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Mailand: „The Fairy Queen“, Henry Purcell

Ein Gastspiel brachte dem Publikum der Scala eine der schönsten (und erfolgreichsten) Produktionen der Saison: William Christie ging mit seinen Arts florissants auf Tournee und machte für einen Abend auch in Mailand Station. In der 11. Auflage des Jardin des Voix, der Akademie des Ensembles, wurden acht junge Leute ausgewählt, um Henry Purcells semi-opera auf die Bühne zu bringen. – Da . . .

Düsseldorf, Konzert: „Operngala“ zum Abschied von GMD Axel Kober

Trotz EM und Viertelfinale zwischen Spanien und Deutschland war die Düsseldorfer Oper bis zum letzten Platz gefüllt, als es darum ging, Axel Kober, den Generalmusikdirektor der Oper am Rhein, mit einem Galakonzert zu verabschieden. Ohne Übertreibung darf man sagen, dass mit dem Weggang von Axel Kober eine 15jährige Ära in Düsseldorf zu Ende geht, die in der Erinnerung aller . . .

Frankfurt: Nachbetrachtung zum „Tannhäuser“, dritte Kritik

Tannhäuser als regietheatralischer Homosexueller… – Die Oper Frankfurt, in jüngerer Vergangenheit unter der Intendanz Bernd Loebe immer wieder zum Opernhaus des Jahres in Deutschland gewählt, hat mit dem Barenboim-Schüler Thomas Guggeis offenbar ein ganz großes und für diesen Posten noch sehr junges Talent als Generalmusikdirektor gefunden. Was Guggeis an diesem Abend mit dem . . .

Düsseldorf: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wenn die sogenannten Spinnerinnen quasi kollektiv auf ihren Handys herumscrollen, läuft gerade die EM. – Seltsamer Zufall: als Der fliegende Holländer vor zwei Jahren am Duisburger Theater herauskam, scheint man schon gewusst zu haben, dass gleichzeitig mit der Düsseldorfer Premiere der Inszenierung von Richard Wagners Sturm-Stück die Fußballfans und -spieler in die Altstadt einfallen . . .

Lübeck, Konzert: „Dvořák, Hindemith, Zemlinsky“, Philharmonisches Orchester unter Rasmus Baumann

Märchenhaft und leicht skurril – ein ausgesprochen reizvolles, schillerndes Programm hatten die Lübecker zum Saisonabschluß zusammengestellt, der mit dem 9. Symphoniekonzert am 1. Juli in der Musik- und Kongreßhalle der Hansestadt enthusiastisch gefeiert wurde. – Dvořáks „Mittagshexe“ ist ein Märchen, das eigentlich für Erwachsene bestimmt ist, weil hier erzählt wird, wie . . .

DVD: „Siegfried“, Richard Wagner, Tcherniakov-Inszenierung Berlin

Mit Bravour geht bei dem Label Unitel die Veröffentlichung von Dmitri Tcherniakovs für die Deutsche Staatsoper Berlin entwickelte Deutung von Wagners Siegfried auf DVD in die dritte Runde. Der Regisseur zeichnet auch für das gelungene Bühnenbild verantwortlich, die modernen Kostüme besorgt Elena Zaytseva. Wie bereits zuvor in Rheingold und Walküre lässt Tcherniakov die Handlung auch hier . . .

Bad Kissingen: „Event des Stegreiforchesters“ beim Kissinger Sommer

Die Bestuhlung eines Parkett-Teiles des Bad Kissinger „Max-Littmann-Saales“ war am 30. Juni des Festivals des Jahres 2024 abgebaut worden, drei Podeste standen für die Schlagzeuger und wechselnde Instrumentalisten zur Verfügung. Auf der freien Fläche tobten Musiker des „Stegreif-Orchesters“ gelegentlich auch gemeinsam mit einigen der Konzertbesucher. – Mit viel Mut zur Utopie . . .

Bad Kissingen: „Hindemith, Beethoven, Tschaikowsky“, Kammerphilharmonie Bremen unter Jérémie Rhorer

Die „Deutsche Kammerphilharmonie Bremen“ ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Orchester. Im Jahre 1980 auf der Nordseeinsel Föhr als „Kammerorchester der Jungen Deutschen Philharmonie“ gegründeten, wollten die jungen Musikstudenten nur vor allem auf eine neue, freie Art musizieren. Zunächst lief alles streng basisdemokratisch: jeder Geiger musste auch mal Stimmführer sein und . . .

Berlin: „Melancholie des Widerstands“, Marc-André Dalbavie

Uraufführung einer filmischen Oper – Die strenge musikalische Form der Fuge und im Kontrast dazu, aber im Wortlaut frappierend damit harmonierend eine Welt, die aus den Fugen zu geraten droht, übten wohl eine so unwiderstehliche Faszination auf die Macher von Marc-André Dalbavies neuer Oper Melancholie des Widerstands nach dem gleichnamigen Roman von László Krasznahorkai aus, dass sie . . .

Frankfurt: „Die Entführung aus dem Serail“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nach der Entsorgung von Kirchners Kult-Zauberflöte dürfte Christof Loys Version der Entführung aus dem Serail die älteste Inszenierung im Repertoire der Oper Frankfurt sein. Bernd Loebe hatte die Produktion vor 21 Jahren aus Brüssel mitgebracht, wo er zuvor Operndirektor war, und sie in seiner ersten Spielzeit als Frankfurter Intendant gleich im Oktober 2003 präsentiert. Im Interview mit . . .