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Plauen: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Betreiben wir zunächst ein wenig Philologie – denn im Fall der Contes d’Hoffmann muss man zunächst einmal fragen, welche „Contes“ gespielt werden. In Plauen hat man sich dazu entschlossen, das einzig Richtige zu tun: sich des Materials zu bedienen, das von Michael Kaye und Jean-Christophe Keck herausgegeben wurde – „Material“, denn Offenbach hat, da die Oper bekanntlich nicht . . .

Lüttich: „Il cappello di paglia di Firenze“, Nino Rota

Lieber Opernfreund-Freund, – eine veritable Rarität ist derzeit im belgischen Liège zu erleben: Nino Rotas Il cappello di paglia di Firenze (Der florentiner Strohhut) ist als Übernahmeproduktion aus Genua zu sehen. Das Bühnenwerk des weltberühmten Filmkomponisten sprüht nur so vor guter Laune und die Beteiligten setzen die „musikalische Farce“, wie Rota selbst sein Werk . . .

Bonn: „Die Frau ohne Schatten“, Richard Strauss

Da sitzt er nun: Peter Konwitschny, Regie-Altstar, Berserker, Publikumsschreck. In einem vorab von der Oper Bonn veröffentlichen Interview erzählt er altväterlich, dass dies nun seine 209. Inszenierung sei. Und ja, er hat eine Menge gemacht – Dinge, die das Publikum oft auf die Barrikaden getrieben haben, die aber in gewisser Weise auch epochal waren. Der Lohengrin im Klassenzimmer löste . . .

Stuttgart: „Otello“, Giuseppe Verdi

Seit einiger Zeit steht an der Stuttgarter Staatsoper Verdis Otello wieder auf dem Spielplan. Die Inszenierung von Silvia Costa, die auch für das gelungene Bühnenbild verantwortlich zeichnete, und Kostümbildnerin Gesine Völlm mutet recht sehenswert an. Sie ist moderner Natur, gleichzeitig aber schön anzusehen. Die dramatische Handlung spielt sich in einem klinisch kühl wirkenden, nach vorne . . .

Oldenburg: „Werther“, Jules Massenet

Als Johann Wolfgang von Goethe 1774 seinen Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ veröffentlichte, wurde dieser gleich zum Bestseller, wie man heute sagen würde. Jules Massenet verarbeitete den Stoff in seiner 1892 uraufgeführten Oper Werther. Auch andere Werke von Goethe fanden den Weg in die Oper. Neben „Mignon“ von Thomas war es vor allem der „Faust“, der häufig vertont . . .

Hildesheim: „Till Eulenspiegel“, Emil Nikolaus von Reznicek

„Erkennen Sie die Melodie?“ Ältere Opernfreunde erinnern sich sicherlich an die musikalische Quizsendung mit diesem Titel, die in den 1970/80er-Jahren im ZDF lief, und daran, dass die Titel-Melodie aus der Ouvertüre zur Oper Donna Diana von Emil Nikolaus von Reznicek (1860-1945) stammt. Mehr von ihm, vom Inhalt der genannten Oper oder gar weitere Opern sind völlig in Vergessenheit geraten. . . .

Berlin: „Les Contes d’Hoffmann“, Jacques Offenbach

Hoffmann in New York – Opernlibrettisten und -komponisten verorten ihre Schöpfungen gern an magischen Orten, denn wo liebt und leidet es sich schöner als in Paris, wo Mimi und Violetta ihr Leben lassen, wo kann man effektvoller sterben als auf dem oder mit einem Sprung vom Castel San Angelo in Rom, und wo finden leidenschaftliche Klänge ein adäquateres Echo als in den Straßen oder vor . . .

Chemnitz: „Der Bajazzo“, Ruggero Leoncavallo

Wir wissen nicht, ob dem dreiunddreißig-jährigen Ruggero Leoncavallo (1857-1919) bewusst gewesen war, dass er mit seiner Oper Pacliacci eine der seltenen umfassenden Erklärungen der Weltenläufte geschaffen hatte. Denn mit seinem Postulat, dass sich die Dramen der Welt sowohl vor als auch hinter dem Vorhang ereignen, hatte er den wunden Punkt der menschlichen Existenz getroffen. Und dass sich . . .

CD: „Der angenehme Betrug oder der Carneval von Venedig“, Reinhard Keiser

Venezianischer Carneval auf Hamburgisch – „Der angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig“ erfreute sich seinerzeit an führenden Opernhäusern in mittel- bis norddeutschen Landen besonderen Beliebtheit. Das «Spiel mit Gesang», welches den Gästen der Hamburger Oper am Gänsemarkt als auch des Leipziger Opernhauses am Brühl ein Menü großer Affekte servierte, zeichnete aus . . .