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Kitzbühel: „Klassik in den Alpen 2025“, Gala: Elīna Garanča & Friends

Bereits zum zwölften Mal eröffnete Elīna Garanča am 5. Juli den Sommer in Kitzbühel mit einer festlichen Opern-Gala, in diesem Jahr erstmalig vor der neuen Kulisse des Schlosses Kaps und des herrlichen Panoramas des Kaisergebirges. Unter dem Motto „Einladung zum Tanz“, daß auch dem Jubiläum des Walzerkönigs Johann Strauss Rechnung trägt, gestaltete Garanča zusammen mit dem . . .

Kontrapunkt: „Warum eigentlich nicht?“ – Wenn Sänger Inszenierungen kritisieren

Warum, bitte, darf ein Mann wie Jonas Kaufmann, der weiß, wovon er spricht, eigentlich nicht offen sagen, dass er sich in Inszenierungen von Lotte de Beer und Romeo Castellucci nicht wohl fühlt? Ist das ein Kapitalverbrechen, einfach seine ehrliche Meinung auszusprechen? Muss man dafür verspottet, mehr noch, geradezu verfolgt werden, und wenn sich die Beschimpfungen hochschaukeln, ist man am . . .

Buchkritik: „Antonio Salieri – Neuentdeckung eines Verkannten“, Markus Böggemann

Es ist müßig zu überlegen, ob jemand den Namen Salieri heute noch kennen würde, wäre seine Person nicht von einst bis jetzt mit Mozarts Tod in Zusammenhang gebracht. Ein Name dann nur unter den zahllosen begabten und einst erfolgreichen Komponisten des 18. Jahrhunderts, dessen reiches Schaffen sich nicht in der lebendigen Gegenwart der Opernbühnen und Konzertsäle  findet. – Geboren . . .

Kaiserslautern: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold

Es ist eine zeitlose Frage, die der damals 23jährige Erich Wolfgang Korngold in seiner Oper „Die tote Stadt“ in berauschende Klänge kleidete. 1920 zeitgleich in Hamburg und Köln uraufgeführt, verdankte sie ihren anfänglichen Erfolg nicht lediglich den beiden veritablen „Hits“ „Glück, das mir verblieb“ und „Mein Sehnen, mein Wähnen“. Sie traf auf eine Gesellschaft, in der in . . .

Kiel: „Händel, Mozart, Rossini, Donizetti, Erdoğan u. a.“, Streicherensemble der Volksoper Wien unter Omer Meir Wellber

Wer sich auf ein herkömmliches Konzert und strikte Einhaltung des im Programmheft aufgeführten Ablaufs eingestellt hatte, der wurde am 10. Juli 2025 in der Kieler Petruskirche aufs Lebhafteste überrascht. Omer Meir Wellber ist ein Meister der Improvisation und charmanter Grenzüberschreiter in vielerlei Hinsicht. – Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen - das berühmte Zitat aus . . .

München: „In fernem Land“, Wagner-Opern und Schlossarchitekturen als Erlösung für Ludwig II.

Nein, die Moriskentänzer Erasmus Grassers sind keine Nürnberger Lehrbuben, aber ein Vortrag Marcus Spangenbergs in an jedem Ort am rechten Platz – zumal dann, wenn es sich um Ludwig II. handelt. Er war bekanntlich Richard Wagners bedeutendster Mäzen und ließ nicht weniger als vier seiner neuesten Opern in München uraufführen; später kam noch, da war der König schon tot, in der . . .

Buchkritik: Festspielhaus Bayreuth – „Von der Scheune zum High-Tech-Theater“, Markus Kiesel et al.

Luxuriöse, erweiterte Neuausgabe eines Standardwerks über das Bayreuther Festspielhaus – Mit der Uraufführung des „Rings“ wurde das Bayreuther Festspielhaus 1876 eröffnet. Seither steht es als Theater-Unikat und repräsentatives Symbol Wagnerschen Ausnahmewillens unverrückbar und weithin sichtbar da. In den Jahren 1872 bis 1875 ließ Richard Wagner seine Vision von einem idealen . . .

Gut Pronstorf bei Lübeck: „Mozart, Williams, Bardanaschwili, Dvořák“, Streicherensemble der Volksoper Wien unter Omer Meir Wellber

Schon vor Beginn des Konzerts am 8. Juli 2025 im Kuhstall des Gutes Pronstorf bei Lübeck sammelt Omer Meir Wellber Sympathiepunkte. Einige ältere Damen finden ihre Plätze im halbdunklen Raum nicht, halten den umtriebig im Kurzfrack umhergehenden Dirigenten für einen Saaldiener und bitten ihn um Hilfe. Der geleitet die Damen freundlich an ihre Stühle, um dann aufs Podium zu springen. Was . . .