Vorschau auf die Musiktage vom 17. bis 20. September 2015
Im Jahr 1975 gründete Joachim Viedebantt, Hamburg die DJSG. Ziel und Zweck der Gesellschaft ist es, das Ansehen, Werk und Bedeutung des Walzerkönigs Johann Strauss in der Öffentlichkeit zu fördern. Die Gesellschaft steigerte unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Norbert Linke ihr Ansehen und ihre Bedeutung und auch die Mitgliederzahl nahm stetig zu. Nach der 1. Johann Strauss Musikwoche in Coburg im Jahre 1987 und nach dem Wechsel in der Vorstandschaft – Arthur Kulling wurde nunmehr 1. Vorsitzender -, schwoll die Mitgliederzahl auf nahezu 500 Straussianer an. 1989 fand das 1. Coburger Neujahrskonzert statt. Dieses Konzert entwickelte sich zu einem wahren Renner im Kulturangebot der Stadt Coburg. Die Deutsche Johann Strauss Gesellschaft gewann an Reputation und trug mit dazu bei die seit 1992 im Kulturangebot der Stadt Coburg auftauchenden Johann Strauss Musiktage mit zu tragen. Nach Arthur Kulling trat Ralph Braun den 1. Vorsitz an. Nunmehr fungiert Dr. Ingolf Roßberg seit 3 Jahren in dieser Position. Nach dem nicht nachvollziehbaren finanziellen Ausstieg der Stadt Coburg aus den Johann Strauss Tagen stemmt die Gesellschaft zum zweiten Mal mit Hilfe etlicher Sponsoren diese musikalische Erinnerung an Johann Strauss Sohn, der als Wiener geboren wurde und als Coburger Bürger starb.
Die musikalische Eröffnung des 40-jährigen Jubiläums der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft und der Strauss Musiktage bestreitet der schweizerische Pianist Rudolf Maeder, am Donnerstag, 17. September 2015, um 16.00 Uhr im Vortragssaal des Kunstvereins Coburg in der Leopoldstraße. „Sterne, die wieder leuchten – Vergessene Operettenklänge Europas“ lautet das Motto. Die Zuhörer werden viel Reizvolles aus zum Teil unbekannten Operetten hören und auch von bekannten Komponisten untergegangene Arien etc.
Am Abend trifft man sich dann im herrlichen Riesensaal von Schloss Ehrenburg um 19.30 Uhr. „Gute Freunde – gute Musik: Strauss trifft Brahms“ verspricht ein besonderer musikalischer Abend zu werden. Das Coburger „Aramis Trio“ und weitere Mus(i)kertiere spielen in einer in Coburg bei den Straussianern noch nie dagewesenen Zusammensetzung im ersten Teil den „Kaiserwalzer“ Op. 437 und „Rosen aus dem Süden“ Op. 388 in den Arrangements von Arnold Schönberg und „Wein, Weib und Gesang“ Op. 333 von Alban Berg. Den Abschluss des ersten Teils bildet der „Schatzwalzer“ Op. 418 in Arr. von Anton Webern.
Allein schon der 1. Teil dokumentiert die musikalische Offenheit der Strauss Gesellschaft – sie ist weit vom Antiquarischen entfernt.
Im 2. Teil kehrt das Aramis Trio mit den weiteren Musikern des Philharmonischen Orchesters des Landestheaters Coburg zu den eigenen Wurzeln zurück. Aus der Feder des Strauss-Verehrers Johannes Brahms hören wir das „Trio für Klavier, Violine und Violoncello H-Dur Op. 8, zweite Fassung 1891“.
Am Freitag, 18. September 2015 findet im Vortragssaal des Kunstvereins in der Leopoldstraße das Kultur-Historische Symposium mit den zurzeit bedeutendsten Strauss-Forschern sowie Kennern aus Deutschland und Österreich statt.
Um 9.00 Uhr beginnt das Vorstandsmitglied der DJSG, Friedhelm Kuhlmann den Vortragsreigen mit dem Referat: „Oscar Fetras – Ein Hamburger Komponist war einer der größten Verehrer der Wiener „Sträusse“. Er zeigt in vielen Musikbeispielen auf, wie sich Fetras dem musikalischen Gedankengut der Sträusse näherte und auch in seinen Kompositionen geschickt bediente.
Danach tritt der nicht nur in Coburg sehr beliebte und bekannte Referent, Prof. Mag. Helmut Reichenauer, Wien an das Pult. Noch viele können sich an seinen begeisternden Vortrag bei den letzten Strauss Musiktagen 2012 in Coburg erinnern. Diesmal stellt er „sein“ Museum vor. Unter dem Titel „Das erste Museum der Johann Strauss Dynastie in Wien – Absichten, Perspektiven und didaktische Umsetzung“ erläutert er, warum und weshalb er sich aufopferungsvoll für die Umsetzung dieser Idee einsetzte.
Noch vor der Mittagspause sehen die Gäste die Deutsche Uraufführung des Kurzfilms „Eternal Waltz – Ewiger Walzer“. Dieser Film ist ein Beitrag bei den Kurzfilmtagen in Cannes/Frankreich und wurde von der DJSG aus Anlass ihres 40. Jubiläums gesponsert.
Nach der Mittagspause trifft man sich um 14.00 Uhr im Vortragssaal und lauscht den Worten des ehemaligen 1. Vorsitzenden Dr. Norbert Linke, Deutschland. (Bild oben) Er versucht „Die Frühphase der kompositorischen Entwicklung von Johann Strauss Sohn in Zusammenhang mit dem im August 1843 begonnenen Skizzenbuch“ zu analysieren und untermauert seine Ansichten mit musikalischen Beispielen am Flügel.
Abgerundet wird das Symposium am ersten Tag mit den Ausführungen des geschätzten Strauss Forschers Norbert Rubey, Wien, vom dortigen Wiener Strauss Forschungsinstitut. Er lehnt sich an das Thema von Prof. Linke an und erörtert die „Kompositorische Entwicklung der Instrumentation von Johann Strauss Sohn“.
Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei. Während der Pausen können Getränke und Brot gegen eine Spende erworben werden.
Am Freitag, 18. September 2015, um 19.30 Uhr, im Riesensaal von Schloss Ehrenburg, hält der „Zauber der Operette „ – ein Abend bei Johann Strauss Sohn und Franz Lehar – die Musikfreunde aus nah und fern gefangen. Der südafrikanische Tenor Pieter Roux mit seiner reizenden Frau Beate (Flügel und Mezzosopran) gestalten einen Abend querbeet durch die Operetten-Highlights. Es moderiert Dr. Ingolf Roßberg, Dresden. Mit „Tanzen möchte` ich“ von E. Kalman geht es über „Sei mir gegrüßt“ von Johann Strauss Sohn zu „Immer nur lächeln“ von F. Lehar und weiter zu den „Geschichten aus dem Wienerwald“ Op. 325 für Klavier. Bereits hier werden die Besucher von der herrlichen tenoralen Stimme gefangen sein.
Nach „Komm Zigan“ von F. Lehar über „Wer uns getraut“ von Johann Strauss Sohn gelangt das Duo zu „Dunkelrote Rosen“ von C. Millöcker ehe „Weißt du es noch“ von F. Kalman oder „Gern hab ich die Fraun geküsst“ von F. Lehar den 1. Teil des Abend ausklingen lassen.
Nach der Pause beschwört der Sänger das Publikum mit „Freunde das Leben ist lebenswert“ von F. Lehar ehe es ruhiger mit dem „Schwalbenduett“ von E. Kalman weitergeht. Ein wahrer Ohrwurm folgt dann mit „Ja das Schreiben und das Lesen“ von Johann Strauss Sohn ehe „Künstlerleben“ Op. 316 für Klavier die Sängerseele beruhigt. Mit „Draußen in Sievering blüht schon der Flieder“ von Johann Strauss Sohn und mit „Dein ist mein ganzes Herz“ von F. Lehar verabschieden sich beide Künstler bei ihrem Publikum und lassen den „Zauber der Operette“ in den Herzen der Zuhörer zurück.
Die DJSG, Sitz in Coburg, feiert mit einem Festakt am Samstag, 19. September 2015, ab 9.30 Uhr, im kleinen Saal Kongreßhaus Rosengarten, Obergeschoß, ihr 40-jähriges Jubiläum.
Zum Festakt haben ihr Kommen die Präsidentin der Johann Strauss Society Kanada Frau Karin Fodor, der Präsident des Wiener Strauss Forschungsinstitutes Dr. Eduard Strauss, der Ehrenpräsident der Englischen Johann Strauss Society Peter Kemp, die Prof. Dr. Linke, Prof. Reichenauer und der Strauss-Forscher Norbert Rubey zugesagt.
Der Festakt wird musikalisch umrahmt durch das Johann Strauss Quintett unter der Leitung von Jiri Preisinger.
Nach dem Festakt gegen 11.00 Uhr begeben sich die Teilnehmer zum Gedenkstein im Rosengarten zur Kranzniederlegung.
Am Nachmittag steht dann noch für die Mitglieder der DJSG die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen ab 14.00 Uhr, ebenfalls im kleinen Saal Kongreßhaus Rosengarten, an.
Mit dem Jubiläumskonzert der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft anlässlich des 40-jährigen Bestehens am Samstag, 19. September 2015, um 19.30 Uhr betritt die Gesellschaft Neuland und bestreitet zum ersten Mal ein Gastspiel im Landkreis Coburg und zwar in der Puppenstadt Neustadt. Nicht nur der Ort – Mehrzweckhalle Heubischer Straße – ist neu, sondern auch die Auswahl des Orchesters. Man hat das Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde Neustadt unter der Leitung von Hans Stähli ausgewählt. Bestens bekannte Solisten sind dem Ruf der Gesellschaft gefolgt und wirken beim Konzert in Neustadt mit. Als Sopranistin wurde Stefani Smits und als Tenor Lucian Krasznec verpflichtet. Beide Künstler versprechen einen Hörgenuss auf höchstem Niveau.
Das Orchester beginnt das Konzert mit „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé und „Ein kleiner Slowfox mit Mary“ von E. Kalman. Des Weiteren spielt es noch den Walzer „Nordseebilder“ Op. 390 und die „Fest-Polonaise“ Op. 35“ von Johann Strauss Sohn. Die Solisten sind zu hören mit dem „Wolgalied“ von F. Lehar, „Hör ich Zigeunergeigen“ von E. Kalman und „Als flotter Geist“ von Johann Strauss Sohn.
Im 2. Teil wird der Walzer Op. 518 „Hereinspaziert“ von C. M. Ziehrer intoniert sowie der „Bruder halt!“ Galopp Op. 16 von Josef Lanner als auch die Pizzicato-Polka ohne Opus von Johann und Josef Strauss. Stimmlich gewaltig wird „Grüß mir mein Wien“ von E. Kalman dargeboten ehe es inbrünstig zum „Vilja-Lied“ von Franz Lehar geht. Natürlich fehlen im Jubiläumskonzert nicht „Meine Lippen, die küssen so heiß“ als auch „Dein ist mein ganzes Herz“ von F. Lehar. Den Schluss des Konzertes bildet das Duett „Tanzen möcht` ich“ von E. Kalman. Durch das Jubiläumskonzert führt Christine Rebhan.
Die Johann Strauss Musiktage 2015 enden am Sonntag, 20. September 2015.
Ab 10.00 Uhr der Vortrag des UrUrgroßneffen Dr. Eduard Strauss, Wien und dessen Sohn Thomas im Vortragssaal des Kunstverein Leopoldstraße. Neugierig und gespannt sind die „Straussianer“ auf die Ausführungen von Vater und Sohn Strauss unter dem vielgesichtigen Titel: „Was geh ich mich an – die zwei Gesichter des Johann Strauss Sohn und seiner Familie“. Es wird viel zu hören geben, was noch nie so gehört oder gelesen worden ist. Auch hierzu ist der Eintritt ist frei.
Um 14.30 gibt die Stadtkapelle Coburg unter der Leitung von Zdenek Fiala ein Standkonzert auf der Terrasse des Kongresshauses Rosengarten. Walzer, Märsche und Polkas von Johann Strauss Sohn und weiteren Komponisten stehen auf dem Programm Der Eintritt für dieses Konzert ist frei. Es findet nur bei trockenen Witterungsverhältnissen statt.
Zur „Romantischen Klaviersoiree“ treffen sich um 17.00 Uhr alle Musikfreunde zum würdevollen Abschluss der Musiktage in der altehrwürdigen Aula des Gymnasiums Casimirianum. Schon bei der Gesellschaft der Musikfreunde Coburg und beim Musiksommer Obermain trat die junge Pianistin mit großem Erfolg auf. Begeisternde Kritiken bestätigen ihre künstlerische Entwicklung und geben zu großen Hoffnungen Anlass. In dieser Soiree spielt sie im ersten Teil die Paraphrase von Eduard Schütt über das Thema von Johann Strauss „Fledermaus-Walzer“ Op.10. Danach folgt von F. Chopin die Polonaise „Fantasie A-Dur“ Op. 61 sowie von Eduard Schütt die Paraphrase über das Thema von Johann Strauss Sohn „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Nach der Pause erklingen alle Etüden I bis XII mit Themen, Anhang und Variationen von Robert Schuhmann.
Karten gibt es für alle Veranstaltungen bei den bekannten Vorverkaufsstellen, der Tourist-Information Coburg, im Kongresshaus Rosengarten, bei der Neuen Presse und beim Coburger Tageblatt und zusätzlich für das Jubiläumskonzert in Neustadt bei der Zinngießerei Witter sowie an den Abendkassen.
Die Deutsche Johann Strauss Gesellschaft (Bild oben / Vorstand) freut sich, möglichst viele Besucher bei der Jubiläumsveranstaltung zum 40jährigen Bestehen der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft vom 17. bis 20. September 2015 begrüßen zu dürfen.
Manfred Drescher 07.09.2015