Müssen wir uns jetzt schon Sorgen machen, wenn ab 2040 die totale Klimawende in Hamburg (CO2-frei) vollzogen wird und die chinesischen Container-Frachter nur noch mit Ruderbooten und Tretbooten in den Hafen gezogen werden?

Ich glaube nicht. Panikmache! Betrachten wir es mal real.
Die Klimaanlage abzuschalten z.B. ist ja kein Problem (ist eh schädlich!), die Heizung ohnehin nicht. Wenn die Philharmonie im Winter zumacht, spart die Stadt ja auch eine Menge Geld… Die Aufzüge für Musiker (ja jibbet denn sowatt? Was sind denn 12 Stockwerke?) und Rolltreppen für Zuschauer (was für ein sinnloser Luxus!) könnte man heute schon abschalten.
Ansonsten machen wir es wie früher in London, da gingen wir auch alle in kalte, teilweise historische Konzertsäle und behielten unsere Pelzmäntel und Handschuhe an.
Am Stromverbrauch kann es auf der musik-produzierenden Seite nicht liegen, denn es spielen ja doch praktisch alle Musiker mit Naturinstrumenten ohne Verstärker. Rockkonzerte in einer heiligen klassischen Philharmonie gehören ohnehin verboten. Alle Besucher und Musiker müssten dann Bio-Kerzen aus Raps oder Pflanzenöl mitbringen, die brennen bis zu 10 Stunden und produzieren weniger Ruß, was ja bekanntlich nicht so umweltschädlich ist…
Da das Parkhaus, wie dann alle Hamburger Parkhäuser, natürlich geschlossen ist für Verbrenner-KFZ,
macht man die Hälfte für Fahrradparkplätze frei, und in die andere Hälfte da baut man halt an jede alten Abstellfläche eine Ladestationen für E-Autos ein. Bravo sage ich! Ein wichtiger Beitrag die Welt zu retten. Bravissimo! Standing Ovations von mir… Standing Ovations!!!
Wie bitte, was sagt mein dämlicher Nachbar? Es sei schon heute in diversen deutschen privaten Parkhäusern die Einfahrt von Elektroautos ausdrücklich verboten wegen der möglichen Brandgefahr. Wenn ein Elektroauto brennt, ist es angeblich nicht mehr zu löschen behauptet mein „Nazi“-Nachbar – er arbeitet bei der Feuerwehr. Halte ich für demagogische Fake-News. Er ist wohl auch Reichsbürger.
Ach so,…. und da hat er recht und das überzeugt mich nun wieder: Kerzen an den Musikerpulten sind ja auch irgendwie blöd und gefährlich, denn dann können ja die Notenblätter anfangen zu brennen – schlecht für die CO2-Bilanz.
Ich sage ihm, dass man in der Zukunft ja kein Papier braucht, sondern überall Bildschirme hätte, ich kaufe auch keine Bücher mehr, um die Wälder zu retten, sondern konsumiere alles mit dem E-Reader, und der läuft mit Batterien.

Weiter sage ich ihm, das wäre auch deshalb Unsinn, denn dann hätte jeder Musiker an seinem Pult für den Notfall einen Feuerlöscher stehen. Öko-Feuerlöscher, versteht sich, die generell kein CO2 ausstoßen, sondern nur natürliches Leitungswasser, wie die Sprenkler an der Decke. Ich denke, das ist eine gute Lösung, denn bis die Feuerwehr mit ihren Pferdedroschken ankäme, würde es ja auch viel zu lange dauern.
Also, liebe Opernfreunde, macht euch keine Sorgen. Ich werde das wahrscheinlich sowieso nicht mehr erleben… Ihr schon.
Grüße aus Düsseldorf, der demnächst umweltfreundlichsten Stadt, die in der grünen Zukunft all ihren Strom aus einem gigantischen Kraftwerk des Rheins beziehen wird.

Titanische Grüße
Ihr Peter Bilsing (Herausgeber)
PS:
Meine Frau hatte noch eine tolle Idee. Es könnten ja an alle Sitzplätze in der Philharmonie (incl. Orchesterpodium) Pedale angebaut werden. Bis alle Zuschauer sitzen und man ja auch Strom braucht, pedalieren die Musiker (dankenswerterweise sind am Klavier ja schon welche dran). Prinzip alter Fahrraddynamo!
Das schreiben die Kollegen
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/zukunftsentscheid-hamburger-stimmen-fuer-mehr-klimaschutz,zukunftsentscheid-114.html
https://taz.de/Erfolgreicher-Klimaentscheid-in-Hamburg/!6116547