Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die meisten unserer Kritiker haben regionale Schwerpunkte, innerhalb derer sie sich oft sämtliche Produktionen eines Opernhauses ansehen. Daher sind sie in der Lage, eine seriöse, aber natürlich höchst subjektive Saisonbilanz für eine Region oder ein bestimmtes Haus zu ziehen.
Nach dem Theater Bonn blicken wir heute auf das Harztheater in Quedlinburg und Halberstadt.

Bestes Dirigat:
Musikdirektor Johannes Rieger spornte in Rusalka mit präzisem, temperamentvollem Dirigat die solide aufspielenden Harzer Sinfoniker zu guten Leistungen an.
Beste Gesangsleistung (Ensemble, Hauptpartie):
Samuel Berlad überzeugte als besorgter Wassermann in Rusalka mit in allen Lagen abgerundetem Bassbariton.
Beste Gesangsleistung (Gast, Hauptpartie):
Karola Sophia Schmid als in jeder Beziehung beeindruckende Konstanze in Mozarts Entführung führte ihren charaktervollen Sopran abgerundet durch alle Lagen der Partie, in den Höhen intonationsrein und schön aufblühend sowie mit klangvollen Tiefen.
Die Bilanz zog Gerhard Eckels.