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Buchkritik: „Franco Bonisolli – Tenor ohne Grenzen“, Gregor Hauser

„What in the hell are you doing, Franco?“, durchfuhr es Sherill Milnes, 1985 als Jago im Hamburger Otello, angesichts der Vorstellung, die Franco Bonisolli am Ende des dritten Aktes gerade gab. Stolz hatte dieser ihm bei den Proben erzählt, sich mithilfe eines Arztes umfassende Kenntnis über epileptische Anfälle angeeignet zu haben, mit denen er die genannte Szene entsprechend gestalten . . .

Hamburg, Konzert: „Messiaen, Mahler“, Philharmonisches Staatsorchester unter Kent Nagano

Wie bringt mein ein buntes Kirchenfenster zum Klingen, wie es Olivier Messiaen in seinen Couleurs de la Cité céleste umgesetzt hat? Und wie paßt Gustav Mahlers Lied von der Erde programmatisch zu einem Stück der musikalischen Avantgarde der 60er Jahre? Das 5. Philharmonische Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter Leitung von Kent Nagano versuchte, darauf am 12. Januar . . .

Wuppertal, Konzert: „Glanert, Haydn, Brahms“, Sinfonieorchester Wuppertal unter Ruth Reinhardt

Zeitgenössische Musik ist, jedenfalls aktuell in Wuppertal en vogue. Vor wenigen Tagen wurde hier ein Klaviertrios von Lutz Werner Hesse uraufgeführt und das 5. Sinfoniekonzert begann mit Musik von Detlev Glanert, einem der „ meistgespielten Opernkomponisten auf der Welt“ (Semperoper 2023). Insgesamt hat er bisher 14 Opern geschrieben, die auf großen Bühnen (München, Mannheim, Bremen, . . .

Dresden, Konzert: „Schnittke, Tschaikowsky, Strawinsky“, Staatskapelle unter Petr Popelka

Der Prager Musiker Petr Popelka war für uns über fast zehn Jahre eine feste Größe als zweiter Solo-Kontrabassist der Sächsischen Staatskapelle, als er im Dezember 2019 mit der Musikalischen Leitung der Premiere von Peter Eötvös „Der goldene Drache“ im Studio „Semper Zwei“ die wenig informierten der Dresdner Konzertfreunde überraschte. Dabei hatte er seit 2016 systematisch . . .

Berlin: „Fin de partie“, György Kurtág

Auf allerhöchstem Niveau – Eine gewaltige Woge des sogenannten Absurden Theaters ergoss sich in den Fünfzigern und Sechzigern nicht nur auf die Theaterbühnen, sondern auch in die Unterrichtsräume der Leistungskurse Deutsch und hinterließ bei Lehrpersonen wie Schülern teils Belustigung, teils Ratlosigkeit. Ionescos Die kahle Sängerin, Arrabals Picknick im Felde oder natürlich auch . . .

Frankfurt: „Rodelinda, Regina De’ Longobardi“, Georg Friedrich Händel

In der ersten und zugleich letzten Wiederaufnahme zeigt die Oper Frankfurt eine der besonders gelungenen Ergebnisse der Zusammenarbeit des Regisseurs Claus Guth mit dem Bühnenbildner Christian Schmidt. Man kann an dieser Produktion geradezu musterhaft die Stilelemente der beiden Künstler studieren und dabei die perfekte Beherrschung ihrer Handwerkskunst bewundern. Das Bühnenbild zeigt ein für . . .

Duisburg: „Symphonic Musical“, Neujahrskonzert 2025

Die zahlreichen Neujahrskonzerte im ganzen Land locken immer wieder viele Besucher in die verschiedensten Konzertsäle. Ein Grund dafür ist, dass bei diesen Konzerten gerne auf populäre Werke der klassischen Musik zurückgegriffen wird. Einen ähnlichen Weg geht nun auch Sound Of Music-Concerts, die am 5. Januar im Duisburger Theater am Marientor mit Symphonic Musical ihr erstes Neujahrskonzert . . .

Pilsen: „Zwei Witwen“, Bedřich Smetana

An der Fassade des Tyl-Theaters ist auch sein Porträt zu sehen. Für das frühe 20. Jahrhundert war er also offensichtlich der repräsentative tschechische Vertreter der Gattung Oper. Ist er es zurecht, obwohl er auch auf den Bühnen seines Heimatlandes, ganz zu schweigen von den nichttschechischen Ländern, mit seinen gesamten acht Opern nur selten vertreten ist? Wer gerade die Smetana-Trilogie . . .

Pilsen: „Die Brandenburger in Böhmen“, Bedřich Smetana

Am alten Theatervorhang ist er gleich unten zu sehen. Gegenüber dem Namensgeber des Theaters, dem Dramatiker J.K. Tyl, schaut er nach links: der Komponist Bedřich Smetana. Kein Wunder, gilt er doch als Begründer der tschechischen Nationalmusik (falls es so etwas gibt: nationale Kunstmusik). Zudem hat er von 1840 bis 1843, da war er 16 bis 19 Jahre jung, in Pilsen gelebt und studiert, wovon . . .

Pilsen: „Das Geheimnis“, Bedřich Smetana

Mittags, im Westböhmischen Museum, sehen wir im Kaiser-Franz-Josef die Fresken, die die Landbevölkerung im realistischen Stil der vorletzten Jahrhundertwende zeigen. Abends, im Tyl-Theater, erblicken wir auf dem Theatervorhang einige verwandte Figuren, die sich nach dem Öffnen desselben auf der Bühne zeigen. Das Národni divadlo moravskosleské hat also am zweiten Abend seiner . . .