Düsseldorf: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wenn die sogenannten Spinnerinnen quasi kollektiv auf ihren Handys herumscrollen, läuft gerade die EM. – Seltsamer Zufall: als Der fliegende Holländer vor zwei Jahren am Duisburger Theater herauskam, scheint man schon gewusst zu haben, dass gleichzeitig mit der Düsseldorfer Premiere der Inszenierung von Richard Wagners Sturm-Stück die Fußballfans und -spieler in die Altstadt einfallen . . .

Bad Kissingen: „Event des Stegreiforchesters“ beim Kissinger Sommer

Die Bestuhlung eines Parkett-Teiles des Bad Kissinger „Max-Littmann-Saales“ war am 30. Juni des Festivals des Jahres 2024 abgebaut worden, drei Podeste standen für die Schlagzeuger und wechselnde Instrumentalisten zur Verfügung. Auf der freien Fläche tobten Musiker des „Stegreif-Orchesters“ gelegentlich auch gemeinsam mit einigen der Konzertbesucher. – Mit viel Mut zur Utopie . . .

Berlin: „Melancholie des Widerstands“, Marc-André Dalbavie

Uraufführung einer filmischen Oper – Die strenge musikalische Form der Fuge und im Kontrast dazu, aber im Wortlaut frappierend damit harmonierend eine Welt, die aus den Fugen zu geraten droht, übten wohl eine so unwiderstehliche Faszination auf die Macher von Marc-André Dalbavies neuer Oper Melancholie des Widerstands nach dem gleichnamigen Roman von László Krasznahorkai aus, dass sie . . .

Frankfurt: „Die Entführung aus dem Serail“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nach der Entsorgung von Kirchners Kult-Zauberflöte dürfte Christof Loys Version der Entführung aus dem Serail die älteste Inszenierung im Repertoire der Oper Frankfurt sein. Bernd Loebe hatte die Produktion vor 21 Jahren aus Brüssel mitgebracht, wo er zuvor Operndirektor war, und sie in seiner ersten Spielzeit als Frankfurter Intendant gleich im Oktober 2003 präsentiert. Im Interview mit . . .

Nürnberg: „Les Noces / Stop Motion“, Igor Strawinsky & Jean-Christophe Maillot / Sol León & Paul Lightfoot

„Always the question for dancers ist: Can we fly?“ – Die Frage mag berechtigt sein: ob die Tänzer fliegen können. Schaut man sich die beiden Produktionen an, die im Nürnberger Staatsballett zu einem Programm vereinigt worden sind, kommt es einem tatsächlich gelegentlich in den Sinn, dass Tanzen mitunter die Aufhebung der Schwerkraft bedeutet, ja: es hat immer wieder Tänzer in der . . .

Potsdam: „Le Mariage forcé“, Molière / Jean-Baptiste Lully

Heirat wider Willen – Das Festspielprogramm in Potsdam Sanssouci bot in diesem Jahr viele Besonderheiten und eine davon war ganz sicher die Aufführung von Le Mariage forcé im Schlosstheater des Neuen Palais am 21. Juni 2024. Der Text dieser Comédie-ballet stammt von Molìere, die Musik von Jean-Baptiste Lully. Bei der Uraufführung im Louvre von Paris 1664 tanzte sogar König Ludwig XIV . . .

Nürnberg: „Pelléas und Mélisande“, Claude Debussy

„Welche Möglichkeiten der Inszenierung ließen sich denken angesichts eines Werks, das die Idee von Inszenierung einerseits vollkommen zu verweigern scheint, diese andererseits jedoch so vehement in sich trägt, dass sie jedem Besucher wie ein Naturzustand entgegentritt?“ Scheint es nicht so, als würde, wie der Dramaturg Malte Ubenauf es einst suggeriert hat, im Werk jenes „Berühr mich . . .