Opernpreise gibt es mehrere. In Mitteleuropa sind die von der Zeitschrift OPERNWELT derzeit noch die begehrtesten, obwohl dieser Preis nur nach einem einstufigen Nominierungsverfahren vergeben wird. Eine Wahl findet nicht statt; das Ergebnis liegt irgendwo zwischen Manipulation und Zufall. Seit 2006 gibt es den FAUST des Deutschen Bühnenvereins, der ein transparentes Verfahren für Nominierung und Wahl veröffentlicht hat. Es geht um Oper und Schauspiel nur in Deutschland. Ein Geschmäckle haben diese Preis allerdings auch, denn sie werden letztlich von den Theatern an sich selbst ausgereicht. 2013 wurden zum ersten Mal die INTERNATIONAL OPERA AWARDS vergeben, deren Organisation mit internationalen Größen aus der Opernwelt als "patrons" und "judges" bestückt ist. Ein englischer Honoratiorenverein, der seit zwei Jahren in einer großen Anzahl von Kategorien Preise für das Operngeschehen weltweit vergibt. Die Awards, gestiftet von Harry_Hyman, sollen dazu beitragen, Oper in der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen und für mehr Ansehen zu sorgen. Für alle Interessierten ist das „Dinner“ zugänglich, das jährlich in bester britischer Manier zur Preisvergabe veranstaltet wird. – Man erinnert sich, dass 2013 im ersten Jahr Frankfurt zum Opernhaus des Jahres gekürt wurde. Auch im zweiten Jahr kamen viele Nominierungen und zwei erste Gewinner aus Deutschland. Gerade wurden die Nominierungen für 2015 veröffentlicht. Häuser und Festspiele aus dem deutschsprachigen Raum sind bei den Nominierungen diesmal nur mäßig vertreten; aus Deutschland selbst die Komische Oper Berlin für ihre Gesamtleistung, die Semperoper für ihre Richard-Strauss-Jubiläumsproduktion von „Feuersnot“ und das Pfalztheater Kaiserslautern in der nämlichen Kategorie mit „Friedenstag“. Die Pfälzer befinden sich damit in Gesellschaft von Häusern wie Covent Garden und De Munt/La Monnaie.
Mit Befriedigung stellen wir vom Opernfreund fest, dass die große Anstrengung des kleinen Theaters allein schon durch die Nominierung internationale Anerkennung gefunden hat, und verweisen auf die weiter unten stehenden drei Besprechungen dieser Produktion, der gleich dem Herauskommen schon ein weiterer wichtiger Preis zugestanden worden ist: Der Opernfreund-Stern! Ganz falsch haben wir also nicht gelegen!
ML / 14.01.15