Konzerte

Hamburg, Konzert: „Mahler 2.“, unter Klaus Mäkelä

Gustav Mahler hing ein bißchen fest. Gerade arbeitete er an der Komposition eines Werks, das in seiner Erhabenheit alles übersteigen sollte, was die Welt bislang an Symphonik erlebt hatte. Nur zum Finalsatz seiner 2. Symphonie fehlte ihm noch der richtige Einfall. Am 29. März 1894 saß der junge Mahler, seit drei Jahren Erster Kapellmeister am Hamburger Stadttheater, im Trauergottesdienst für . . .

Frankfurt, Konzert: „London Philharmonic Orchestra“ unter Karina Cannelakis

Im Rahmen des aktuellen Pro Arte Konzertes in der Alten Oper Frankfurt war das London Philharmonic Orchestra zu Gast. Diesmal wurde es von Karina Canellakis geleitet, die seit kurzem die erste Gast-Dirigentin des Orchesters ist. – In düsterem c-Moll schrieb Ludwig van Beethoven seine wuchtige „Coriolan“-Ouvertüre. 1807 entstand dieses Werk als Schauspielmusik zum gleichnamigen . . .

Wiesbaden, Konzert: „Hessisches Staatsorchester“, Milhaud, Ravel, Strawinsky

Es war um die Zeit der 1920er Jahre, da kam der Franzose Darius Milhaud intensiv mit dem Jazz in Berührung. Diese neuartige Musik begann ihn zu faszinieren. So entschloss er sich, in der in Auftrag gegebenen Ballettmusik „Die Erschaffung der Welt“ vor allem Jazzelemente einfließen zu lassen. Die Handlung basiert auf afrikanische Mythen und Volkskunst. In knapp zwanzig Minuten wird diese . . .

Hamburg, Konzert: „Mozart“ und der Tod in Wort und Musik

Der Titel der Veranstaltung am 5. März in der Hamburger Elbphilharmonie, „Mozart und der Tod in Wort und Musik“, gibt bei weitem nicht wieder, was da an musikalischer und verbaler Kraft und Intensität zusammengeballt war, um das auszudrücken, was das Jahr 1791 für Mozart und sein Schaffen, somit auch für die Nachwelt bedeutete. Daß das eigene Sterbejahr mit der Komposition des wohl . . .

Frankfurt, Konzert: „Strauss, Bruch, Pejačević“, hr-Sinfonieorchester unter Jader Bignamini

Zwei beliebte Werke und eine absolute Rarität bestimmten das aktuelle Programm der „Auftakt“-Reihe des hr-Sinfonieorchesters. Sehr kurzfristig sagte Dirigent Ivan Repušić krankheitsbedingt ab. An seiner Stelle konnte der in Frankfurt wohlbekannte Jader Bignamini, Chef-Dirigent des Detroit Symphony Orchestras, gewonnen werden. Und sein Einspringen war der große Glücksfall des Abends, denn . . .

Frankfurt, Konzert: „Wiener Symphoniker“ unter Jaap van Zweden

Beethoven war fasziniert von Goethes Trauerspiel, so sehr, dass er eine Schauspielmusik komponierte, die 1810 erstmals erklang. Die wuchtig düster beginnende Ouvertüre, die am Ende in ein  Licht des Triumphs führt, zählt zu den besonders beliebten Werken Beethovens. Sie stand am Beginn des Pro Arte Gastspiels mit den Wiener Symphonikern und ihrem Gastdirigenten Jaap van Zweden. Und der . . .

Frankfurt, Konzert: „Wiener Philharmoniker“ unter Christian Thielemann

Die Wiener Philharmoniker und Dirigent Christian Thielemann schätzen sich sehr. Davon war viel beim aktuellen Gastspiel in Frankfurt zu spüren. Ein schönes Programm wurde dargeboten. – Es sollte mehrere Anläufe dauern, bis Felix Mendelssohn Bartholdy seinen musikalischen Landschaftsbericht „Die Hebriden“ (auch „Die Fingalshöhle“ genannt) 1833 der Öffentlichkeit präsentierte. . . .

Frankfurt, Konzert: „hr-Sinfonieorchester“ Schostakowitsch, Prokofjew

Kaum zu glauben, dass Dmitri Schostakowitsch mit gerade einmal dreizehn oder fünfzehn Jahren (die Musikforschung ist sich uneins) sein kurzes Scherzo für Orchester schrieb. Es ist eine entzückende Komposition, die noch nicht die später so unverkennbare Handschrift trägt. Viel mehr ist es eine Referenz an seine Lehrer Glasunow, Steinberg sowie die Verehrung von dessen Schwiegervater . . .

Frankfurt, Konzert: „Concertgebouw Orkest“ unter Paavo Järvi

Nach vielen Jahren Abwesenheit durften sich die Frankfurter Konzertbesucher auf ein Wiedersehen mit einem der besten Orchester der Welt freuen. Zu Gast war das traditionsreiche königliche Amsterdamer Concertgebouw Orkest und dessen Gast-Dirigent Paavo Järvi. Als Solistin konnte die einzigartige Lisa Batiashvili gewonnen werden. Was für eine Kombination! – Zu Beginn erklang das 1806 . . .

Dresden, Konzert: „Gedenkkonzert“, Johann Sebastian Bach

Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, dass Johann Sebastian Bachs (1685-1750) gewaltige h-Moll-Messe BWV 232 als Collage entstanden war. In seinen letzten Lebensjahren katalogisierte der Thomaskantor zwischen August 1748 und Oktober 1749 sein vokal-instrumentales Schaffen und fügte Rückgriffe bis aus den Jahren seiner Weimarer Zeit 1714 mit wenigen Neukompositionen zusammen. Bachs Genie . . .

Frankfurt, Konzert: „Opern- und Museumsorchester“ unter Mario Venzago

Es ist selten, gleich mehrfach in einem Konzert Kompositionen zu hören, in welchen die Form der Passacaglia verwendet wurde. Im aktuellen Museumskonzert war zunächst die gut zehnminütige Passacaglia von Anton Webern angesetzt, die der junge Komponist 1908 schrieb. – Ein Werk voller Kontraste und Gegensätze im spätromantisch eingefärbten Klanggewand, welches zuweilen dissonante Risse . . .