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Paris: „Robinson Crusoé“, Jacques Offenbach

Wunderbare Wiederentdeckung einer besonderen Oper, die mit wirklichen Offenbach-Spezialisten nun einen größeren Erfolg feiert als vor 158 Jahren bei der Uraufführung. – Intendantenwechsel am Théâtre des Champs-Elysées: Nach 15 Jahren Amtszeit in teilweise schwierigsten Bedingungen während der Pandemie ist Michel Franck auf eigenen Wunsch in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger . . .

Berlin, Ballett: „A Techno Ballet Odyssey“, Berlin Ballet Company

Die Berlin Ballet Company vollzieht mit A Techno Ballet Odyssey einen bemerkenswerten Spagat: Zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischer Clubkultur entsteht eine eigenständige Form, die Konventionen nicht nur hinterfragt, sondern konsequent hinter sich lässt. Die Inszenierung zeigt, wie zeitgenössischer Tanz neue Räume erobert – mitreißend, ästhetisch und emotional. – Das . . .

Gelsenkirchen: „Not the Messiah“, Eric Idle und John Du Prez

Mit Spamelot hat die britische Komiker-Truppe Monty Python schon einen Musical-Ableger ihres filmischen Schaffens aufgelegt, das hauptsächlich auf dem Film Die Ritter der Kokosnuss beruht. Im Jahr 2007 legten Erice Idle und John Du Prez zusätzlich eine Oratorienversion des Filmes Das Leben des Brian, die unter dem Titel Not the Messiah in Toronto uraufgeführt wurde. Die deutschsprachige . . .

Buchkritik: „Wagners Welttheater“, Bernd Buchner (zweite Besprechung)

Auch die Geschichte der Bayreuther Festspiele ist eine politische Geschichte. Kann man eine Geschichte der Festspiele schreiben, die das alles noch einmal in den Blick nimmt? – Der Historiker Bernd Buch hat es getan – 2013 legte er mit Wagners Welttheater eine Geschichte der Bayreuther Festspiele zwischen Kunst, Politik und Religion vor, die das Alles noch einmal, von der Gründung über . . .

Wuppertal, Konzert: „Mozart, Marsalis, Rimski-Korsakow“, Sinfonieorchester Wuppertal unter Felix Bender

Schicksal, Katastrophenungeheuer, Eifersucht und Liebe: das sind die Themen, mit denen der damals 25jährige Wolfgang Amadeus in seiner ersten Operngroßtat 1781 das Münchener Publikum zum Karneval beeindruckte. Mozart selbst schätzte die Oper sehr.  Und in der Ouvertüre kündigt sich die ganze Dramatik und Tragik schon an. Felix Bender hat diese Oper gerade in Ulm dirigiert – und wurde . . .

Wien: „Ich bin Vincent! Und ich habe keine Angst“, Gordon Kampe

Als Auftragswerk, basierend auf dem Libretto von Paula Fünfeck (auch bekannt als Irmelin Gödecke) und inspiriert vom gleichnamigen Roman der niederländischen Autorin für Kinderbücher, Theaterstücke und Lieder, Enne Koens (*1974), wurde diese Familienoper vom MusikTheater an der Wien präsentiert. Handlung: Vincent ist elf Jahre alt und er weiß alles über das Überleben in der Wildnis. . . .

Stuttgart: „Madama Butterfly“, Giacomo Puccini

Zu einem vollen Erfolg geriet die Wiederaufnahme von Puccinis Madama Butterfly an der Staatsoper Stuttgart. Das war wirklich ein ganz großer Opernabend. In den nun 19 Jahren ihres Bestehens hat die Produktion in der Regie von Monique Wagemakers, dem Bühnenbild Karl Kneidls und den Kostümen von Silke Willrett nichts von ihrer großen Eindringlichkeit und Kraft verloren. Den Kultstatus, den sie . . .

Duisburg: „Giulio Cesare in Egitto“, Georg Friedrich Händel

Im Februar 1724 fand die Uraufführung von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto im Londoner King’s Theatre statt. Etwas mehr als 300 Jahre später ist es in Duisburg nun Giulia Cesare, die als römische Herrscherin auf den männlichen Cleopatro trifft, seines Zeichens Bruder des Tolomeo. Grund für diese umgedrehte Personenbesetzung ist die Frage der Regisseurin Michaela Dicu, ob . . .

Lübeck, Konzert: „Tschaikowsky et al.“, Danang Dirhamsyah und Hermann Valdes

Während in der Lübecker Altstadt der Weihnachtsmarkt mit einem großen Angebot an Speisen, Getränken und Musik tausende Besucher anlockt, fand sich an diesem Abend eine Schar musikbegeisterter Besucher im Haus Eden in Lübeck zu einem besinnlichen Weihnachtskonzert ein. – Die von der Lübecker Possehl-Stiftung geförderte Konzertreihe, ich habe schon darüber berichtet, fand damit ihren . . .

Frankfurt: „Punch and Judy“, Harrison Birtwistle

Benjamin Britten soll die Premiere im Jahr 1968 fluchtartig verlassen haben. Was Harrison Birtwistle in seiner ersten Oper auf die Bühne gestellt hatte, war wohl zu harte Kost. Dabei hatte Britten selbst den jungen Komponisten für das Festival in Aldeburgh mit den Worten empfohlen: „Er hat mehr zu sagen als die meisten seiner jungen Zeitgenossen. Ich bin sicher, er wird etwas Auffälliges und . . .

Zürich, Konzert: „Ravel, Liszt“, Tonhalle-Orchester Zürich unter Thomas Guggeis

Einmal mehr ein grandioses Konzerterlebnis, das lange nachhallen wird – und dies, obwohl der Dirigent für den erkrankten Philippe Jordan eingesprungen war. Ein Glücksfall im doppelten Sinne, denn erstens stand der GMD der Oper Frankfurt, Thomas Guggeis, nach Angaben der Intendantin Ilona Schmiel schon einige Zeit auf der Wunschliste der Tonhalle-Gesellschaft und zweitens, weil er . . .