Der Wirtschaftsclub Bamberg bietet sein diesjähriges Galakonzert erneut dem Titel Zauber der
Operette an und trifft damit erneut mitten ins Schwarze.
Tosender Beifall der gut 1000 begeisterten Besucher in der Konzerthalle Bamberg beim nunmehr achten Galakonzert des Wirtschaftsclubs Bamberg. Nach dem sensationellen Erfolg im letzten Jahr, wo man das erste Mal auf den Zauber der Operette gesetzt hatte, heute die zweite Auflage. Es ist aber kein zweiter Aufguss, sondern mit fast den gleichen Künstlern, nur der Pianist musste gewechselt werden, eine nochmalige Steigerung zum letzten Jahr. Die Änderung, das Konzert wie 2024 am Nachmittag durchzuführen, ist erneut zu einem Erfolgsrezept geworden. Zweieinhalb Stunden mit den herrlichsten Melodien aus vielen Operetten lassen den Zuhörern die Zeit wie im Flug vergehen und der Beifall ist kaum mehr steigerbar. Man kann dem Wirtschaftsclub Bamberg und seinen Sponsoren und Helfern nur ganz herzlich zu diesem musikalischen Leckerbissen gratulieren, voll ins Schwarze getroffen, die Zuhörer verzaubert und eine Zeitlang auf die schönste Art und Weise aus dem Alltagstrott herausgeführt.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Vorsitzende des Wirtschaftsclubs Bamberg Wilfried Kämper ein ausgesprochenes Faible für die klassische Musik und im Besonderen auch für die Gattung der Operette besitzt. Ohne seine musikalische Hingabe und Liebe, hätte diese mehr als erfolgreiche Konzertreihe nicht seit so vielen Jahren auf eine so hohe Resonanz beim Publikum stoßen können. Ohne ihn hätten auch viele der Besucher viele wunderschöne musikalische unterhaltsame Stunden nicht erlebt. Gerade in der heutigen Zeit, in der alles nicht mehr so ist, wie es früher einmal war, in der alles hektisch und teilweise auch sehr problematisch ist, ist eine solche Oase der reinen Entspannung bei einer der schönsten Beschäftigungen, die es gibt, beim sich durch Musik verzaubern lassen, nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist der nie versagende Motor, der seine Freunde immer wieder aufruft und antreibt und sie zu Höchstleistungen bringt, ohne ihn wäre nicht nur das geschäftliche, sondern vor allem auch das musikalische Bamberg mit Sicherheit wesentlich ärmer. Und seine Leidenschaft merkt man ihm auch in jeder Sekunde an. Ich habe das Vergnügen den Nachmittag an seiner Seite zu erleben und mitzuerleben, wie er bei jedem Takt mitgeht, mit den Füßen wippt, mit den Händen den Takt formt, wie er jede musikalische Nuance miterlebt, wie er mitfiebert und besonders merkt man dies, wenn eines seiner vielen Lieblingsoperettenlieder gesungen wird. Ja, es macht einfach nur Spaß, mitzuerleben, wie jemand mit Leib und Seele in seinem musikalischen Hobby, was für ihn viel mehr wie ein Hobby ist, aufgeht und er damit auch ein unbedingtes Vorbild ist. Hoffen wir alle, dass ihn diese musikalische Liebe nie verlässt, dann können wir uns nämlich noch an vielen musikalischen Leckerbissen erfreuen. Viele Helfer sind an seiner Seite, die er mit seiner Leidenschaft anspornt und ohne die eine solche Mammutaufgabe nicht zu stemmen wäre. Unzählige ehrenamtliche Stunden sind erforderlich, um ein solches wunderbares Konzert vorzubereiten und mancher kann sich gar nicht vorstellen, wie viele Planungsarbeit, Gespräche mit Verantwortlichen, mit den Künstlern, mit der Organisation der Konzerthalle und unendlich vielem mehr, erforderlich sind, um an einem Sonntagnachmittag im Mai für die Zuschauer und Zuhörer alles so schwerelos erscheinen zu lassen und sie zu Beifallsstürmen hinzureißen. Die Künstler sind natürlich das Salz in der Suppe einer solchen Veranstaltung, aber der Apparat der vielen Helfer, die sich um alles kümmern, ist etwas, was im Verborgenen blüht, aber ohne ihn käme eine solche Veranstaltung nicht zu Stande. Deshalb sollte man auch einmal diese Arbeit herausstellen und entsprechende würdigen. Die Stimmung im großen Saal der Konzerthalle ist einmalig und wird von Minute zu Minute besser, das Publikum merkt den Funken, der zu ihm überspringt und geht leidenschaftlich mit und belohnt die Leistungen der vielen Protagonisten mit tosendem, lang anhaltenden und von Herzen kommenden Applaus. Da wird nicht nur das Publikum erfreut, nein, auch der Künstler, der merkt, dass seine Leistung anerkannt, geschätzt und bejubelt wird, nimmt diesen Eindruck mit sich nach Hause. So soll es sein und was gibt es denn herrlicheres, als gemeinsam im musikalischen Rausch, einfach nur für ein paar Stunden die Hektik der Zeit zu vergessen.
Und in diesem Jahr hat man natürlich auch wieder als Moderator und Sänger den Glücksfall des letzten Jahres. Der in Bamberg geborene Tenor Martin Fösel begleitet den Rausch der Musik als das verbindende Glied zwischen den einzelnen Stücken. Er informiert über die Kollegen, er erläutert die Stücke, er bringt kleine Anekdoten zum besseren Verständnis, er unterhält sein Publikum einfach nur mitreißend und er macht dies alles auf eine unnachahmliche, charmante, humorvolle, wissensreiche, entspannte und einfach nur einmalig liebenswerte Art. Humorvoll, zurückhaltend, dann wieder auftrumpfend, zieht er praktisch als roter Faden durch das gesamte Programm und verbindet alles kunstvoll miteinander. Daneben hat er auch noch eine ganze Menge zu singen und dies tut er genauso
leidenschaftlich, wie bei seiner Moderation. Mit seiner lockeren, spritzigen, humorvollen und kenntnisreichen Art, wird er zu einem der Höhepunkte dieses Nachmittags. Noch bevor der erste Ton gesungen wird, holt er sich Wilfried Kämper auf die Bühne und dieser begrüßt alle, verrät ein bisschen was von seinen musikalischen Leidenschaften und wünscht dem vollen Haus viel Vergnügen. Als Vertreter des Hauptsponsors, der VR Bank Bamberg-Forchheim eG, spricht Herr Thomas Schwarz, einige Begrüßungsworte. Auch er verhehlt seine Leidenschaft für die Operette nicht und freut sich mit allen Anwesenden auf die kommenden Stunden. Erfreulicherweise kann man noch erwähnen, dass sich
weitere sechs Sponsoren gefunden haben, ohne die man eine solche Veranstaltung finanziell gar nicht hätte durchführen können. Also hier einmal ein ganz herzlicher Dank für die Unterstützung der Kultur und hier im Besonderen der Operette.
Kurz die Vorstellung der beteiligten Künstler, der Bamberger Tenor Martin Fösel ist bereits erwähnt, mit ihm hat man in diesem Jahr fünf hervorragende Sänger zur Verfügung, einmal die in Wien geborene Sopranistin Kerstin Grotrian, die aus München stammende Sopranistin Doris S. Langara, den aus Münzkirchen in Oberösterreich stammenden Tenor Harald Wurmsdobler und den aus Wilhelmshaven beheimateten Bariton Michael Mrosek. Am Klavier musste der vorgesehene Pianist des letzten Jahres, Lorenz C. Aichner leider kurzfristig absagen. An seiner Stelle hat der junge Prager Pianist Patrik Hévr die undankbare Aufgabe übernommen, in kürzester Zeit einzuspringen, dies hat er mit Bravour geschafft und eine mehr als ausgezeichnete Leistung abgeliefert. Er ist an diesem Nachmittag den Sängern ein unaufdringlicher, enorm unterstützender, leidenschaftlicher und gefühlvoller Begleiter. Sängerdienliche Unterstützung und ein klangvolles Spiel, welches er nicht nur in Deutschland, sondern daneben auch in der Schweiz, Norwegen, Dänemark, Italien, England, Frankreich und Amerika erfolgreichst darbietet, bringt ihm verdienten reichlichen Applaus. Er hat sein Instrument und das Geschehen jederzeit im Griff und ist ein mehr als ein adäquater Begleiter. Auch in diesem Jahr ist wieder das Trio Vier dabei, ein Ensemble mit Künstlern aus Bamberg und Nürnberg, alles Ausnahmemusiker mit großer Leidenschaft. An der Violine zeigt Rebekka Wagner all ihr Können, beherrscht ihr Instrument in allen Lagen und verzaubert mit dem Klang die Zuhörer. Daneben ist sie auch bei mehreren Arien eine exzellente Begleiterin und untermalt durch ihr wunderbares Spiel den jeweiligen Gesang. Am Cello kann sich Sophia Schulz gefühlvoll präsentieren und mit den beiden Kollegen ausgezeichnet harmonieren und am Kontrabass ergänzt Stephan Goldbach ausgezeichnet und einfühlsam den musikalischen Dreiklang. Im Zusammenspiel gibt es keinerlei Probleme, alles ist aufeinander abgestimmt und formt sich zu einer großen Einheit. Es macht einfach Spaß den Dreien zuzuhören und das Publikum ist zu recht begeistert. Ebenso begeistert wie der schon in den Vorjahren umjubelte und mit Applausstürmen aufgenommene Kinder- und Jugendchor die Heinrichsspatzen und der Gospelchor The next sparrows generation unter der wie immer gefühlvollen, leidenschaftlichen und souveränen Leitung, der in Rosenheim in Oberbayern geborenen Kirchenmusikerin Anita Fösel – studierte Sängerin und studierte Kirchenmusikerin. Sie kann die jungen Musiker, denen man die Freude am Musizieren richtiggehend ansieht, mehr als hilfreich begleiten und führen. Sie weiß auch, wie man mit Kindern umgehen muss, um alles aus ihnen herauszukitzeln. Und die Kinder und Jugendlichen lassen sich nur zu gerne kitzeln und sie sind mit einem Feuereifer dabei und kosten auch jeden Minute des prasselnden Beifalls aus.
Sie möchten gerne das zeigen, was sie in vielen Stunden gelernt und eingeübt haben und das Publikum honoriert das, geht begeistert mit und schenkt den jungen Musikern langanhaltenden, teilweise frenetischen und begeisterten Applaus. Ein warmer und herzlicher Applaus, den sich die jungen Künstler ohne Wenn und Aber mehr als verdient
haben. Und man merkt ihnen richtiggehend an, wie gut Ihnen diese Zustimmung tut.
Jetzt aber zum Beginn des Konzerts. Man beginnt nicht mit einer Operette, sondern mit Johannes Brahms. Dessen ungarischer Tanz Nr. 5 wird von Patrik Hévr am Klavier und dem Trio Vier dargeboten. Und was für ein furioser Auftakt ist das. Schwungvoll, rasant, zackig und leidenschaftlich, wird dieses bekannte Stück dargeboten und erntet zu Recht tosenden Beifall. Ein grandioser Beginn.
Dann aus Die Dubarry die wunderschöne Arie Ich schenk mein Herz und diese wird von Kerstin Grotrian zelebriert. Sie bringt ihren leuchtenden warmen und ausdrucksstarken Sopran hier so richtig zur Geltung und bietet diese wunderschöne Arie auch richtiggehend als kleine Geschichte an. Das Publikum honoriert das mit starkem, warmem und kräftigem Beifall.
Aus der Operette Wiener Blut dann das gleichnamige Duett und hier treffen sich Doris Langara und Martin Fösel. Sie mit einem wunderschönen hellen, silbrigen und höhensicheren Sopran, der alle Feinheiten dieser Partie auskostet und er mit tenoralem Glanz und viel Schmelz, deren beide Stimmen sich vorzüglich ergänzen und zusammenschmelzen. Ein trefflicher Auftakt eines außergewöhnlichen Konzerts.
Aus Der Bettelstudent dann die wunderschöne Arie Schwamm drüber und dargeboten von dem Prachtbariton Michael Mrosek. Hier kann sein kräftiger, voluminöser und vollmundiger Bariton so richtig auftrumpfen und das Publikum ist sehr erfreut, dass er einige Strophen dieser Arie auf aktuelle Ereignisse bezieht (z.B. Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler). Große Heiterkeit im Publikum und starker Beifall für den Sänger, der heute auch noch ein Ständchen durch das Publikum erhält. Martin Fösel verrät nämlich, dass er heute Geburtstag hat und animiert das begeistert mitgehende Publikum zu einem Geburtstagständchen. „Na, das hast Du Dir nicht gedacht, dass Dir heute über 1000
Stimmen einen stimmgewaltigen Geburtstagsgruß schenken“ – so Martin Fösel. Und das Geburtstagskind war auch richtig ergriffen.
Danach nochmals aus Wiener Blut das rasante Duett Draußt in Hitzing, welches von Kerstin Grotrian und Harald Wurmsdobler richtiggehend zelebriert wurde. Sie, mit höhensicherem und weichem, stimmschönem Sopran, schwungvoll, quirlig, über die Bühne fegend, er mit seinem gepflegten, weichen und einschmeichelnden Tenor der Gegenpart. Dieses Duett bringt die Stimmung im Saal weiter zum Kochen. So macht Operette Spaß.
Und dann umschmeichelt Martin Fösel alle Frauen im Saal mit dem Lagunenwalzer Ach wie so herrlich zu schau´n, sind all die reizenden Frau´n aus Die Nacht in Venedig. Und bei seinem schmelzenden Tenor, schmelzen die Frauen richtig dahin und hören gar nicht auf zu applaudieren – und die Männer machen es ihnen natürlich auch nach. Ausdrucksvoll und einschmeichelnd werden hier von ihm die wunderbaren Frauen besungen, begleitet neben dem Klavier auch von Rebecca Wagner mit der Violine.

Dann kommt man, immer mit verbindenden Worten, Anekdoten und köstlichen Begegnungen von Martin Fösel zur Königin der Operette Die Fledermaus. Doris Langara singt hier den berühmten Csárdás Klänge der Heimat, schwärmt hierbei von Ungarn und dies gefühl- und ausdrucksvoll, vollmundig, mit aufblühendem Sopran, einfach nur bezaubernd. Tobender Beifall nach diesem ungarischen Gesangsausflug mit Schmelz, ohne jegliche Höhenprobleme und mehr als stimmschön. Zusätzlich exzellent begleitet vom Trio Vier.
Dann der große Auftritt der Kleinen. Aus Die kleine Meerjungfrau von Uwe Heynitz begeistert der Kinder- und Jugendchor die Heinrichsspatzen, mehrmaliger Jugendpreisträger und der Gospelchor the next sparrows generation mit den beiden Liedern Meerjungfrau und Sonne, Mond und Sterne das andächtig lauschende Publikum. Die Leitung und Einstudierung hat Anita Fösel und sie hat „ihre“ Mannschaft mehr als toll eingestimmt. Die Zuhörer sind einfach hingerissen von der Art, wie sich die Kinder und Jugendlichen förmlich in die Musik werfen und alles geben. Man sieht ihnen an, wie sie in der Musik aufgehen, mit Leidenschaft und vollstem Einsatz agieren und nicht nur mit der Stimme voll dabei sind, sondern auch mit dem Herzen. Der Beifall für den Chor und seine Leiterin nimmt fast kein Ende.
Ja, die Liebe ist so wie ein Schaukelbrett, dieses wunderschöne Lied aus der Operette Giuditta bringt Michael Mrosek unnachahmlich auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit kraftvoller, runder und durchschlagender Stimme, die jedoch auch zu Feinheiten und samtenen Tönen fähig ist, macht er aus diesem Lied eine Paradebeispiel der Vortragskunst. Das Publikum kommt aus dem Klatschen gar nicht mehr heraus.
Harald Wurmsdobler setzt seinen wunderschönen, weichen, gefühlvollen, mit viel Schmelz versehenen Tenor bei der Arie Gern hab ich die Frau´n geküsst aus der Operette Paganini stilvoll ein und auch er kann die Frauen verzaubern und sich viel Beifall für dieses, wiederum von der Violine von Rebekka Wagner begleitet, wunderschöne Lied einheimsen.
Danach ein Dreigestirn mit Doris Langara, Martin Fösel und Michael Mrosek und als Begleitung, natürlich wie bei allen Stücken Patrik Hévr am Klavier und dazu das Trio Vier. Aus der Operette Die Csárdásfürstin formen sie den musikalischen Reißer Jai Mamám, Bruderherz, ich kauf mir die Welt auf der Bühne der Konzerthalle. Und das mit einer solchen Leidenschaft, dass einem angst und bange werden kann. Sie wirbeln mit Feuer in der Stimme und im Herzen und in den Füßen umher und bringen das Publikum zu stürmischsten Beifallsstürmen. Einfach ein toller beeindruckender Auftritt, der die Stimmung im Saal, die längst kocht, noch weiter anheizt.
Dann nochmals Die Fledermaus, hier spielt Kerstin Grotrian die Unschuld vom Lande und Michael Mrosek als Gefängnisdirektor, soll sie nach ihrem furiosen Auftritt ans Theater bringen und das ganze wird gefühlvoll, mit toller Ausstrahlung, natürlich, frisch und stimmlich wunderschön auf die Bretter gebracht. Nach diesem Auftritt möchte man Kerstin Grotrian gerne selbst als Mäzen zur Bühne bringen.
Und ebenfalls aus Die Fledermaus alle fünf Solisten, das Trio Vier und die Chöre mit dem rasanten Im Feuerstrom der Reben. Alle bringen den Saal und damit die anwesenden Zuhörer und Zuschauer wirklich zum Kochen. Jeder mit einer Strophe, alle auf dem stimmlichen Höhepunkt, der Funke springt von der Bühne einfach auf die Besucher über, die teilweise mitsingen, mit den Füssen wippen und damit zeigen, wie sehr ihnen dieser rasante Operettennachmittag gefällt. Mit diesem wilden Feuerwerk wird zur Pause gebeten.

Der Csárdás von Vittorio Monti eröffnet den zweiten Teil, gefühlvoll und virtuos dargeboten von Klavier und Trio Vier, welche sich mit aller Leidenschaft in dieses spritzige Stück hineinlegen und richtiggehend musikalisch voll auftrumpfen. Die Zuhörer sind begeistert und honorieren dies mit großem Beifall.
Zur Entspannung kommen dann Kerstin Grotrian und Michael Mrosek in der Operette Madame Pompadour auf die Bühne und bringen das rasante Duett Joseph, ach Joseph, was bist du so keusch mehr als eindrucksvoll zu Gehör. Und hier können die beiden Künstler einmal so richtig aufdrehen. Erfrischend, spritzig, lustig und gefühlvoll bringen sie den Verführungsversuch mit Bravour auf die Bühne. Gesanglich wunderbar aufeinander abgestimmt und auch darstellerisch vom Feinsten. Man merkt Joseph, ich meine natürlich Michael, die Seelenqualen richtiggehend an. Tosender Beifall für ein mehr als gelungenes Bravourstück.
Aus Der Vetter aus Dingsda lässt Harald Wurmsdobler wieder seinen gepflegten, warmen, mit schlanker Stimmgebung versehenen Tenor, einschmeichelnd mit der wunderschönen Arie Ich bin nur ein armer Wandergesell hören.
Doris Langara beeindruckt anschließend mit zusätzlicher Violinen Begleitung mit der Arie Liebe, Du Himmel auf Erden aus der Operette Paganini. Zärtlich, gefühlvoll, mit klaren, strahlenden Höhen zieht sie den starken Beifall der Besucher auf sich, eine ausgezeichnete Leistung Dann kommt die Arie, die Wilfried Kämper zu seinen Lieblingsarien zählt und Martin Fösel erfüllt ihm bravourös diesen Wunsch. Aus Die Zirkusprinzessin lässt er kraftvoll, jedoch auch gefühlvoll, weich und zärtlich, die wunderschöne Arie Zwei Märchenaugen erklingen und nicht wenigen im Saal wird es dabei warm ums Herz. Er wird dabei auch vom Trio Vier unterstützt. Diese einschmeichelnde Arie erwärmt alle Herzen und das merkt man auch am folgenden tosenden Beifall.
Aus Viktoria und ihr Husar steht als nächstes Mausi, süß warst Du heute Nacht auf dem Programm. Und wer könnte diese spritzige, rasante, amüsante Arie besser zu Gehör bringen wie Kerstin Grotrian und Harald Wurmsdobler und beide im Bademantel. Der Kontrabass mit Stephan Goldbach hilft ihnen dabei und sie kosten dieses Stück weidlich aus, humorvoll, stimmlich herrlich aufeinander eingestellt, können sie einen weiteren Höhepunkt, an diesem an Höhepunkten nicht armen Nachmittag setzen. Vollmundig, mit samtenem kräftigem, stimmschönem Bariton kann Michael Mrosek dann einschmeichelnd allen anwesenden Damen Dunkelrote Rosen aus der Operette Gasparone überreichen. Und sein (stimmliches) Geschenk wird mehr als gerne angenommen und mit viel Beifall bedacht.
Doris Langara und Martin Fösel schwelgen dann bei der Arie Sag ja, mein Lieb, sag ja aus Gräfin Mariza unter der Begleitung von Trio Vier. Beide Stimmen herrlich zusammenklingend, gefühlvoll, klar, ohne jegliche Höhenprobleme und vom Publikum mit stürmischem Beifall bedacht. Ja, Operette kann so wunderschön sein, wenn sie so dargeboten wird, wie von den beiden Künstlern und ihren Kollegen. So wird die Operette, der lange schon der schleichende Tod vorausgesagt wird, auch in Zukunft weiterleben – und das ist gut so.
Aus Die Csárdásfürstin dann die klangvolle und spritzige Arie Ja so ein Teufelsweib und wer könnte sie besser zu Gehör bringen wie Kerstin Grotrian. Voller Feuer, Leidenschaft, beherrscht sie die komplette Bühne, quirlig nimmt sie sie ein und beeindruckt mit stimmlicher und darstellerischer Gestaltungskraft, alles mit glockenheller und glockenklarer Stimme, das andächtig lauschende Auditorium. Begleitet auch vom Trio Vier. Starkanhaltender Applaus für eine furiose Vorstellung.
Harald Wurmsdobler fragt sich dann Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist und beantwortet diese Frage aus der Operette Im weißen Rössl auf seine Art. Charmant, witzig, mit wunderschöner Stimmgebung gibt er dem hingerissenen Publikum die richtige Antwort, die seinen tollen Auftritt mit viel Applaus bedenkt.
Doris Langara verzaubert dann in erster Linie die anwesenden Herren, die dieses gerne zulassen, mit der Arie Meine Lippen, sie küssen so heiß aus der Operette Giuditta. Gefühlvoll, mit klarem frischem silbrig glänzendem gepflegtem Sopran bringt sie dieses wunderschöne Lied beeindruckend zu Gehör und erntet prasselnden Beifall, nicht nur von den Herren. Dabei sind die Chöre und das Trio Vier und geben damit einen zusätzliche Kick. Ja, so macht die Operette wirklich Spaß.
Dann treten die drei Herren auf die Bühne, Martin Fösel, Harald Wurmsdobler und Michael Mrosek geben aus Die lustige Witwe den Operettenreißer Ja, das Studium der Weiber ist schwer. Dabei wieder die Kinder- und Jugendchöre und das Trio Vier. Und die drei lassen es so richtig krachen, gesanglich alle ohne Fehl und Tadel, so wie es der ganze Nachmittag war und darstellerisch wird hier nochmals eine Schippe draufgelegt und das Publikum geht bei dem rasanten Ritt so richtig und leidenschaftlich mit. Die Stimmung im großen Rund der Konzerthalle könnte nicht besser sein, alle sind begeistert und doch ist das Konzert leider am Ende. Über 2 ½ Stunden tolle Operettenunterhaltung, ausspannen und die Alltagssorgen vergessen. Das ist mehr als gelungen und vielen Dank vor allem an den
Wirtschaftsclub Bamberg, der dieses mit etlichen Freunden ermöglicht hat.
Nach der Überreichung der obligatorischen Blumensträuße und entsprechender Flaschen für die Herren, bedanken sich neben Wilfried Kämper und Thomas Schwarz, auch der Geschäftsführer des Veranstaltungsservices Bamberg, Herr Wolfgang Heyder, der mit organisiert und unterstützt hat und ohne den dieser Nachmittag nicht möglich gewesen wäre, bei den Künstlern für ihre tollen Leistungen.
Und dann geht man noch einmal ins Im weißen Rössl und gibt mit der Melodie Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein mit allen gemeinsam eine rasante Zugabe, welche das Konzert eindrucksvoll abschließt. Das Publikum singt und klatscht mir und zeigt, wie sehr es gefallen hat.
Endloser Beifall, der fast nicht aufhören will, für einen Nachmittag der Sonderklasse, der gezeigt hat, dass die Operette lebt und wie – auf jeden Fall dann, wenn sich solche Künstler damit beschäftigen. Es bleibt die Hoffnung, dass man im nächsten Jahr wieder hier zusammenkommt und sich musikalisch einem neuen Erlebnis hingeben kann. Musik verbindet, die Menschen und die Herzen. Dies sollte man viel mehr beachten. Ein Dankeschön nochmals für diesen wundervollen Nachmittag.
Manfred Drescher, 28. Mai 2025
Zauber der Operette
Operettenkonzert
Konzerthalle Bamberg
Klavier: Pavlik Hévr
Trio Vier: Rebekka Wagner, Violine, Sophia Schulz, Cello, Stephan Goldbach, Kontrabass
Kinder- und Jugendchor „die Heinrichsspatzen“, Gospelchor
Ltg. Anita Fösel