Lübeck, Konzert: „Tschaikowsky et al.“, Danang Dirhamsyah und Hermann Valdes

Während in der Lübecker Altstadt der Weihnachtsmarkt mit einem großen Angebot an Speisen, Getränken und Musik tausende Besucher anlockt, fand sich an diesem Abend eine Schar musikbegeisterter Besucher im Haus Eden in Lübeck zu einem besinnlichen Weihnachtskonzert ein.
Die von der Lübecker Possehl-Stiftung geförderte Konzertreihe, ich habe schon darüber berichtet, fand damit ihren besonders passenden und festlichen Abschluss.
Diesem Abend vorausgegangen war in der Woche davor ein Solo-Konzert von Danang Dirhamsyah mit einem ausschließlich Johann Sebastian Bach gewidmeten Konzert, bei dem der Pianist die ganze Bandbreite der Bach’schen Kunst auf höchstem Niveau vorgestellt hat, gekrönt mit der von Busoni für Klavier eingerichteten Chaconne als Abschluss.

Hermann Valdez und Danang Dirhamsyah (Foto: Axel Wuttke)

An diesem Samstag spielte Danang Dirhamsyah zusammen mit seinem Kollegen Hermann Valdes die für vier Hände eingerichtete Nussknacker-Suite von Tschaikowsky.
Es war wieder die reinste Freunde, die jungen Künstler, am dezent mit kleinen Lichtern erleuchteten Flügel, zu erleben. Die Begeisterung der Pianisten und die Lust am Zusammenspiel übertrugen sich sofort auf das Publikum. Die Musik atmete in ihrer Interpretation Frische und Leidenschaft, das Idiom der so eingängigen tänzerischen Musik Tschaikowskys, wurde genau getroffen.
Höhepunkt, wie auch bei jeder Aufführung des Nussknackers, der Pas de deux, der auch in der vierhändigen Klavierversion, bei so einer engagierten Interpretation, seine Wirkung nicht verfehlte.
Coup des Abends war die Idee, die Suite durch einige Klavieradaptionen bekannter internationaler Weihnachtslieder und einiger klassischer deutschen Weihnachtsliedern, bei denen das Publikum aufgefordert wurde mitzusingen, zu erweitern.

Diese Gelegenheit wurde gerne genutzt und mit Begeisterung die altbekannten Leider mitgesungen. Sensibel und wunderbar stimmig im Ton begleiteten die Pianisten das singende Publikum, so das sich schnell alle harmonisch zusammenfanden. Am Ende bedankten sich die beiden Künstler beim Publikum fürs Mitsingen. Wie mag es wohl von ihrem Platz aus geklungen haben?
Der Blumenwalzer aus der Suite bildetet den beschwingten, im Tempo rhythmisch elegant gespielten, Abschluss.
Das sichtbar zufriedene Publikum spendete viel Beifall für dieses besonders gestaltete Konzert, das die Distanz zwischen Ausführenden und Publikum aufhob und ein schönes Miteinander schaffte.
Hoffentlich wird es noch viele solche besonderen Konzerte mit den jungen Künstlern geben.

Axel Wuttke, 13. Dezember 2025


Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: „Der Nussknacker“ -Suite
Auswahl an Weihnachtsliedern

Haus Eden, Lübeck

13. Dezember 2025

Klavier: Danang Dirhamsyah und Hermann Valdez