Konzerte

Zürich, Konzert: „Ravel, Strawinsky“, Aurora Orchestra London unter Nicholas Collon

Ein unvergessliches Erlebnis, ja ein Ereignis, stellte dieses Konzert des Aurora Orchestra aus London dar, welches Migros-Kulturprozent-Classics vergangenen Montag in der Tonhalle Zürich präsentierte. Das Aurora Orchestra ist bekannt für seine innovativen Darbietungen klassischer Musik - doch dieses Konzert übertraf alle Erwartungen. Die hervorragenden Musiker des Orchesters, der . . .

Frankfurt, Konzert: „Brahms: Die schöne Magelone“, Brigitte Fassbaender und Konstantin Krimmel

Es wird viel geweint in Ludwig Tiecks märchenhafter Erzählung „Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence“ aus dem Jahr 1794. Da weint der junge Ritter beim Rezitieren des Liedes eines fahrenden Sängers, das ihn in die weite Welt lockt. Dort entflammt er in Liebe zur schönen Magelone, was diese erwidert und des Nachts vor Sehnsucht nach ihm weint, sich ihrer . . .

Dresden, Konzert: „Fagerlund, Tschaikowski, Lutosławski“, Dresdner Philharmonie unter Dima Slobodaniouk

Eine gut überlegte Programmfolge – die Interpretation großartig! – Die Kompositionen von Sebastian Fagerlund, hierzulande noch weitgehend unbekannt, das b-Moll Klavierkonzert Tschaikowskis, überraschend in der frühen Fassung von 1879, die 3. Sinfonie von Witold Lutosławski, heute leider nur selten auf den Programmzetteln - diese Zusammenstellung wird zu einem Glücksfall. – Mit . . .

Zürich, Konzert: „Mozart, Prokofjew, Schostakowitsch“, Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi

Überwältigende Sinfonie ohne Kopf - Schostakowitschs 6. Sinfonie steht in derselben Tonart wie Tschaikowskys 6., nämlich in h-Moll. Das ist kein Zufall. Schostakowitsch hat Tschaikowskys Sinfonien nicht nur gut gekannt, sondern auch sehr geschätzt. Die 6. Sinfonie, genannt "Pathétique" von Tschaikowsky endet - sehr ungewöhnlich - mit einem langsamen Satz, einem Adagio lamentoso, mit . . .

Braunschweig, Konzert: „Mozart“, Staatsorchester Braunschweig unter Alexander Sinan Binder

Für Mozart-Fans – und nicht nur für diese – war das 2. Sinfoniekonzert der Spielzeit ein Fest, gab es doch ausschließlich Werke von ihm zu hören. Man hatte sich die sogenannten Akademiekonzerte zum Vorbild genommen, die Mozart gern in Wien und auch anderswo gab. Hier führte er seine Kompositionen auf, die er zum Teil sogar nur satzweise spielen ließ. So erklärt sich der zweite Teil des . . .

Zürich, Konzert: „Sibelius, Schostakowitsch“, Philharmonia Zürich unter Tarmo Peltokoski

Zwei Werke, beide in d-Moll geschrieben, beide mit der Opus Zahl 47 versehen, entstanden im Abstand von knapp 35 Jahren, standen auf dem Programm des 2. Philharmonischen Konzerts der Philharmonia Zürich im Opernhaus heute Vormittag. – Das zuerst komponierte Werk, Sibelius' Violinkonzert, machte den Anfang. Anstelle des im Jahresprogramm angekündigten Daniel Lozakovich . . .

Dresden, Konzert: „Édouard Lalo und Antonín Dvořák“, Staatskapelle unter Orozco-Estrada

Der aus einer spanischen Offiziersdynastie stammende Komponist Édouard Lalo (1823-1892) wird der französischen Musiktradition zugerechnet. In Lille geboren, da die militärischen Glieder seiner Familie in französischen Diensten standen, lebte und arbeitete Lalo überwiegend in Paris. In seinen Kompositionen ist zwar das Streben nach Klarheit in der Form, nach Ausdrucksreichtum zu spüren und . . .

München, Konzert: „De Falla, Strawinsky, Golijov, Bernstein“, BR-Symphonieorchester unter Simon Rattle

Wie oft erlebt man so etwas schon bei einem Konzert im Münchner Herkulessaal mit einem Programm aus der klassischen Moderne? Rhythmisch wippende Köpfe, Knie und Füße, die sich im raschen Takt auf und ab bewegen, und das sowohl bei den Mitwirkenden auf der Bühne als auch im Publikum! – Erleben konnte man das am 3. Oktober 2024 mit Simon Rattle und dem Symphonieorchester des Bayerischen . . .

Dresden, Konzert: „Requiem für Soli, Chor und Orchester“, Antonín Dvořák

Eigentlich unverständlich, doch bei Dvořák denken wir zunächst an seine Slawischen Tänze, seine 9 Sinfonien, sein Violinkonzert, das wunderbare Cellokonzert und seine Kammermusiken. Dabei hat der Komponist mit seinem Stabat mater und seinem Requiem große kirchenmusikalische Werke geschaffen. Sein Requiem zählt zu den bedeutendsten Vertonungen einer Totenmesse in der Musikgeschichte. Es mag . . .

Zürich, Konzert: „Webern, Strauss, Bruckner“, Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi

So schwach besetzt habe in den großen Saal der Tonhalle Zürich bei einem Konzert des hauseigenen Orchesters unter seinem Chef Paavo Järvi noch nie erlebt. Ich kann mir auch nicht erklären, woran es gelegen haben mag. Alle drei aufgeführten Werke waren in der Epoche der Romantik (Bruckners 1. Sinfonie) oder der Spätromantik (Weberns Langsamer Satz, Strauss' 4 letzte Lieder) . . .

Leipzig: „Bruckners 8.“, Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt

Welch ein Abend! Hatte der Hörer sich doch vorbereitet auf eine Aufführung von Anton Bruckners Achter! Und dann beginnt das Konzert mit einer Weltsensation, mit der „Ganz kleinen Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, einer Serenade, einem bisher unbekannten Frühwerk des jungen Mozart, das in der Leipziger Stadtbibliothek kürzlich entdeckt worden war und deren Erstaufführungen wenige . . .