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Nürnberg, Ballett: „Feuervogel“, Igor Strawinsky

Natürlich schreien sie auch diesmal irgendwann. Aber wer möchte bezweifeln, dass der Ausdruck des Leidens angesichts der Verbrechen, die man ihnen antat, nicht angebracht wäre? – Sie: Das ist das „Volk“, und die, die über sie kommen, sind die „Forscher“. So werden sie jedenfalls im Programmheft genannt: sie, die kollektiven Protagonisten in Strawinskys Feuervogel. Denn das . . .

Lübeck: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Es ist ein wunderbarer Weihnachtstraum, der wohlig meinen Schlummer füllt: Ich sitze im sommerlich-warmen Bayreuther Festspielhaus, gleich hebt sich der Vorhang. Merkwürdig, das Polster auf meinem Klappstuhl ist so weich. Haben die das endlich mal neu aufpolstern lassen? Die Fanfaren auf dem Balkon des Königsbaus habe ich noch im Ohr – was war das gleich? Hörte sich an wie Wagner, war es . . .

Dresden, Konzert: „Joseph Haydn / Wolfgang Amadeus Mozart“, Staatskapelle unter Philippe Herreweghe

Im Frühling des Jahres 1761 reiste der 29-jährige Musiker Joseph Haydn (1732-1809) mit seiner vor knapp sechs Monaten geehelichten Frau Maria Anna Theresa geborene Keller aus Wien kommend, im ungarischen Eisenstadt an. Der Fürst Paul II Anton (1711-1762) hatte ihn als Vizekapellmeister zur Unterstützung des auf Grund seines Alters zunehmend unpässlichen Oberkapellmeisters Gregor Joseph . . .

Winterthur, Konzert: „Mozart, Rachmaninow, Elgar“, Roberto González-Monjas & Musikkollegium Winterthur

Gleich in allen drei der an diesem Abend gespielten Werke führten uns deren Komponisten durch eine Mal amüsante, dann wieder rätselhafte, mal kopflastig-akademische, dann wieder hochromatisch bewegende, mal verspielt jazzige, dann wieder klassisch strenge Welt an Variationen, wobei nur bei Elgar der Begriff "Variationen" im Titel explizit vorkommt. Aber auch eine kunstvoll gearbeitete Fuge mit . . .

Bonn: „Tosca“, Giacomo Puccini (zweite Besprechung)

Bei Puccinis Tosca kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Das Publikum liebt die Oper, die Sänger können mit ihren Rollen glänzen und wenn dann auch noch Bühnenbild und Kostüme stimmen, ist der Abend gerettet. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen geht der Bonner Intendant Bernhard Helmich noch ein Schritt weiter und lieh sich gleich die Ausstattung vom Teatro Comunale aus Bologna aus. . . .

München: „Aida“, Giuseppe Verdi

Zu einem in jeder Beziehung hochkarätigen Opernabend geriet die Aufführung von Verdis Aida an der Bayerischen Staatsoper. Das begann schon bei der gelungenen Inszenierung. Regisseur Damiano Michieletto hat in Zusammenarbeit mit Paolo Fantin (Bühnenbild) und Carla Teti (Kostüme) aus seiner Regiearbeit sämtliche ägyptische Zutaten eliminiert und siedelt das Ganze in einem ganz und gar . . .

Aachen: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Das Theater Aachen feiert sein 200jähriges Bestehen mit einer Neuproduktion von Mozarts Zauberflöte und ehrt auf diese Weise den großen Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der zusammen mit Peter Cremer den Theaterbau plante und dem das Theater den klassizistischen Portikus zu verdanken hat, der wie ein Wunder auch die Zerstörung des Aachener Theaters im 2. Weltkrieg überdauert hat. An . . .