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Oper Antwerpen: „Norma“, Vincenzo Bellini (konzertant)

Lieber Opernfreund-Freund, – ein wahres Festival der schönen Stimmen dufte ich gestern an der Opera Ballet Vlaanderen in Antwerpen in einer konzertanten Aufführung von Vincenzo Bellinis Norma erleben. Die außergewöhnliche Interpretation der Titelheldin von Anna Princeva macht dabei das Fehlen der Szenerie völlig vergessen. Und neben allerhand überzeugenden Rollendebuts war auch ein . . .

Magdeburg: „I Capuleti e i Montecchi“, Vincenzo Bellini

Als Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine in Nancy, dem Theater St. Gallen und der Opera Ballet Vlaanderen ist die hierzulande selten gespielte Belcanto-Oper und damit die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Literatur nun auch auf die Magdeburger Bühne gekommen. Romeo und Giulietta haben sich bei Bellini und seinem Librettisten Felice Romani schon längere Zeit vor Beginn der . . .

Oldenburg: „Die Vögel“, Walter Braunfels

Von den Opern des Komponisten Walter Braunfels (1882 - 1954) waren die 1920 unter der Leitung von Bruno Walter in München uraufgeführten Vögel am erfolgreichsten. Über fünfzig Mal standen sie dort innerhalb von zwei Jahren auf dem Programm und wurden in rascher Folge in Berlin und Wien nachgespielt. Doch als die Nazis 1933 die Werke von Braunfels verboten, war dies zunächst der Todesstoß . . .

Berlin: „Die Frau ohne Schatten“, Richard Strauss

Frau mit viel Schatten – Ohne Aktualisierung, Ideologisierung und Politisierung geht es längst nicht mehr auf deutschen und inzwischen auch europäischen Bühnen, und so hat sich auch Regisseur Tobias Katzer Gedanken darüber gemacht, wie man Richard Strauss‘ Oper Die Frau ohne Schatten in unsere Zeit und unsere Breiten übertragen könne. Leihmutterschaft schien ihm da nahe zu liegen, . . .

Berlin: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck (zweite Besprechung)

Thomas Mann zum Trotz, der in Humperdinck „den deutsch-bürgerlichen Teil des Wagner-Erbes" erblickte, mit „Käppchen-Meistertum und Treufleiß“, widersprach der Kulturkritiker und Opernkenner Oskar Bie schon 1923 und behauptete, Humperdinck und Strauss seien „die zwei Pole der modernen Musik“. Aber selbst Paul Bekker, der große Musikwissenschaftler der Weimarer Republik sah in . . .

Krefeld: „Elias“, Felix Mendelssohn Bartholdy

Im Alten Testament wird unter anderem im ersten und zweiten Buch der Könige über den Propheten Elija berichtet. Dieser soll im 9. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit der Könige Ahab und Achazja gelebt und gewirkt haben. Zeitlebens kämpfte er gegen den Baalskult und für den Glauben an den einen und wahren Gott JHWH. Die Geschichten um diesen Propheten faszinierten auch Mendelssohn, der sich bereits . . .

Berlin: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Für ein Publikum von 9 bis 90 – Die Deutsche Oper hat seit Jahrzehnten Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck auf dem Spielplan, und in der Inszenierung von Andreas Homoki tummeln sich anstelle der Engel Clowns auf der Bühne. Die Staatsoper provozierte meine jüngste Enkelin zu dem Schreckensruf: „Oma, sind die krank!?“ angesichts zweier Protagonisten mit überdimensionalen . . .

Wien: „Das Spitzentuch der Königin“, Johann Strauss (Sohn)

Gleich mehrere Librettisten bearbeiteten Heinrich Bohrmanns musikalisches Lustspiel Cervantes für die dreiaktige Operette von Johann Strauss (Sohn), seine insgesamt siebente. Die Uraufführung fand am 1. Oktober 1880 im Theater an der Wien statt und auf Grund des durchschlagenden Erfolges wurde die Operette sogleich in Hamburg, Berlin, München, Prag, Budapest, Stockholm und sogar in New York . . .

Düsseldorf: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wer die Geschichte vom verfluchten Seefahrer mit mindestens einem Schiff auf der Bühne und Frauen mit Spinnrädern oder etwas, was dem ähnlich sieht, erwartet, sollte diese Produktion nicht besuchen. Das ältere Ehepaar, das bei der Duisburger Premiere neben dem Rezensenten saß, war jedenfalls schwer enttäuscht und floh gleich zu Beginn des Schlussapplauses mit einem missbilligendem . . .

Duisburg, Konzert: „Webern, Perry, Boulogne, Price“, Duisburger Philharmoniker

Wer mit der Straßenbahn vom sich mondän gebenden, wohlhabenden Regierungs-, Verwaltungs-, Kultur-, Party- und Modestandort Düsseldorf in das nördlich gelegene Duisburg fährt, gelangt in eine andere Welt. Es ist nicht zu übersehen, dass der industrielle Strukturwandel, der längst nicht abgeschlossen scheint, sich auf die städtische Haushaltskasse und das Durchschnittseinkommen der . . .

Dortmund: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

„Die Oper aller Opern“, wie E.T.A Hoffmann Mozarts Don Giovanni bezeichnete, feierte im Theater Dortmund eine umjubelte Premiere. Am 29. Oktober 1787 fand die Uraufführung von   Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni mit dem Libretto von Lorenzo da Ponte im Nationaltheater Prag statt. Bis heute ist Mozarts Geniestreich eine der meist gespielten Opern in aller Welt. Die Geschichte vom . . .

Nürnberg: „Die Dreigroschenoper“, Bertolt Brecht / Kurt Weill (zweite Besprechung)

Mr. Peachum und seine Frau betreiben ein florierendes Bettler-Unternehmen in London, aber privat läuft es leider nicht so gut. Ihre einzige Tochter Polly hat sich in Mackie Messer verliebt, Englands berüchtigtsten und meistgesuchten Ganoven. Der ist nur deshalb noch auf freiem Fuß, weil er den Polizeichef Tiger Brown bestochen hat, aber die Luft wird immer dünner. Brecht und Weill haben 1928 . . .

Wiesbaden: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

In der Schrift „Eine Mitteilung an meine Freunde“ hat Richard Wagner den Fliegenden Holländer eindeutig charakterisiert: Es sei „die Sehnsucht des Odysseus nach Heimat, Herd und Eheweib“ die diese mythische Figur, halb Ahasverus, halb Seefahrer, kennzeichne. Diese „dem ewigen Juden noch verwehrte Erlösung kann der Holländer aber gewinnen durch - ein Weib, das sich aus Liebe ihm . . .

Bonn: „12. Festliche Operngala“ für die Deutsche AIDS-Stiftung

Lieber Opernfreund-Freund, – im Bonner Opernhaus fand gestern zum nunmehr 12. Mal die festliche Operngala zu Gunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. Nicht nur die anwesende Prominenz aus Politik und Gesellschaft hatte sich dazu in feinen Zwirn und prunkvolle Roben gehüllt und durften sich im ausverkauften Saal über ein buntes Potpourri vornehmlich italienischer Opernhits und zudem erstmals . . .