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Kontrapunkt: „Bedenkliche Entwicklung“, Anmerkung zur Causa Demis Volpi

Man muss kein Freund von Demis Volpi sein, um das zu verurteilen, was gerade in Hamburg passiert ist. Der Nachfolger von John Neumeier beim Hamburg-Ballett hat der „einvernehmlichen Trennung“ und der sofortigen Freistellung zugestimmt. Wie es dazu kam, ist ein Musterbeispiel für Mobbing und eine Blaupause für den zukünftigen Umgang mit Leitungspersonal. – Als die Nachricht vom . . .

Dresden, Konzert: „Dmitri Schostakowitsch / Benjamin Britten“, Musikfestspiele 2025

Ein kluges Programm von beklemmender Aktualität – Benjamin Britten und Dmitri Schostakowitsch verbindet nach einer ersten Begegnung 1960 in London, einem späteren Treffen in Aldeborough eine lebenslange, anregende Beziehung. So ahnt man in den Orchesterzwischenspielen des zweiten und dritten Satzes des Britten-Konzerts den Einfluss von Schostakowitsch, andrerseits orientiert sich dieser . . .

Buchkritik: „Die Zauberflöte – Eine alchemistische Allegorie“, Tjeu van den Berk

Die Zauberflöte und kein Ende… Man möchte das abgewandelte Zitat, das sich ursprünglich auf Goethe bezog, auch auf Mozarts vorletzte Oper münzen, denn immer noch erscheinen vermutlich fast jährlich Bücher, die den Sinngehalt des Werks festzuhalten suchen. Erst kürzlich hat sich Laurenz Lütteken mit der Oper befasst, um sie aus dem Geist der Aufklärung zu deuten und zum Ergebnis zu . . .

Dresden, Konzert: „Siegfried“, Richard Wagner – in historischer Klang-Annäherung

Das Abschlusskonzert der Dresdner Musikfestspiele 2025 gehörte dem dritten Teil des „The Wagner Cycles“, einem konzertanten „Siegfried“ in einer dem Ursprung angenäherten Aufführungspraxis. Nachdem die Musikkritiker der „New York Times“ eine konzertante „Walküre-Aufführung“ der Dresdner Musikfestspiele vom 16. März 2024 im Concertgebouw Amsterdam aus dem Vorjahr in ihre . . .

Krefeld: „Helden der Leinwand“, The best of John Williams

Mit inzwischen 93 Jahren ist John Williams eine lebende Legende im Bereich der Filmmusik. Seit den 1970er Jahren reiht sich bei ihm quasi ein Hit an den nächsten. Er arbeitete mit Alfred Hitchcock ebenso zusammen wie mit George Lucas. Außerdem stammt die Musik aus fast allen Filmen von Steven Spielberg aus seiner Feder, die beiden verbindet zudem seit über 50 Jahren eine enge Freundschaft. . . .

Baden-Baden: „Berlioz, Boulez“, London Symphony Orchestra unter Antonio Pappano

Sir Antonio Pappano musizierte mit seinem London Symphony Orchestra (LSO) die großartigen Komponisten Berlioz und Boulez mit Perfektion, mit zueinander passenden Stimmfarben und Harmonie, um das Ganze zu einem Kunstwerk werden lassen. Pappanos Dirigat wirkt so, als würde er jede Note gerade selbst zum Klingen zu bringen. Das Konzert mit über hundert Musikern ist gelungen, weil Sir Pappano . . .

Wien: „Isacco“, Marianna Martines (zweite Besprechung)

Kaum jemand kennt heute noch die Sängerin, Cembalistin und Komponistin Marianna (von) Martines, 1744 in Wien geboren, wo sie ebenda 1812 starb. Ihr Vater war der neapolitanische Zeremonienmeister des päpstlichen Nuntius. Als Freund Metastasios kam er in das alte Michaeler Haus am Kohlmarkt und lebte dort mit seiner Familie als Untermieter des Dichters. Die talentierte Marianna wurde von . . .