Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die meisten unserer Kritiker haben regionale Schwerpunkte, innerhalb derer sie sich oft sämtliche Produktionen eines Opernhauses ansehen. Daher sind sie in der Lage, eine seriöse, aber natürlich höchst subjektive Saisonbilanz für eine Region oder ein bestimmtes Haus zu ziehen.
Nach der Oper Köln blicken wir heute auf das Teatro alla Scala, Mailand.

Beste Produktion [Gesamtleistung]: L’Opera seria von Florian Leopold Gassmann
Größte Enttäuschung: Evgenij Onegin
Entdeckung des Jahres: L’orontea von Antonio Cesti
Beste Wiederaufnahme: Tosca
Beste Gesangsleistung (Hauptpartie): Michael Volle (Wotan in Rheingold und Walküre, Wanderer in Siegfried)
Beste Gesangsleistung (Nebenrolle): Paolo Antognetti (Flavio in Norma)
Nachwuchssänger des Jahres: Anna Kissjudit (Erda in Siegfried)
Bestes Dirigat: Kirill Petrenko (Rosenkavalier)
Beste Regie: Damiano Michieletto (Il nome della rosa)
Bestes Bühnenbild: Paolo Fantin (Il nome della rosa)
Beste Chorleistung: La forza del destino
Größtes Ärgernis: Regie von Oliver Py in Norma
Die Bilanz zog Eva Pleus.