Die neueste CD des Labels Naxos mit Werken von Franz von Suppé bietet einen spannenden Einblick in das Schaffen dieses bedeutenden Komponisten des 19. Jahrhunderts. Die Auswahl der Stücke präsentiert die Vielseitigkeit von Suppés musikalischem Können.
Ola Rudner, renommierter Dirigent mit einer breiten Palette von musikalischen Interessen, hat sich als Experte für die Werke von Komponisten des 19. Jahrhunderts etabliert. Sein umfassendes Verständnis für die musikalischen Strömungen dieser Ära und sein Engagement für die Wiederentdeckung vergessener Meisterwerke machen ihn zu einem idealen Interpreten für Suppés Werke. Mit einer beeindruckenden internationalen Karriere und zahlreichen erfolgreichen Projekten hat Rudner seinen Platz als einfallsreicher Dirigent und Musikwissenschaftler gefestigt.
Die bekannte Ouvertüre „Dichter und Bauer“ ist ein Meisterwerk von Suppé, das die kraftvolle und zugleich verspielte Seite des Komponisten zeigt. Die dynamischen Kontraste und die geschickte Verwendung von Melodien machen diese Ouvertüre zu einem fesselnden Erlebnis. Das Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Ola Rudner interpretiert dies mit beeindruckender Präzision und verleiht jedem Abschnitt eine klare musikalische Charakteristik. Die kürzlich wiederentdeckte „Fantasia Symphonica“ offenbart Suppés Fähigkeit zur meisterhaften Instrumentation und zur Beherrschung des Kontrapunkts. Hier zeigt sich eine reiche Palette von melodischen Ideen, die von Rudner und dem Tonkünstler-Orchester mit Einfühlungsvermögen und technischer Brillanz zum Leben erweckt werden. Die Wiedergabe dieses bisher unveröffentlichten Juwels ermöglicht einen neuen Blick auf Suppés kreative Genialität. „Des Matrosen Heimkehr“ (Vorspiel und Tanz der Schiffsjungen)gibt einen Einblick in Suppés Fähigkeit, maritime Themen musikalisch zu erforschen. Die Soli und das Ensemble des Tonkünstler-Orchesters unterstreichen die lebendigen Bilder von Seereisen und Matrosenleben. Ola Rudners sensible Leitung ermöglicht es, die feinen Nuancen dieser Werke zu erfassen, während das Orchester die dynamische Bandbreite von zarten Passagen bis zu kraftvollen Höhepunkten souverän bewältigt. Abgeschlossen wird die CD mit den Ouvertüren zur „Ausstellung des Carl-Theaters“ und besonders mitreißend, „Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien“: Diese Ouvertüren zeugen von Suppés großer Fähigkeit, Stimmungen und Szenen durch Musik zu vermitteln. Die Tonkünstler-Orchester unter Rudners Leitung erwecken diese Werke mit einer beeindruckenden Ausdruckskraft zum Leben, wobei jedes musikalische Detail präzise ausgearbeitet ist. Das Orchester unter der Leitung von Ola Rudner präsentiert sich als wahrhaft stilsicherer Interpret von Suppés Werken. Die präzise Artikulation, die nuancierte Dynamik und das sorgfältige Zusammenspiel der Instrumentengruppen zeugen von orchestraler Disziplin. Die Soli innerhalb des Orchesters sind durchweg überzeugend, wobei die Musiker ihre virtuosen Fähigkeiten auf eindrucksvolle Weise zur Schau stellen.
Ola Rudner, als Dirigent, offenbart tiefes Verständnis für Suppés vielschichtige musikalische Sprache. Sein Dirigat ist kenntnisreich und einfühlsam, wodurch er die Essenz jeder Komposition einfängt. Die dynamische Bandbreite, von lebhaften Passagen bis zu lyrischen Momenten, wird von Rudner vortrefflich gestaltet. Seine Interpretationen verleihen den Werken nicht nur Authentizität, sondern bringen auch die künstlerische Vision von Suppé in ihrer ganzen Pracht gut zur Geltung.
Dirk Schauß, 13. Januar 2024
Franz von Suppé
Orchesterwerke
Tonkünstler-Orchester
Ola Rudner, Leitung
Naxos, 8.574538