfall, sonst nur ein zweites sie birgt, die Zauberflöte. Dass . . .

Nürnberg: „Talestri, Königin der Amazonen“, Maria Antonia Walpurgis

Nürnberg: „Talestri, Königin der Amazonen“, Maria Antonia Walpurgis

Fantastisch: Da steht eine Frau in der Hauptrolle auf der Bühne, die die Oper selbst inszeniert hat – und sie macht es so bravourös, lippensynchron und einsatzbereit, dass wir geradezu körperliche erfahren, dass es der Frau ernst war, als sie das Stück inszenierte (und dass sie das sog. Handwerk so beherrschte wie einst Patrice Chéreau, als er in einer legendären, leider nicht auf Film . . .

Nürnberg: „Turing“, Anno Schreier

Nürnberg: „Turing“, Anno Schreier

Im Publikum sitzen nicht weniger als 200 junge Leute. Schulplatzmiete, so heißt das. Was gespielt wird, könnte sie tatsächlich interessieren. Alan Turing war ein Held des 20. Jahrhunderts, dessen (friedliche) Arbeit maßgeblich dazu beigetragen hat, den zweiten Weltkrieg zu verkürzen und somit vermutlich Millionen Menschen das Leben zu retten. Zum Dank für seine unschätzbaren Dienste für . . .

Nürnberg: „Die Frau ohne Schatten“, Richard Strauss

Nürnberg: „Die Frau ohne Schatten“, Richard Strauss

Das Staatstheater Nürnberg brachte nach drei wegen der Pandemie ungewollt langen Jahren an Vorbereitungszeit im Oktober eine neue „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss heraus. Intendant Jens-Daniel Herzog inszeniert selbst. Die Produktion weist enorme dramaturgische Intensität auf, vor allem auch musikalisch durch das Dirigat von GMD Joana Mallwitz mit der Staatsphilharmonie Nürnberg. . . .

Nürnberg: „Mid(summer)nightdreams“

Nürnberg: „Mid(summer)nightdreams“

Natürlich: Wenn man nicht einmal eine Woche zuvor eine harmlos-traditionelle wie bildschöne Aufführung des Falstaff gesehen hat, wirken die fünf neuen Kammeropern leicht verstörend – und musikalisch schwach und uninspiriert. Hat man sich jedoch einmal auf das Unternehmen eingelassen, das die Hochschule für Musik Nürnberg und das Staatstheater Nürnberg in die 3. Etage des . . .

❮ Zurück
 
Seite 1 von 5