Freitag 21. Februar 2020
Gefördert von der Kulturstiftung Essen
Dirigent: Nézet-Séguin
Im siebten Mahler-Himmel
Daß Nézet-Séguin nur einen Tag nach seiner kongenialen konzertanten Frau ohne Schatten im Dortmund (wir sprachen von einem Traumabend) mit diesem wunderbaren Orchester auch gleich in der Nachbarstadt Essen gastiert, ist ein Glücksfall und wurde von allem, die diesem Karnevalsfreitagabend für Seriöses opferten zum einmaligen Hör-Erlebnis
Am Ende dieser grandiosen 80 Minuten bricht Jubel aus und der anhaltende Beifall (auf Englisch "Standing Ovations"!!!) will den Maestro und seine Musiker am Ende einfach nicht gehen lassen. Ein DaCapo wäre wahrscheinlich möglich gewesen 😉
Was soll man nach einer perfekten Leistung schreiben? Zu Kritisieren gibt es eh nichts. Man lauscht und ist begeistert von er ersten Sekunde an, wenn sich die feinen Härchen auf der Handrückseite aufrichten und man die Gänsehaut spürt bis zum Ende, die in richtig interpretiertem Mahler steckt. Leider begreifen das viele gute Dirigenten nicht. Allzu oft wird Mahler im Schönklang oder Lärm erstickt. Die letzte Interpretation dieses Formates hörte ich übrigens auch in Essen vor zig Jahren – damals war es Steven Sloane mit seinen Bochumern.
Ich zitiere Wilhelm Menglberg zum letzten Satz, denn besser kann man es nicht ausdrücken:
Rückkehr zur Natur – genesen, ausgelassene Fröhlichkeit. Anfang in glücklicher Stimmung und Zufriedenheit – je länger so mehr – überschwänglich – Schluss wahnsinnig vor Freude und Glücksgefühl. Spielfreudigkeit – unbekümmertes Musizieren"
Dem ist wahrlich nichts mehr hinzu zu fügen.
Fazit: Wahnsinn! Besseren Mahler gibt es nicht. Das war der Gipfel.
Peter Bilsing, 29.2.2020
Leider keine Bilder.