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Wiesbaden: „Le Grand Macabre“, György Ligeti

György Ligetis Anti-Anti-Oper Le Grand Macabre aus dem Jahr 1978 erlebt gerade eine erstaunliche Renaissance. Vor elf Monaten brachten die Oper Frankfurt und die Staatsoper Wien nahezu zeitgleich Neuproduktionen heraus, es folgte zum Ende der zurückliegenden Spielzeit die Bayerische Staatsoper. Eine Spielzeiteröffnung mit diesem wohl schrillsten Erzeugnis des zeitgenössischen Musiktheaters . . .

Dresden: „Mefistofele“, Arrigo Boïto

Der deutsche Magier, Astrologe und Wahrsager Johann Georg Faust hat vermutlich ab 1480 gelebt. Die Überlieferungen über seinen Lebenswandel und die mysteriösen Umstände seines Todes im Jahre 1548 in der badischen Kleinstadt Staufen entwickelten sich zu einer weit über die deutschen Lande bekannten Volkssage: Bewohner des Städtchens wollen in der Mordnacht eine unheimliche Gestalt „wie ein . . .

Gelsenkirchen: „Innocence“, Kaija Saariaho

Wenn Intendant Michael Schulz am Ende der Spielzeit nach 16 Jahren ans saarländische Staatstheater wechseln wird, kann das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier auf eine Ära zurückblicken, die im Bereich der modernen bzw. zeitgenössischen Oper wesentlich stärkere Akzente gesetzt hat als die vielen benachbarten Häuser an Rhein und Ruhr. Und zwar nicht mit dem Ehrgeiz, mit Uraufführungen . . .

Berlin: „La Fiamma“, Ottorino Respighi

Ottorino Respighi und sein Librettist Claudio Guastalla wussten, warum sie ihre La Fiamma aus dem Norwegen des 16. in das Italien des 7. Jahrhunderts verlegten, obwohl es dort und zu dieser Zeit keine Hexenverbrennungen gab. Ganz besonders interessant ist zudem die Stadt Ravenna, in der zuvor der Ostgotenkönig Theoderich, dessen gewaltiges Grabmal dort noch zu bewundern ist, eine Versöhnung . . .

Frankfurt: „Der Prinz von Homburg“, Hans Werner Henze

Der Prinz träumt. Zunächst davon, mit einem Lorbeerkranz gekrönt zu werden. Außerdem von Prinzessin Natalie. Traumverloren bekommt er die Anweisungen des Kriegsrates nicht mit und führt sein Regiment in der Schlacht auf eigene Faust gegen den Feind. Siegreich zwar, aber entgegen Recht und Staatsräson. Das Todesurteil ob dieses Ungehorsams nimmt er zunächst schulterzuckend hin, bis ihm ein . . .

Zürich, Konzert: „Webern, Strauss, Bruckner“, Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi

So schwach besetzt habe in den großen Saal der Tonhalle Zürich bei einem Konzert des hauseigenen Orchesters unter seinem Chef Paavo Järvi noch nie erlebt. Ich kann mir auch nicht erklären, woran es gelegen haben mag. Alle drei aufgeführten Werke waren in der Epoche der Romantik (Bruckners 1. Sinfonie) oder der Spätromantik (Weberns Langsamer Satz, Strauss' 4 letzte Lieder) . . .

Hildesheim: „Das kunstseidene Mädchen“, Rainer Bielfeldt

Im ehemaligen Malersaal des TfN, jetzt ein intimer Raum mit ca. 150 Plätzen und einer kleinen Bühne, gab es am 27.9. eine spannende Premiere des Chanson-Musicals nach dem Roman von Irmgard Keun im Beisein ihrer Tochter, die vom Intendanten freudig begrüßt wurde. Die Schriftstellerin wurde 1905 in Berlin geboren und wuchs seit der Schulzeit in Köln auf. Nach ihrem ersten Roman Gilgi – eine . . .

Paris: „Le Domino Noir“, Daniel-François-Esprit Auber

Funkelnder Anfang der neuen Spielzeit in Paris: eine Komödie, so spritzig wie die „Fledermaus“, perfekt szenisch, musikalisch, sängerisch und tänzerisch umgesetzt. Ein neuer Spielzeit-Anfang in Paris und es gibt sehr viel zu berichten! Die jetzige Spielzeit fing in derselben Woche gleichzeitig an den drei Pariser Opernhäusern an. Wir beginnen mit dem meist besonderen Werk an der Opéra . . .

Leipzig: „Bruckners 8.“, Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt

Welch ein Abend! Hatte der Hörer sich doch vorbereitet auf eine Aufführung von Anton Bruckners Achter! Und dann beginnt das Konzert mit einer Weltsensation, mit der „Ganz kleinen Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, einer Serenade, einem bisher unbekannten Frühwerk des jungen Mozart, das in der Leipziger Stadtbibliothek kürzlich entdeckt worden war und deren Erstaufführungen wenige . . .

St. Gallen: „Die Liebe zu den drei Orangen“, Sergej Prokofjew

Das ist schon ein ganz besonders stupender Kniff, den das Inszenierungsteam um Regisseurin Anna Bernreitner (Ausstattung: Manfred Rainer und Hannah Oellinger, Licht: Paul Grilj) für Prokofjews Oper anwendet, um die Ebenen der vielschichtigen Oper stringent auf die Bühne zu bringen: Sie betten die Handlung ein in ein Reality-Soap Setting, gleich der "Truman Show" in . . .

Gelsenkirchen: „Der kleine Horrorladen“, Howard Ashman und Alan Menken

Am Kleinen Haus des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier erlebte Der kleine Horrorladen 1989 in der Regie von Wolf Widder seine deutsche Erstaufführung. Nun gibt es bereits die dritte Produktion des Musicals, das mittlerweile ein Klassiker geworden ist, an diesem Haus. Für die Inszenierung ist diesmal Carsten Kirchmeier verantwortlich. – Die Geschichte um den erfolglosen Nerd Seymour, . . .