
Im Oktober 1985 startete der Film Zurück in die Zukunft des Regisseurs Robert Zemeckis in den deutschen Kinos und wurde mit fast fünf Millionen Kinobesuchern ein großer Hit der Popkultur der 80er-Jahre. Dem seinerzeit noch jungen Schauspieler Michael J. Fox verhalf er darüber hinaus zum großen Durchbruch in Hollywood. Dieser verkörpert im Film den Schüler Marty McFly, der im Jahr 1985 in der kalifornischen Kleinstadt Hill Valley lebt. Sein guter Freund ist der Wissenschaftler Dr. Emmett „Doc“ Brown, dargestellt von einem grandiosen Christopher Lloyd. Brown hat eine Zeitmaschine erfunden, die er in einen DeLorean-Sportwagen eingebaut hat. Die Maschine wird durch den – inzwischen legendären – Fluxkompensator betrieben, der allerdings angereichertes Plutonium als Energiequelle benötigt. Da dies nicht so einfach zu beschaffen ist, hat sich der Wissenschaftler mit üblen Terroristen eingelassen, die ihn allerdings beim großen Test der Zeitmaschine aufspüren. Doc Brown wird erschossen und Marty McFly kann sich in letzter Sekunde in den DeLorean retten. Dieser befördert ihn versehentlich genau 30 Jahre in die Vergangenheit, an den Tag, an dem Dr. Brown die Idee für die Erfindung dieser Zeitmaschine hatte. In der Vergangenheit muss Marty nun den seinerzeit noch jungen Wissenschaftler finden, um mit dessen Hilfe wieder zurück in die Zukunft reisen zu können. Gleichzeitig trifft er in der Vergangenheit auf seine Eltern, die sich ausgerechnet in dieser Woche kennengelernt haben. Aus diesen Begegnungen drohen große Gefahren, die Zukunft in eine komplett andere Richtung zu lenken.

In den Jahren 1989 und 1990 folgten zwei weitere Teile der Filmtrilogie, die erneut zahlreiche Fans in die Kinos lockten. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des ersten Teils ist der Blockbuster nun erneut auf der großen Leinwand zu sehen – begleitet von einem Symphonieorchester, das die Filmmusik synchron zum Film live spielt. Und genau darin liegt die Besonderheit – im Gegensatz zu den derzeit überall stattfindenden Wiederaufführungen im Kino. Die Synchronisation zwischen dem Film, der im Übrigen in deutscher Sprache gezeigt wird, und dem Liveorchester erfolgt sekundengenau. Dafür gebührt dem Dirigenten des Abends ein großes Lob. Auch die Abmischung der Lautstärke ist sehr gut gelungen. Vor der Vorstellung vorhandene Bedenken, dass entweder die Sprechtexte zu leise sind oder es an anderer Stelle hakt, konnten bereits nach wenigen Minuten beiseitegeschoben werden. So konnten sich die Zuschauer bei der Aufführung im Duisburger Theater am Marientor für gute zweieinhalb Stunden (inklusive einer Pause) komplett auf den Film und die dazugehörige Musik einlassen. Dabei sorgt die wunderbare Komposition von Alan Silvestri mehr als einmal für Gänsehautmomente. In dieser Vorstellung steht sie ganz besonders im Mittelpunkt. Läuft sie im Film doch eher im Hintergrund, wird sie hier bewusst hervorgehoben, was den Filmszenen einen zusätzlichen Effekt verleiht. Darüber hinaus erklingen rund zwanzig Minuten brandneuer Musik, die der preisgekrönte Komponist extra für diese Live-Orchester-Vorführungen des Films komponiert hat. Dabei verbindet er geschickt Auszüge aus den bekannten Melodien mit neuem Material, sodass sich die neue Musik als Einleitung vor dem Film, nach der Pause und zum Abspann harmonisch einfügt.

Das Orchester ist mit über 60 Personen stark besetzt. Auffallend sind die vielen jungen Musiker im Orchester, welches leider an keiner Stelle namentlich erwähnt wird, weder im Rahmen der Vorstellung noch auf der Internetseite der Produktion oder in den Presseinformationen. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt, denn eine derart starke Leistung von Orchester und Dirigent sollte durchaus vom Veranstalter entsprechend honoriert werden. So bleibt ein etwas fader Beigeschmack zurück, den man vermeiden könnte. Das Publikum, das auffallend oft mit dezentem Fan-Outfit erschien, machte es besser und spendete am Ende des Abends allen Akteuren lang anhaltenden Applaus. Insgesamt ist Zurück in die Zukunft – In Concert sicher kein ganz günstiges Vergnügen, denn die Ticketpreise liegen zwischen 59,90 und 129,90 Euro. Dafür bekommt der Zuschauer aber genau das, was er erwarten darf. Einen legendären Film, der nach so langer Zeit mit seinem historischen Charme Freude macht, wiederentdeckt zu werden, und eine eindrucksvolle musikalische Umsetzung der ins Ohr gehenden Silvestri-Komposition.
Markus Lamers, 17. Oktober 2025
Zurück in die Zukunft – In Concert
Filmvorführung mit großem Symphonie-Orchester
Theater am Marientor, Duisburg
besuchte Vorstellung: 17. Oktober 2025
Weitere Aufführungen: 19. Oktober (Frankfurt), 21. Oktober (Nürnberg), 23. Oktober (Bielefeld) und 24. Oktober (Berlin)