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Lübeck, Konzert: „Weinberg, Dvořák“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

Nach dem großen Erfolg der Auschwitz-Oper Die Passagierin am Theater Lübeck ist der Name des Komponisten Mieczysław Weinberg in Norddeutschland endlich auch bei der breiten Zuhörerschaft angekommen. Sein Violinkonzert bestritt den ersten Teil des 6. Symphoniekonzerts in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle am 24. März 2025 – in meisterhafter Wiedergabe. Und wer glaubt, sich an Dvořáks . . .

CD: „Überweltlich“, Lieder von Crumb, Strauss und Schubert

Der Amerikanische Dichter Walt Whitmann beschäftigte sich in seinen Gedichten mit dem Verhältnis zwischen Körper und Seele, Mensch, Natur und Universum. Der US-amerikanische Komponist George Crumb (1929 -2022) hat einige dieser Gedichte Ende der 1970-Jahre zu dem ca. 25 Minuten dauernden Zyklus „Apparition“ zusammengefasst. Die sechs ausgewählten Texte verbindet er mit drei textlosen, die . . .

Dresden, Konzert: „Klein, Beethoven, Dvořák“, Staatskapelle unter Joshua Weiterstein

Eigentlich wollte uns der Ehrendirigent des Orchesters Herbert Blomstedt im 8. Symphoniekonzert seine altersweise Deutung der 5. Symphonie Es-Dur von Jean Sibelius vorstellen. Obwohl mir noch über ein Altersjahrzent der Blomstedtschen Jahre fehlen, lerne auch ich inzwischen, dass längerfristige Pläne zunehmend problematischer werden, so dass es erklärbar ist, dass der Hochverehrte seine . . .

Füssen: „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“, Franz Hummel

Ende März 2000 wurde das Festspielhaus Neuschwanstein, damals noch unter dem Namen Musical Theater Neuschwanstein, mit einer Art Soft-Opening eröffnet. Die offizielle Uraufführung des Musicals Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies, für das das Theater eigens gebaut wurde, fand am 7. April 2000 statt. Zum 25-jährigen Jubiläum des Theaters kehrte die Produktion nun für vier halbszenische . . .

Quedlinburg: „Die Entführung aus dem Serail“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nach wie vor ist Mozarts „Entführung“ ein fester Bestandteil des Opernrepertoires großer, vor allem auch mittlerer und kleinerer Häuser – und das mit Recht, enthält das Singspiel doch alles, was zum menschlichen Leben gehört. Dass sich in dem im Orient verorteten Märchen am Schluss alles zum Guten wendet, ist eine schöne, hoffnungsvolle Utopie eines friedlichen Zusammenlebens . . .

Bayreuth: „Arpad Schmidhammers Kostümentwürfe für den Ring“, Ausstellung im Richard Wagner Museum

Er ist heute – zumal in Wagnerkreisen - weitgehend vergessen: Arpad Schmidhammer. Geboren wurde er am 12. Februar 1857 als ehelicher Sohn des Kunstmeisters Josef Schmidhammer und der Carolina geb. Lechner in Sankt Joachimsthal (eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien.) und zwei Tage später römisch-katholisch auf den Namen Arpath Emil Schmidhammer getauft. Sein Künstlername als . . .

München: „La Cage aux Folles“, Jerry Herman

I am what I am ist sicherlich einer der bekanntesten Musicalsongs überhaupt, komponiert von Jerry Herman, der bereits im Januar 1964 mit Hello, Dolly! einen großen Erfolg feiern konnte. Knapp zwanzig Jahre später, am 21. August 1983, fand die Uraufführung von La Cage aux Folles im New Yorker Palace Theatre statt, wo bis November 1987 über 1.750 Aufführungen stattfanden. 1984 wurde das . . .

Frankfurt: „Aus einem Totenhaus“, Leoš Janáček

Größer könnte der Kontrast nicht sein zu den beiden quirlig-spritzigen Komödien, die am Frankfurter Opernhaus gerade in Neuproduktionen zu erleben sind (Der Postillon von Lonjumeau und Doktor und Apotheker). Wie einen Realitätsschock hat die Intendanz die Wiederaufnahme von Janáčeks trostlos-düsteren Skizzen eines Straflageralltags nach Dostojewskis Aufzeichnungen aus einem Totenhaus in . . .

Bayreuth: „Mozart, der reisende Wirbelwind“, Michael Wessel

In der neuesten, jüngst erschienenen Auflage des Köchel-Verzeichnisses (unsere Rezension) trägt es nach wie vor die Nummer 15p: ein Stück in g-Moll. Man ist immer wieder erstaunt darüber, wie so etwas im Kopf eines achtjährigen Knaben zu entstehen vermag: ein vermutlich als Kopf einer Sonate konzipierter Sonatensatz, der nicht allein orchestrale Züge trägt. Kein Wunder, dass ihn Neville . . .