Daß durch die Frau das Übel in die Welt kam, wird kann im expressionistischen Familien-Drama der bizarren „Salome“ von Richard Strauss emotional ohne weiteres nachvollzogen werden. Patrick Hahn dirigiert und Andrea Schwalbach inszeniert. „Die lustigen Weiber von Windsor“ werden wieder aufgenommen (mit Elena Fink!), Charles Gounods „Faust“ kommt. Außerdem verspricht die Wupperetten-Revue „Von Thalia geküßt“ sprühende Unterhaltung, eine Hommage an das Thalia-Theater in Elberfeld mit fetziger Musik der 20er Jahre u.a. von Ralph Benatzky und Eduard Künnecke (Inszenierung Rebekah Rota).
Seelische Abgründe tun sich auf bei der Oper über Jack the Ripper („The Lodger“ von Phyllis Tate) wie auch bei Mozarts „Don Giovanni“. Am Ende der Spielzeit wird in Kooperation mit dem Spoleto Festival USA und der Nederlandse Reisopera „Suites for sleeping children“ der algerischen Komponistin Layale Chaker aufgeführt werden: 7 Traumsequenzen einer 12jährigen auf der Flucht vor Krieg und Klimakatastrophe durch märchenhafte Landschaften. Musikalisch eine Mischung aus klassisch-zeitgenössischer, arabischer Musik, aus Jazz und Improvisation, wird bei diesem Stück auch ein junges Publikum mit dem Ernst der aktuellen ethischen Krise der Welt konfrontiert werden.
Die Intendantin berichtete erfreut über die große Nachfrage der Schulen und über die Aktivitäten der Opernclubs-Kids und Jugend, wo man sich altersgemäß auf der Bühne ausprobieren kann. Mit den ganz Kleinen (0-3 Jahre) werden in Kooperation der Bergischen Musikschule Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt gemeinsam gesungen (Kiwi 29. April 2025). Bei den „Wohnzimmerkonzerten“ der Oper wird das Kronleuchterfoyer zum interkulturellen Wohnzimmer der Stadt, wenn Musiker und Musikerinnen aus verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen.
Die Intendantin legt Wert auf Teilhabe möglichste vieler. Gehörlosen wurde jetzt mit „Sound Shirts“ ermöglicht, die Welt der Töne in feine Vibrationen umwandelt, sodaß die Musik über Hautempfindungen des Oberkörpers intensiviert wird.