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Buchkritik: „Johann Strauss. Ein Leben für die Musik“, Thomas Aigner (Hrg.)

Natürlich war die originale handschriftliche Partitur der Fledermaus von Johann Strauss der Hingucker der Ausstellung. Der Fledermaus von Johann Strauss? Man weiß seit Jahrzehnten, dass, ginge es mit rechten Dingen zu, auf den Programmzetteln und -heften wie auf den Titelseiten der Drucke der unsterblichsten aller Operetten nicht ein, sondern zwei Namen stehen müssten: Johann Strauss und . . .

Berlin, Konzert: „Bartók, Dvořák“, Staatskapelle unter Elim Chan

Schon das Auftreten von Patricia Kopatchinskaja und Elim Chan ist fulminant: Kopatchinskaja in leuchtend rotem Seidenmantel, Chan elegant in Schwarz. – Patricia Kopatchinskaja, 1977 in Moldawien (damals eine Sowjetrepublik) geboren, heute auch mit österreichischer und Schweizer Staatsbürgerschaft, ist wohl eine der vielseitigsten und allerorten gefragten Violinistinnen der Gegenwart. . . .

Radebeul, Konzert: „Coleridge-Taylor, Schinstine, Tschaikowsky“, Streichesextett Albrecht Menzel

Zum Abschlusskonzert seiner Saison des Jahres 2025 hatte das Radebeul Musik-Festival am 7. September in den Historischen Güterboden des Museumsbahnhofs Radebeul Ost zu Musik von Samuel Coleridge-Taylor (1875-1912) und Peter Tschaikowski (1840-1893) eingeladen. – Der Veranstaltungsraum des sanierten „Kulturdenkmals Lößnitzgrundbahn“ „Historischer Güterboden“ ist eine . . .

Bayreuth: „Terra Mater. Natur in der Musik“, L’Arpeggiata und Malena Ernman.

Schon Giovanni Bononcini hat, als er von Italien nach Berlin reiste, nicht das Flugzeug genommen. – Man muss darauf hinweisen, zumal es auch die Festspielleitung macht: Malena Ernman ist die Mutter von Greta Thunberg. Inspiriert von ihrer Tochter, die sich den Kampf gegen all die aufs Panier geschrieben hat, die, gegen alle wissenschaftliche Erkenntnisse, den vom Menschen gemachten . . .

Tops und Flops (Nachtrag): „Bilanz von acht europäischen Opern-Festspielen“ der Saison 2025

Im Folgenden wird eine Bilanz von acht europäischen Opern-Festspielen in sechs Ländern von Mai bis August gezogen, namentlich: Glyndebourne, Sofia, Savonlinna, Torre del Lago, München, Bayreuth, und zwei kleine Festivals in Wien. – Für die Salzburger Festspiele wurde ein eine Extra-Bilanz gezogen. – Beste Produktion (Gesamtleistung): – Glyndebourne: Parsifal –  . . .

Leipzig: „Pärt, Dvořák, Sibelius“, Gewandhausorchester unter Andris Nelsons

Auch in diesem Jahr wird die neue Konzertsaison mit dem Demokratie-Wochenende eröffnet. Das Motto „Den richtigen Ton treffen“ ist in diesem Jahr das Thema von Konzerten und öffentlichen Diskussionsforen, ist doch der richtige Ton nicht nur in der Musik, sondern auch im gesellschaftlichen Miteinander und Diskurs oft schwer zu finden. Abschottung, Hass und Hetze gegen Andersdenkende, . . .

Baden: „Die Zirkusprinzessin“, Emmerich Kálmán / „Giuditta“, Franz Lehár

"Die Zirkusprinzessin", Emmerich Kálmán – Fast ist es so, wie all die Jahre zuvor. Mit etwa 50 Freunden und hohen musikalischen Erwartungen wieder in das wunderschöne Baden bei Wien und in die herrliche Sommerarena. Erneut in unserem liebgewonnenen Hotel At the Park, nur ein paar wenige Schritte vom Ort der Aufführungen entfernt, mit toller Unterkunft, klasse Service und . . .

DVD: „Lohengrin“, Richard Wagner / Christian Thielemann, Wiener Staatsoper

Live von der Wiener Staatsoper kommt ein 2024 entstandener Mitschnitt von Wagners Lohengrin, der von dem Label C major vor kurzem auf DVD herausgebracht wurde. Diese Neuproduktion war nach ihrer Premiere äußerst umstritten. Der eingefleischte Traditionalist würde sagen, dass das Inszenierungsteam um Jossi Wieler und Sergio Morabito (Regie) und Anna Viehbrock (Bühnenbild und Kostüme) Wagners . . .

München: „I masnadieri“, Giuseppe Verdi (Rückblick Opernfestspiele)

Düsterer Verdi – Als im Jahre 2020 das Melodramma tragico in vier Akten aus dem Jahre 1847, „I masnadieri“, von Giuseppe Verdi nach dem Drama des damals noch jungen Friedrich Schiller „Die Räuber“ im Libretto von Andrea Maffei zum ersten Mal an der Bayerischen Staatsoper in der Regie von Johannes Erath herauskam, wurde die Premiere mit geteilten Reaktionen aufgenommen. Es wurde, . . .

Bonn: „Beethoven, Strawinsky u. a.“, Golda Schultz und das Chamber Orchestra of Europe unter Robin Ticciati

Gefeierter Star des Konzerts des Chamber Orchestra of Europe unter Leitung des jungen Dirigenten Robin Ticciati beim Bonner Beethovenfest war die aus Südafrika stammende lyrische Koloratursopranistin Golda Schultz, die in Kapstadt geboren wurde und noch als Kind die Rassentrennungspolitik Südafrikas erleben musste. Sie feiert als Sängerin große Erfolge weltweit, zum Beispiel an der . . .

Bayreuth: „Bayreuth Baroque“, Opera Antica mit Carlo Vistoli

Schade, dass Thomas Mann, bei aller Informiertheit, die Werke eines Monteverdi und Cavalli nicht kannte. Gut möglich, dass er im Grammophon-Kapitel des Zauberbergs auch den Erfindern der Oper ein paar Absätze eingeräumt hätte (um Liebe und Tod geht es in der geliebten Gattung ja seit je) – und einem Sänger, der, wäre er 1900 auf einer Platte verewigt worden, sicher schon damals . . .