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Zürich: „Ein Maskenball“, Giuseppe Verdi

È un Ballo in Maschera – Splendidissimo. Mit diesen Worten überbringt der Page Oscar im dritten Aufzug dem sich mitten in der Ehekrise befundenen Paar Renato und Amelia die Einladung zum Maskenball des Gouverneurs (und - zumindest in der konkreten Handlung, weniger in Gedanken - keuschen Liebhabers Amelias) Riccardo. Damit verspricht der quirlige Page nicht zu viel: Splendidissimo ist nicht . . .

Mailand: „Gedenkkonzert Puccini“, Klavier: James Vaughn

Dieses zu Puccinis Todestag vor 100 Jahren angesetzte Konzert bzw. die Form seiner Durchführung hat viel Rauschen im internationalen Blätterwald hervorgerufen. Vorgesehen war ein dem Orchester vorbehaltener erster Teil mit der Darbietung (mit Ausnahme des Intermezzos aus der „Butterfly“) von Stücken, die Puccini vor seinem endgültigen Durchbruch auf der Opernbühne komponiert hatte. Nach . . .

München: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Seit einiger Zeit steht Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel wieder auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Hierbei handelt es sich um eine beachtliche Angelegenheit. Was Regisseur Richard Jones und sein Bühnen- und Kostümbildner John Macfarlane hier zu bieten haben, stellt aufregendes und trefflich durchdachtes modernes Musiktheater mit einem starken psychologischen Einschlag . . .

Frankfurt: „Macbeth“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Phänomenal. Das Wort mag einem einigermaßen feinfühligen Hörer einfallen, wenn er schon das Preludio zu Verdis Macbeth hört – zumindest dann, wenn es vom Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter seinem GMD Thomas Guggeis gespielt wird. – Phänomenal, das ist ein großes Wort. Begreift man es allerdings von seiner ursprünglichen Bedeutung her – „phainómenon“ heißt . . .

Bielefeld: „Endstation Sehnsucht – A Streetcar Named Desire“, André Previn

Schallplattensammlern dürfte André Previn (1929-2019) als Dirigent und Pianist für Repertoire der Spätromantik und klassischen Moderne bekannt sein, Kennern als Jazzmusiker und Filmmusik-Komponist und -Arrangeur (was ihm vier Oscars bescherte), und Klatschspaltenlesern als Ehemann der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter von 2002 bis 2006. Man kann daraus ablesen, dass er ein musikalisches . . .

Dresden: „Die Liebe zu den drei Orangen“, Sergej Prokofjew

Der Komponist und Spross einer Großgrundbesitzer-Familie Sergej Prokofjew (1891-1953) konnte mit den Ereignissen der russischen Februar- und Oktoberevolutionen nichts rechtes anfangen. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und der Bürgerkrieg am Rande (U Kraina) des in Aufruhr befindlichen Russlands veranlassten ihn, das Land über Wladiwostok und Japan in Richtung USA zu verlassen. Er . . .

Köln: „Nabucco“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Knapp drei Monate nach der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf präsentiert auch die Kölner Oper Verdis frühes Freiheitsdrama „Nabucco“ in einer Inszenierung, die auf zeitlich einschränkende Aktualisierungen und szenische Mätzchen weitgehend verzichtet. Dabei hält sich Ben Baur in Köln noch stärker zurück, dessen Deutung vor allem durch ihre Unauffälligkeit auffällt. Optisch ist . . .