Archiv

Zürich, Konzert: „Rachmaninow“, Giandrea Noseda & Tonhalle Orchester / Francesco Piemontesi

SPERRIGKEIT DER JUGEND - SPERRIGKEIT DER REIFE. Im Rahmen der Zusammenarbeit für den Rachmaninow-Zyklus zwischen Opernhaus und Tonhalle tauschten die beiden Chefs Paavo Järvi und Gianandrea Noseda die Pulte und die Orchester: Noseda dirigierte nun also das Tonhalle-Orchester Zürich in der Tonhalle, Järvi wird heute Abend im Opernhaus dirigieren. In beiden Konzerten tritt der Tessiner Pianist . . .

Dresden: „Die Zauberflöte“ mit Zusatzangeboten für Sehbehinderte

Noch ermöglichen mir eine ordentlich zugemessene Brille und gute aufwendige Hörgeräte genussvolle Opernbesuche. Aber das fortgeschrittene Lebensalter bringt bereits deutliche Verluste der kognitiven Fähigkeiten und lässt zunehmend weitere Einschränkungen erwarten. – Mithin war ich angetan, dass die Semperoper für ausgewählte Vorstellungen künftig audiodiskreptielle . . .

Wiesbaden: „Follies“, Stephen Sondheim

Als Stephen Sondheim im November 2021 im gesegneten Alter von 91 Jahren starb, rühmten die Nachrufe ihn als anspruchsvollsten Musical-Komponisten des 20. Jahrhunderts. Kreativ und „sophisticated“ habe er das Erbe der großen Shows der „goldenen Ära“ aus den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten angetreten, um es zu revolutionieren und die Türen aufzustoßen für eine neue Art Musical, . . .

Berlin: „Nils Holgerssons wundersame Abenteuer“, Elena Kats-Chernin

Abends steht Ruth Brauer Kvam als durchtriebenes Luder Velma Kelly im Musical Chicago auf der Bühne des Schillertheaters, den Tag über inszenierte sie in den letzten Wochen die Uraufführung der Kinderoper Nils Holgerssons wundersame Abenteuer nach Selma Lagerlöfs Roman Die wundersame Reise des kleinen Nils Holgerssons mit den Wildgänsen, ein stattliches Buch von 700 Seiten, das vor allem das . . .

Wiesbaden: „Lady Macbeth von Mzensk“, Dmitri Schostakowitsch

Erneut präsentierte das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine herausragende Aufführung von Dmitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" am 10. November 2023. Unter der einfühlsamen Regie von Evgeny Titov und den eindrucksvollen Bühnenbildern von Christian Schmidt wurde die fesselnde Geschichte ohne Schnörkel und direkt zum Leben erweckt. Die klare Struktur des Handlungsverlaufs . . .

Hannover: „I Capuleti e i Montecchi“, Vincenzo Bellini

Nach fast genau zwanzig Jahren hat sich die Staatsoper erneut der hierzulande selten gespielten Belcanto-Oper in einer Neuinszenierung angenommen und damit die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Literatur auf die Bühne gebracht. Romeo und Giulietta haben sich bei Bellini und seinem Librettisten Felice Romani schon längere Zeit vor Beginn der Handlung unsterblich ineinander verliebt, obwohl . . .

Berlin: „Tannhäuser“, Richard Wagner

Doch, es gibt sie noch die Opernvorstellungen, nach denen man nicht frustriert, angewidert, wütend das Theater verlässt, sondern beglückt, positiv aufgewühlt und sich durch und durch bereichert fühlend. Eine solche war am 11. November in der Deutschen Oper Berlin die 52. Aufführung von Wagners Tannhäuser in der Regie von Kirsten Harms, den Bühnenbildern von Bernd Damovsky und mit einer . . .

Wiesbaden, Konzert: „Sofia Philharmonic Orchestra“

Am 9. November 2023 erlebte das Publikum im Wiesbadener Kurhaus einen wahrhaft außergewöhnlichen Konzertabend. Ursprünglich war im Rahmen der Meisterkonzerte ein Auftritt des Belgrade Philharmonic Orchestras mit dem renommierten Geiger Nemanja Radulović angekündigt. Aufgrund einer kurzfristigen Absage eroberte jedoch ein junges Ausnahmetalent die Bühne: Elias David Moncado, gerade einmal 22 . . .

Kontrapunkt: „Blackfacing-Alarm in Frankfurt“, oder: Die Revolution frißt ihre Kinder

„Anubis: Gottheit in der altägyptischen Mythologie. – Anubis wird vorwiegend als liegender schwarzer Hund, Schakal oder als Mensch mit einem Hunde- oder Schakalkopf dargestellt.“ (zitiert nach Wikipedia) – In der aktuellen Premiere von „Le Grand Macabre“ an der Oper Frankfurt tritt bei einem Kostümfest unter anderem ein als Anubis verkleideter Darsteller auf. Und weil . . .