Kontrapunkt: „Ein Principal Conductor pflanzt einen Baum“

(c) Susanne Diesner

Aus der Pressemitteilung der Düsseldorfer Symphoniker: 

Die Düsseldorfer Symphoniker und ihr Principal Conductor Adam Fischer nehmen die Sternzeichen-Konzerte am 9., 11. und 12. Dezember 2022 in der Tonhalle Düsseldorf zum Anlass, um ihren Einsatz für Klima- und Umweltschutz hör- und sichtbar zu machen. Auf dem Programm stehen Haydns „Jahreszeiten“ – wohl kaum ein anderes Werk eignet sich besser für ein „Klimakonzert“. Die Konzerte werden von zahlreichen „grünen Aktionen“ begleitet. Heute pflanzte Adam Fischer im Hofgarten in unmittelbarer Nähe zur Tonhalle einen Baum.  „Ich pflanze diesen Baum nicht, um mein ‚grünes Gewissen‘ zu beruhigen“, gab Adam Fischer zu verstehen. „Vielmehr hoffe ich, dass die Aktion als Symbol dafür verstanden wird, was jeder und jede persönlich für den Klimaschutz tun könnte. Wir dürfen nicht erwarten, dass andere für uns die Umwelt retten werden, ebenso wenig dürfen wir untätig bleiben, nur weil nicht weltweit alle an einem Strang ziehen. Unsere Konzerte mit Haydns ‚Jahreszeiten‘ könnten einen Anlass bieten, die eigene Haltung auf den Prüfstand zu stellen. Haydns ‚Jahreszeiten‘ entstanden in der Zeit, in der der ‚Sündenfall‘ der Menschheit begonnen hat. Bis zum Beginn der Industrialisierung war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nahezu konstant. Seitdem steigt sie beständig. Mit unserem Konzert möchten wir einen Anstoß dazu geben, etwas für den Umweltschutz zu tun und darüber nachzudenken, wie man den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren kann.“  Auch fürdie DüsseldorferSymphoniker ist Umweltschutz eine Herzensangelegenheit. Seit Mai 2021 sind sie Mitglied des Vereins „Orchester des Wandels“, der sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb einsetzt. Gemeinsam mit über 30 weiteren Orchestern aus allen Regionen Deutschlands haben sie es sich auf die Fahnen geschrieben, klimaschädliche Emissionen des Kulturbetriebs zu senken, den eigenen Arbeitsalltag so nachhaltig wie möglich zu gestalten und beim Publikum Bewusstsein für das Thema Klimaschutz zu wecken – unter anderem mit jährlichen Klimakonzerten, Projekten für Artenschutz und Biodiversität und der CO2-Kompensation von Konzertreisen. (Originaltext der Pressestelle, kein verspäteter April-Scherz)

Ceterum censeo des Herausgebers:

Dieser Adam Fischer* ist für mich einfach ein Phänomen (Nicht nur für mich: https://youtu.be/2tPezGU6c1o) Er weiß, was Sache ist, was die Menschen bewegt… Und wie man die Zukunft auf unserem Planeten wieder bewohnbar macht. Ich werde meinen Teil leisten und gleich vorbeifahren und mit persönlichem Biodünger den Baumwuchs fördern – muss aber aufpassen, denn das Wildpinkeln kostet in Düsseldorf 175 Euro Strafe. Sehr gemein, denn da differenziert man leider nicht zwischen bad will Häuserwand und good will Bio-Natur. Ich mache es besser im Dunkeln ?

* Bitte (!) nicht verwechseln mit Iván Fischer, einem der ganz großen Mahler Dirigenten unserer Zeit.

(c) Peter Klier / Hauskarikaturist des Opernfreunds

Übrigens wissen Sie, liebe grüne Leser eigentlich wieviel CO2 in der Luft ist? Sorry, aber da kommt immer wieder der alte Lehrer bei mir raus. Es sind exakt 0,038 Prozent! Davon produziert die Natur etwa 96 Prozent. Genau 0,0015 % produziert der Mensch. Sollte uns dies zu denken geben? Ich glaube schon. Bitte schließt Euch an und pflanzt weitere Bäume, um die Welt zu retten. Heizung runterdrehen, versteht sich! Kalt Duschen für den Frieden! Elektroautos fahren! Mit Mantel demnächst in die Düsseldorfer Tonhalle gehen, wenn die Heizung sinnvollerweise, abgestellt ist.

Und noch eine Bitte an die Klima-Kleber: Es gibt doch soviel Sinnvolles. Bitte klebt Euch doch zukünftig auf Rad- oder Waldwege, an die Türen des Finanzamtes, an die Eingänge und Rednerpulte der AFD, ans Landtagsgebäude NRW, an Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe oder Laubbläser. Danke.

Herzlichst Euer

Peter Bilsing

07.12.2022

Herausgeber DER OPERNFREUND