Oper Frankfurt

© Wolfgang Runkel

Frankfurt: „Der Zar läßt sich fotografieren“, Kurt Weill / „Die Kluge“, Carl Orff

Die Oper Frankfurt präsentiert in der aktuellen Neuproduktion die ungewöhnliche Kombination einer „Zeitoper“ mit einer aus der Zeit gefallenen Oper. – Unter dem Schlagwort der „Zeitoper“ versuchten Komponisten in den 1920er Jahren, Impulse aus dem Alltagsleben für das Musiktheater fruchtbar zu machen. Das betraf die Stoffwahl mit zeitgenössischen Schauplätzen und Charakteren . . .

Frankfurt: „The Prodigal Son / The Burning Fiery Furnace“, Benjamin Britten

Das Bockenheimer Depot ist eine Spielwiese für kreative Bühnenbildner, die von dem architektonischen Rahmen und der Offenheit in der Raumgestaltung immer wieder zu außergewöhnlichen Rauminstallationen inspiriert werden. Auch in der aktuellen Produktion mit zwei „Kirchenparabeln“ von Benjamin Britten ist es erneut einem Produktionsteam gelungen, den Zuschauer bereits beim Betreten der . . .

Frankfurt: „Francesca da Rimini“, Saverio Mercadante (zweite Besprechung)

Wenn eine im Jahr 1831 fertiggestellte Oper erst 185 Jahre später ihre Uraufführung erlebt, dann muß auch der Kritiker, den die Manier vieler Kollegen nervt, ihre Besprechungen mit Wikipedia-Wissen vollzurümpeln, einige grundsätzliche Bemerkungen an den Anfang stellen. Der Komponist Saverio Mercadante hat der Nachwelt rund 60 Opern hinterlassen. Aufgeführt werden sie selten. Die . . .

Frankfurt: „Der ferne Klang“, Franz Schreker (zweite Besprechung)

Eine behutsame, kluge Inszenierung voller Poesie hat das Inszenierungsteam rund um Starregisseur Damiano Michieletto für Schrekers spätromantische Autorenoper - Text und Musik stammen wie bei Wagners Musikdramen aus der Hand des Autors - geschaffen. Den Ansatz für ihre Konzeption fanden der Regisseur, der Bühenbildner Paolo Fantin, der Kostümdesigner Klaus Bruns und die Videokünstler Roland . . .

Frankfurt: „Blühen“, Vito Žuraj

Daß man unheilbar kranken Frauen beim Siechtum und schließlich beim Sterben zusieht, ist ein erstaunlich beiläufiger Vorgang zweier der erfolgreichsten Opern des internationalen Repertoires: Verdi läßt seine Traviata ebenso bühnenwirksam an Tuberkulose zugrunde gehen wie Puccini seine Mimi. Das Publikum ist gerührt bis ergriffen und empfindet keinerlei Scham über den eigenen Voyeurismus, . . .