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Kopenhagen: „Maria Stuarda“, Gaetano Donizetti

Nach Rossinis „Barbier“ folgte am Kopenhagener Opernhaus die Aufführung einer weiteren italienischen Oper, bei der es sich gar um die dänische Erstaufführung handelte, denn Donizettis Vertonung des Dramas um Elizabeth I. von England und die schottische Königin Mary Stuart war in dem skandinavischen Land noch nie gegeben worden. – Die hier besprochene Vorstellung war die letzte . . .

Buchkritik: „Bedřich Smetana and European Opera“, Ivana Rentsch und Aleš Březina

Die Menge der neueren Bücher über Smetana kann man an zwei Händen abzählen. Im deutschsprachigen Bereich fallen dem engagierten Smetanarianer Kurt Honolkas alte Rowohlt-Monographie, der Dokumentenband Smetana in Briefen und Erinnerungen (von 1954), natürlich auch Jungheinrichs wichtiges Buch Bedřich Smetana und seine Zeit ein. In der DDR erschien die Smetana-Biographie von Hana . . .

Regensburg: „Die Reise auf den Mond“, Jacques Offenbach

Die Reise auf den Mond (Le voyage dans la lune) ist eine vieraktige Opéra Féerie auf ein Libretto von Albert Vanloo, Eugène Leterrier und Arnold Mortier, frei nach den Romanen von Jules Verne: „Von der Erde zum Mond“ und „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Da Jules Verne auf Plagiatsvorwürfe verzichtete, konnte das große, an Mitwirkenden und pittoresken Szenen reiche, revuehafte . . .

Detmold: „La Cenerentola“, Gioachino Rossini

Rossinis wohl menschlichste und darum heute noch glaubwürdigste komische Oper La Cenerentola ist aktuell in Nordrhein-Westfalen auf den Bühnen in Düsseldorf sowie in Neuproduktionen in Hagen und Essen zu sehen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten, die Geschichte vom Aschenputtel von unterhaltsam bis tiefgründig zu inszenieren. Mit einer Neuinszenierung des Landestheaters Detmold wird nun . . .

Kopenhagen: „Il barbiere di Siviglia“, Gioachino Rossini

Im Februar hatte ich Gelegenheit, das großzügig angelegte moderne Opernhaus der dänischen Hauptstadt zu besuchen. Die Kosten für seine Errichtung waren von einem dänischen Millionär getragen worden, der als einzige Voraussetzung für sein Sponsoring verlangte, man müsse die Hauptfassade des Hauses deutlich von dem Platz aus sehen, wo das Palais Amalienborg und der Wohnsitz der dänischen . . .

Linz: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Spagat zwischen Mythos und Realität! – Seit nun schon vielen Jahren widmet sich das Landestheater Linz unter seinem Intendanten Hermann Schneider einer eindrucksvollen Pflege des Werkes von Richard Wagner. So war es nur konsequent, dass man nun nach dem Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde sowie Parsifal mit dem Fliegenden Holländer, einem Frühwerk des Bayreuther Meisters, und zwar . . .

Dresden, Konzert: „Messa da Requiem“, Giuseppe Verdi

Seit Rudolf Kempe (1910-1976) im ersten „Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945“ im damaligen „Großen Haus der Staatstheater“ eine Aufführung von Guiseppe Verdis (1815-1901) „Messa da Requiem“ der Sächsischen Staatskapelle leitete, ist dieses Werk die am häufigsten in dieser Abfolge aufgeführte Komposition. Mit Daniele Gattis Interpretation erlebten . . .

Duisburg: „Der Leuchtturm / Dido und Aeneas“, Peter Maxwell Davies und Henry Purcell

Unter dem Titel "Stürmische Geschichten - very British" präsentiert die Deutsche Oper am Rhein einen Abend mit den beiden Opern Der Leuchtturm von Peter Maxwell Davies und Dido und Aeneas von Henry Purcell. Beide Werke stammen von britischen Komponisten, doch zwischen ihren Uraufführungen liegen rund 300 Jahre. Während Dido and Aeneas im Frühjahr 1689 in London uraufgeführt wurde, fand die . . .

Frankfurt: „Die Zauberin“, Peter Tschaikowsky

Bei der Premierenkritik im Dezember 2022 mußten wir den Lesern noch empfehlen, auf Restkarten zu spekulieren, denn sämtliche Folgevorstellungen waren ausverkauft. Das hatte sich die Produktion dieser Rarität zwar redlich verdient, doch war der Verkaufserfolg bereits vor der Premiere eingetreten. Die Zuschauer hatten quasi die Katze im Sack gekauft. Man konnte hier sehen, was passiert, wenn die . . .

Lübeck, Konzert: „Vivaldi, Janoska“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

Ach, Vivaldis Vier Jahreszeiten – wie oft wird man seit Jahrzehnten allein mit Bearbeitungen und Neu-Arrangements überschüttet. Ist da nicht schon die Rezeption mitunter langweilig und sogar gequält? Möglich, aber das slowakische Janoska Ensemble überrascht mit ungewöhnlichen Wendungen, musikalischen Sprüngen und einem ganz neuen Licht auf die Quattro Stagioni. Was für ein Spaß! . . .

Bremen: „Béatrice et Bénédict“, Hector Berlioz

Béatrice et Bénédict, das letzte der insgesamt vier erhaltenen Bühnenwerke von Hector Berlioz, ist eigentlich ein kleines Opernjuwel. Das 1862 in Baden-Baden uraufgeführte Werk (sehr frei nach Shakespeares „Viel Lärm um nichts“) entstand als Auftragskomposition für Edouard Bénazet, den Pächter der dortigen Spielsäle. Nach anfänglich großem Erfolg und rascher Verbreitung verschwand . . .

Flensburg: „Die Fledermaus“, Johann Strauß

Jeder kennt sie, jedes Theater spielt sie: die gern als Königin der Operette bezeichnete Fledermaus von Johann Strauß. Und das nun schon seit mehr als 150 Jahren. Nicht selten sind die Aufführungen ausverkauft. So auch an diesem Premierenabend im Stadttheater Flensburg. Die ebenfalls in dieser Spielzeit herausgekommene Produktion am Theater Kiel scheint also keine Konkurrenz zu sein und das . . .

Hildesheim: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Eine „Zauberflöte“ mal ganz anders! Die kann man jetzt in einer äußerst wirbeligen Neuinszenierung in Hildesheim und an anderen Orten Niedersachsens erleben, wo das Theater für Niedersachsen (TfN) gastiert. Die hehre Welt von Sarastros „Eingeweihten“ wird ordentlich auf die Schippe genommen, und die alles andere als zeitgemäßen, manchmal frauenfeindlichen Dialoge sind geändert oder . . .