Konzerte

Bad Oldesloe: „Talkin‘ about Barbara – 17th Century Jazz“, Laila Salome Fischer und Il Giratempo

Für Liebhaber der Renaissance- und Barockmusik, zumal in reizvollen und unerwarteten Bearbeitungen, ist sie schon längst kein Geheimtip mehr – Laila Salome Fischer ist gerade in Norddeutschland als vielseitige Solistin aus zahlreichen Opern und Operetten oder auch von Liederabenden bekannt. Ihre jüngst erschienene CD „Scenes of Horror“ mit barocken Arien ist mehrfach glänzend besprochen . . .

Salzburg: „Orchester zu Gast“, West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim

Vorgestern war ein ganz besonderer Abend im Großen Festspielhaus. Daniel Barenboim war wieder da mit seinem berühmten West-Eastern Divan Orchestra. Dieses Orchester wurde ja von ihm und dem palästinensischen Intellektuellen Edward Said vor langer Zeitgegründet als künstlerischer Appell an eine Verständigung zwischen Palästina und Israel, indem vorwiegend junge Musiker aus Palästina und . . .

Gut Pronstorf: „Elke Heidenreich“, Lesung mit Musik

Was tut man, wenn man mal ein paar Stunden nach Venedig möchte, aber gerade in Schleswig-Holstein sitzt und, nur für eine Kurzreise, nicht zu den lauten Touristenmassen gehören möchte, die die ohnehin geplagte Lagunenstadt verstopfen, verschmutzen und mit ihrem Lärm beleidigen? – Ganz einfach: Man fährt nach Pronstorf bei Bad Segeberg und läßt sich von einer der besten Kennerinnen . . .

Lübeck: „Monteverdi: Marienvesper“, La Tempête

Ein Hausarzt unserer Tage hätte Claudio Monteverdi ein klassisches Burn-out bescheinigt und ihm dringend empfohlen, kürzerzutreten. Was war passiert? Bot der liberale und musikliebende Hof des Herzogs von Gonzaga in Mantua dem Komponisten nicht ein ideales Betätigungsfeld? Der Herzog war leider auch in Sachen Zahlungsmoral eher locker eingestellt und so beklagte sich Monteverdi mehrfach über . . .

Bayreuth: „Klimakonzert: Die vier Jahreszeiten – durcheinander“

Frage an Radio Bayreuth: Gibt es etwas Schöneres als den langsamen Satz in Vivaldis Concerto „Il Gardellino“ RV 428? Antwort: Im Prinzip nein… – Wenn Sophia Schambeck an einer ihrer Blockflöten das Larghetto cantabile seeeehr sanglich spielt, wissen wir, dass wir in einer idealen Musik zuhaus sind. Gespielt in einem auch akustisch idealen Raum, dem Barockraum der Ordenskirche in . . .

Bayreuth: „Alte Ohren – Neue Augen“ Barockmusik in Szene gesetzt

Kunst in Bewegung, Musik in Motion, um E-motion zu befördern: so könnte das geheime Motto des Abends lauten. Denn zu Beginn des „Alte Ohren“-Abends konnten die Besucher des Festivals Junger Künstler eben jenes Stück, den „Dance for the Chinese Man and Woman“ aus Henry Purcells „Fairy Queen“ hören, das drei Tage zuvor den musikalischen Teil der „Fiesta Franconia“ des . . .

Neumünster: „Dvořák / Saint-Saëns / Berlioz“, Schleswig-Holstein Festival Orchester mit Lang Lang

„Die Royal Albert Hall des Nordens“ nannte Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals, die Holstenhallen Neumünster bei seiner Begrüßung zum Konzert mit Lang Lang am 19. Juli 2024. Kuhnt ist ja für seine witzigen Ansprachen bekannt und man mag sich kaum vorstellen, daß da nicht ein Funken Ironie beteiligt war, denn die große Halle mit dem funktionalen Charme eines . . .

Lübeck: „Zwischen Palast und Synagoge“, Vokalensemble „Profeti della Quinta“

Propheten in der Synagoge? Und was ist mit „Quinta“ gemeint, um welchen Palast geht es? Allein der Name des Vokalensembles „Profeti della Quinta“ und der Titel des Konzerts „Zwischen Palast und Synagoge“ im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals in der Lübecker Carlebach-Synagoge am 17. Juli 2024 machten neugierig. – Um es gleich aufzuklären: „Profeti della Quinta“ . . .

Lübeck: „Wagner, Bruckner“, Schleswig-Holstein Festival Orchester unter Holly Hyun Choe

SHMF-Intendant Christian Kuhnt hatte es noch in seiner launigen Ansprache vor dem Konzert am 13. Juli in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle gesagt: „Handys aus und Ohren auf“, aber diese Ohren waren teils taub an diesem eher kühlen Sommerabend. Dazu später mehr – um so wärmer und leidenschaftlicher war das, was das musikalische Programm des Abends bot. – Nach einem kurzen . . .

St. Florian: „Bruckner: Symphonie Nr. 9“, Bamberger Symphoniker unter Herbert Blomstedt

Schon im Vorfeld hatte das Konzert am 11. Juli 2024 in der Stiftskirche St. Florian Legendencharakter – Bruckners „Neunte“ direkt oberhalb seiner Grablege, dirigiert von Herbert Blomstedt an seinem 97. Geburtstag. Kulturwissenschaftler, die sich mit historischen Bestattungen beschäftigen, wissen, daß sein wohlbalsamierter Leichnam auch heute noch Portraitähnlichkeit besitzt, und so mag . . .

Dresden, Konzert: „Mahler: Symphonie Nr. 8“, Staatskapelle unter Thielemann

Mit gewaltigen Anstrengungen versuchte Gustav Mahler (1860-1911) in den Sommermonaten der Jahre 1906 und 1907 sein humanistisches Credo mit einer Symphonie zu erfassen. Als ein „Geschenk an die Nation“, inmitten einer der Katastrophe des ersten Weltkrieges zutreibenden Gesellschaft, bekannte sich der Komponist zu menschlicher Schöpferkraft und Humanität. Auf dem Programm der Sächsischen . . .

Düsseldorf, Konzert: „Operngala“ zum Abschied von GMD Axel Kober

Trotz EM und Viertelfinale zwischen Spanien und Deutschland war die Düsseldorfer Oper bis zum letzten Platz gefüllt, als es darum ging, Axel Kober, den Generalmusikdirektor der Oper am Rhein, mit einem Galakonzert zu verabschieden. Ohne Übertreibung darf man sagen, dass mit dem Weggang von Axel Kober eine 15jährige Ära in Düsseldorf zu Ende geht, die in der Erinnerung aller . . .

Lübeck: „Dvořák, Hindemith, Zemlinsky“, Philharmonisches Orchester unter Rasmus Baumann

Märchenhaft und leicht skurril – ein ausgesprochen reizvolles, schillerndes Programm hatten die Lübecker zum Saisonabschluß zusammengestellt, der mit dem 9. Symphoniekonzert am 1. Juli in der Musik- und Kongreßhalle der Hansestadt enthusiastisch gefeiert wurde. – Dvořáks „Mittagshexe“ ist ein Märchen, das eigentlich für Erwachsene bestimmt ist, weil hier erzählt wird, wie . . .

Bad Kissingen: „Hindemith, Beethoven, Tschaikowsky“, Kammerphilharmonie Bremen unter Jérémie Rhorer

Die „Deutsche Kammerphilharmonie Bremen“ ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Orchester. Im Jahre 1980 auf der Nordseeinsel Föhr als „Kammerorchester der Jungen Deutschen Philharmonie“ gegründeten, wollten die jungen Musikstudenten nur vor allem auf eine neue, freie Art musizieren. Zunächst lief alles streng basisdemokratisch: jeder Geiger musste auch mal Stimmführer sein und . . .