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Bayreuth: „Muera cupido“, Nuria Rial & Fahmi Alqhai

Spanisches Barock? Da denkt man an prachtvoll ausgestattete Kirchen, in denen der Horror vacui herrscht, an riesige Königspaläste und an die Orgeln, deren Pfeifen wie Maschinengewehre in die Luft ragen – aber auch an die ausgemergelten Heiligen Zurbarans und die blutbeschmierten Karfreitagsprozessionen. Spanisches Barock: das ist auch ein in Kerzenlicht getauchtes katholisches Mysterium, von . . .

Weimar: „Salome“, Richard Strauss

Die biblische Geschichte von der Hinrichtung Johannes’ des Täufers durch König Herodes um das Jahr 30 war Ausgangs­punkt des Schau­spiels „Salome“ von Oscar Wilde. 1905 brachte Richard Straus seine darauf basierende einaktige Oper gleichen Titels heraus. Ein Skandalstück, das zum Welterfolg wurde. Am Deutschen Nationaltheater Weimar kam nun eine Neuinszenierung des Stücks heraus, das . . .

Innsbruck: „Liebesgesang“, Georg Friedrich Haas

Das Tiroler Landestheater, aufgrund der finanziellen Einbußen im Abo-Verkauf und der künstlerischen Ausrichtung des Spielplans durch die seit einem Jahr engagierte Intendantin Irene Girkinger zuletzt im Fokus negativer Berichterstattung, startet die Abo-Saison gewagt, nämlich mit der Oper „Liebesgesang“ von Georg Friedrich Haas nach einem Libretto von Händl Klaus. Das . . .

Luzern: „Mendelssohn, Beethoven, Debussy, Ravel“, Rotterdam Philharmonic unter Lahav Shani

Es waren nicht Sinfonische Dichtungen im engeren Sinne, welche das Rotterdam Philharmonic Orchestra unter der Leitung seines energiegeladenen Chefdirigenten Lahav Shani für sein Gastspiel beim Lucerne Festival im Gepäck hatten, wohl aber drei Tongemälde, welche auf ihre ganz unterschiedliche Art und Weise enormes suggestives Potential beinhalteten. Mendelssohn, Debussy und . . .

Lübeck: „Prokofjew, Martin, Mussorgski“, Philharmonisches Orchester unter Stefan Vladar

So nett und rückwärtsgewandt kommt sie daher, die Klassische von Sergei Prokofjew, so schmiegsam und Nachmittags-Teetisch-tauglich. Aber ist sie das wirklich oder hat sich der ansonsten eher unbequeme Komponist da einen Scherz erlaubt? „Klassisch“ nannte er das Werk nach eigener Aussage, „erstens, weil es so einfacher war; zum anderen in der Absicht, die Philister zu ärgern, und . . .

Buchkritik: „Der perfekte Faschist – Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt“, Victoria de Grazia

„Macht macht sexy“ – anders könnte man sich die Ehe einer aufstrebenden amerikanischen Opernsängerin jüdischen Glaubens mit einem italienischen Militärangehörigen und engen Vertrauten Mussolinis auf den ersten Blick nicht erklären. Aber so einfach ist es dann doch nicht. – Da ist auf der einen Seite der 1882 in Mailand geborene Attilio Teruzzi, schon als Kind eitel, von Mutter . . .

Bochum/Ruhrtriennale: „Haugtussa“, Edvard Grieg / „Rechants“, Chorwerk Ruhr

Haugtussa - Edward Grieg – Es sind nicht selten die leisen, unspektakulären Kreationen der Ruhrtriennale, die die nachhaltigsten und intensivsten Eindrücke hinterlassen. Das trifft auch auf „Haugtussa“ zu, ein Musiktheater-Projekt des Norwegischen Nationaltheaters, dessen Uraufführung in der Bochumer Jahrhunderthalle auf große Zustimmung des Publikums stieß. –  . . .

Krefeld: „Bargeflüster“, Ulrich Proschka und Benedikt Ofner

Als Barkeeper bekommt man so einiges mit. Vor allem, wenn sich drei Freundinnen jede Woche in derselben Bar treffen, um bei einem Drink ihre Alltagsprobleme zu besprechen. So auch Paul, der das Publikum gleich zu Beginn des Abends darauf hinweist, dass er als Barkeeper oft unsichtbar und doch immer präsent ist. Bei Bedarf tritt er aber auch offen als Therapeut für seine mitteilungsbedürftigen . . .

Hamburg: „Schönberg: Gurre-Lieder“, NDR Elbphilharmonie-Orchester unter Alan Gilbert

„Eine gewaltige Wagnersche Kantate…, eröffnet mit einem Dampfbad in Es-Dur“ – so charakterisiert der Musikwissenschaftler Alex Ross die Gurre-Lieder von Arnold Schönberg. In der Tat steckt viel Wagner in diesem Riesen-Opus, sowohl in der Verwendung von Leitmotiven als auch vom orchestralen Klang her, auch Richard Strauss´ Harmonik darf man assoziieren. Dennoch ist das Werk völlig . . .

Bayreuth: „Orlando furioso“, Antonio Vivaldi

Was ist, wenn auf der Bühne eine Oper von Vivaldi stattfindet und zwei Plätze neben einem sitzt Donna Leon? – Antwort: Bayreuth Baroque. Nur, dass im fünften Jahr des international ausstrahlenden Festivals, das die französischen, italienischen, spanischen Besucher in Scharen in die „Wagner-Stadt“, oder anders: in die Stadt des Welterbes Markgräfliches Opernhaus, treibt, zum ersten . . .

Mailand: „Der Florentiner Hut“ (Il cappello di paglia di Firenze), Nino Rota

Opern-Kleinod des Filmmusik-Komponisten – Die Entstehung dieses “Florentiner Strohhuts” hat ihre eigene Geschichte: Als Nino Rota (1911-1979) und seine Mutter Ernesta die letzten Monate des 2. Weltkriegs, aus Mailand kommend, in der Nähe von Bari in Apulien verbrachten, machten sie sich zum Zeitvertreib an die Übersetzung des Vaudeville „Un chapeau de paille d’Italie“ von . . .

Berlin: „Respighi, Nono, Verdi“, Orchester der DOB unter Donald Runnicles

Wohl eine ganz besondere Beziehung hat die Deutsche Oper Berlin zum italienischen Komponisten Ottorino Respighi, dessen Oper Marie Victoire sie 2009 zur deutschen Erstaufführung in der Regie von Johannes Schaaf und unter der musikalischen Leitung von Michail Jurowski brachte, von der es eine CD des Labels cpo gibt. Selten gespielt ist auch das spätere Werk La Fiamma, dessen Premiere in der . . .