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Berlin: „Robinson Crusoé“, Jacques Offenbach (zweite Besprechung)

Die Uraufführung der Opera comique „Robinson Crusoé“ in drei Akten und fünf Bildern auf einen Text von Eugene Cormon und Hector Crémieux fand am 23. November 1867 statt. Nach 32 Aufführungen wurde „Robinson Crusoe“ abgesetzt. Man sprach immerhin von einem Saisonerfolg. – In dem Werk hat sich Offenbach dem Klassiker unter den Abenteuer-Romanen zugewandt und folgte den . . .

Lübeck, Konzert: „Reger, Mendelssohn Bartholdy, Korngold, Humperdinck, Brahms, Nicolai und Rheinberger“, Weihnachtskonzert 2024

„Und, gibt es bei euch auch wieder Bachs Weihnachtsoratorium?“ – Ja, man würde es irgendwie vermissen, wenn es so gar nicht jauchzen und frohlocken würde an den kürzesten Tagen des Jahres, aber seien wir ehrlich: In den Kultursendern oder solchen, die sich als solche verkaufen, wird es seit Wochen täglich rauf und runter gespielt und man freut sich, wenn kunstsinnige Menschen sich mal . . .

Wien: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Da hatte man mit Serena Saenz eine junge, aufstrebende, bereits herausragende Künstlerin als Olympia aufgeboten, die die Puppe originell und auf persönliche Art und Weise köstlich darstellte, und vor allem hinreißend gesanglich darbot! Eine fabelhafte Leistung mit acuti und „Sovracuti“ in schwindelnde Höhen, die perfekt angesetzt und mit strahlend frischem Timbre ausgeführt . . .

Hamburg: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Wenig Respekt vor Mozarts Musik – Klamauk statt Erhabenheit – Bereits nach wenigen Takten der vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der sensiblen Leitung von Leo Hussain so weihevoll intonierten Ouvertüre entstand Unruhe in der ersten Parkettreihe. Ein älterer Mann erlitt vermutlich einen Herzanfall; er wurde von Rettungssanitätern auf einer Bahre heraus- und auf die . . .

Kontrapunkt: „Causa Brüggemann: Was Genaues weiß man nicht“

Einer meiner Lieblingssprüche von Wilhelm Busch lautet: Ideen sind nicht stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat. Der Journalist kann das paraphrasieren: Informationen sind nicht stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat. – Das nebulöse Schreiben und Diskutieren etwa über die Regierungsfindung bei uns in Österreich, wo die beteiligten Herrschaften der drei Parteien, . . .

Duisburg, Ballett: „Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel“, Bridget Breiner

Bereits am 19. Januar 2013 am MiR Gelsenkirchen uraufgeführt und in der Spielzeit 2019/20 am Badischen Staatstheater Karlsruhe zu sehen gewesen, ist das preisgekrönte Handlungsballett Ruß nun auch in Duisburg und Düsseldorf zu erleben. Bridget Breiner, seit dieser Spielzeit neue Chefchoreografin des Balletts am Rhein, stellt sich damit eindrucksvoll dem hiesigen Publikum vor. Gekonnt . . .

Essen, Konzert: „Mahler 6.“, Wiener Philharmoniker unter Klaus Mäkelä

Raketenhaft beschleunigte Weltkarrieren blutjunger Dirigenten gehören mittlerweile zum Musikalltag. Ungeachtet der vorhandenen Talente von Persönlichkeiten wie Lahav Shani, Andrés Orozco-Estrada, Yannick Nézet-Séguin oder Mirga Gražinytė-Tyla irritiert es, wenn sie bereits in ganz jungen Jahren mehrere Orchester auf mehreren Kontinenten leiten und mit Recht als „Orchestersammler“ . . .

Frankfurt: „Le nozze di Figaro“, Wolfgang Amadeus Mozart

Mozarts Figaro, zweite Aufführung einer Wiederaufnahmeserie: Das ist für einen Kritiker eigentlich Rezensionsroutine. Dutzende Aufführungen dieses unverwüstlichen Repertoire-Schlachtrosses hat man sich im Laufe der Jahre schon angesehen und angehört, auch in Frankfurt, wo die Vorgängerinszenierung unzählige Wiederaufnahmen erlebt hat, mal bessere, mal schlechtere. Nun also die erste . . .

Berlin: „Robinson Crusoé“, Jacques Offenbach

Weder vor antiken Göttern noch vor dem Urbild des begnadeten Sängers, dem Griechen Orpheus, machte der Spott des deutsch-französischen Komponisten Jacques Offenbach halt, und ausgerechnet der Abenteurer Robinson Crusoé und dessen Inseldasein wurden ihm Anlass für ein Hoch auf Ehe, Familienleben und Heimat. 1867 wurde das nach den Erfolgen Orpheus in der Unterwelt, Die schöne Helena und . . .

Buchkritik: „Warum eine Pistole auf der Bühne nicht schiesst“, Matthias Hartmann

Es gab zwar vereinzelt Leute, die sich für ihn eingesetzt haben, aber es nützte nichts: Das Burgtheater hat die Karriere des Matthias Hartmann nachhaltig zerstört. Mittlerweile sind zehn Jahre seit seinem unrühmlichen Abgang von dem Haus vergangen, und nun schien es ihm an der Zeit, einige Dinge klarzustellen. – Seine Memoiren, die er in Wien begreiflicherweise nicht am Burgtheater, . . .