Hildesheim: „Don Chisciotte“, Manuel García

Seit einigen Jahren wählt sich das Theater für Niedersachsen (TfN) in jeder Spielzeit ein spartenübergreifendes Motto; diesmal ist es der „Ritter von der traurigen Gestalt“ Don Quichote, dessen Erlebnisse sich als Oper, als Musical und als Schauspiel in einem einheitlichen Bühnenbild ereignen. Den Beginn macht mit „Don Chisciotte“ von Manuel García eine absolute Rarität vom Anfang . . .

Hildesheim: „und täglich grüßt das Murmeltier“, Tim Minchin

Dem TfN ist es gelungen, die deutsche Erstaufführung des Musicals von Danny Rubin (Buch) und Tim Minchin (Musik und Gesangstexte) nach dem gleichnamigen Columbia Pictures Film und der ursprünglichen Erzählung von Rubin in einer quirligen Inszenierung herauszubringen. Mit dem speziellen Musical-Ensemble und einer kleinen Band gelang ein spannender Abend. Jens Daryousch Ravari ließ die . . .

Bonn: „Die Meistersinger von Nürnberg“, Richard Wagner (Premieren-Kritik)

Wenn eine Zuschauerin bereits vor dem ersten gespielten Ton einer Opernsaufführung meint ein kleines „Buh!“ loslassen zu müssen, dann droht ein handfester Skandal oder die Dame präsentiert Ignoranz und schlechtes Benehmen. Zum Glück stellte sich heraus, dass die Dame zwei Plätze neben mir den zweiten Fall vertrat, denn mit der Premiere der „Meistersing von Nürnberg“ hat die Bonner . . .

Bonn: „Die Meistersinger von Nürnberg“, Richard Wagner (zweite Vorstellung)

Im letzten Jahr beeindruckte die Oper Bonn mit einer mehr als respektablen Produktion von Arnold Schönbergs Opern-Torso „Moses und Aron“. Die aktuelle Saison startete man mit Richard Wagners Bühnen-Koloss „Die Meistersinger von Nürnberg“. Zwei extrem schwer und aufwändig zu besetzende Werke, die selbst große Häuser an die Grenzen ihrer Möglichkeiten führen. Wer sich an die . . .

München: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold (zweite Besprechung)

Die Aufführung der „Toten Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold nach dem Roman von Georges Rodenbach an der Bayerischen Staatsoper wurde an diesem Abend zu einem Triumph für Klaus Florian Vogt als Paul und Vida Miknevičiūtė als Marietta/Marie. In der Inszenierung von Simon Stone aus dem Jahre 2019 im Dreh-Bühnenbild von Ralph Myers eines modernen Appartements und den Alltags-Kostümen . . .

München: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold

Am 4. Oktober 2024 wurde an der Bayerischen Staatsoper Erich Wolfgang Korngolds geniale Oper Die tote Stadt wiederaufgenommen. Voll zufrieden sein konnte man mit der Inszenierung, für die Simon Stone (Regie), Ralph Myers (Bühnenbild) und Mel Page (Kostüme) verantwortlich zeigten. – Das Regieteam hat das Geschehen gekonnt in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verlegt. Die . . .

Paris: „Les Brigands“, Jacques Offenbach (zweite Besprechung)

Provokanter Auftakt der neuen Spielzeit mit Barrie Koskys Welt: queer, transgender, „nicht-binär“, „ein Zirkus“. Irritierend und doch auch gekonnt, mit genial heutigen Texten im Sinne Offenbachs. – Eine neue Spielzeit beginnt an der Pariser Oper und es gibt viel zu berichten: Der Vertrag des Intendanten Alexander Neef wurde in diesem Frühjahr bis 2032 verlängert, ungewöhnlich . . .

Salzburger Festspiele (Nachtrag): „La Clemenza di Tito“, Wolfgang Amadeus Mozart

Keine Hosenrollen mehr…       – Wieder wurde eine Neuinszenierung der Salzburger Pfingstfestspiele, die bereits seit 12 Jahren unter der Leitung der nicht nur in Salzburg äußerst beliebten Römerin Cecilia Bartoli stehen, in die Sommerfestspiele in das Haus für Mozart übernommen. Diesmal war es W. A. Mozarts letzte Oper „La Clemenza di Tito“ in der . . .

Darmstadt: „Requiem für einen jungen Dichter / Rothko Chapel“, Bernd Alois Zimmermann / Morton Feldman

Einen das Publikum sehr fordernden Abend hat der Intendant des Staatstheaters Darmstadt, Karsten Wiegand, für die jüngste Premiere zusammengestellt: Er verbindet zwei für den Konzertsaal konzipierte Stücke, die gegensätzlicher nicht sein könnten, aber in der gewählten Abfolge als komplementäre Teile gut funktionieren. – Der erste und zugleich längste Teil bietet Bernd Alois . . .

Mönchengladbach: „Eugen Onegin“, Peter Iljitsch Tschaikowsky

Als sich Tschaikowsky um 1878 entschloss, Alexander Puschkins 1833 erschienenen Versroman Eugen Onegin als Oper zu vertonen, begegneten ihm viele Zeitgenossen mit großem Misstrauen. Das von vielen Russen und Russinnen als literarisches Meisterwerk verehrte Werk erschien nicht nur zu umfangreich und komplex, sondern war auch eine Art modernes russisches Nationalepos. Doch schon die ersten . . .