Ioan Holender hat mit seiner Wortmeldung – wie so oft in der Vergangenheit – eine Diskussion entfacht. Der Mann hatte fast immer etwas zu sagen. Heute ist es um griffige Aussagen von Intendanten schlecht bestellt. Man lobt sich lieber selbst!
Er hat Bayreuth als Zielscheibe gewählt, obwohl Bayreuth sicher auch in diesem Festspielsommer „so halbwegs ausverkauft“ sein wird. Aber Bayreuth hat davon gelebt, dass es ein Privileg war, überhaupt Karten kaufen zu dürfen. Damit ist es vorbei – und leider sind mehrere Faktoren dafür ausschlaggebend. Die Pandemie selbst kann nichts dafür, die völlig übertriebenen Maßnahmen dagegen schon eher. Aber das ist ein eigenes Thema, das gerade jetzt auch in Wirtschaftskreisen sozusagen mit rückverschobener Wirkung für Dramen sorgt. Jede Woche eine andere größere Firmenpleite.
Und was noch schlimmer ist: Bayreuth geht es im Vergleich mit anderen Opernhäusern sogar noch relativ gut! Wenn eine Firma tiefrote Zahlen schreibt, ist der Verantwortliche sogar verpflichtet, möglichst noch rechtzeitig Insolvenz anzumelden. Theater agieren da im geschützten Bereich. Deren Chefs dürfen trotz immer schlechter werdenden Zahlen weiterhin mit selbstgestrickten Auslastungszeugnissen große Töne spucken! Wie manche „Bilanz“ zustandekommt, ist zwar leicht zu erkennen, aber was unter dem Strich steht, ist zunehmend schwerer eruierbar – da sei der Deckel drauf!
Anton Cupak 6. Juli 2023
(Hrg. MERKER-online)