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Baden-Baden: „Berlioz, Boulez“, London Symphony Orchestra unter Antonio Pappano

Sir Antonio Pappano musizierte mit seinem London Symphony Orchestra (LSO) die großartigen Komponisten Berlioz und Boulez mit Perfektion, mit zueinander passenden Stimmfarben und Harmonie, um das Ganze zu einem Kunstwerk werden lassen. Pappanos Dirigat wirkt so, als würde er jede Note gerade selbst zum Klingen zu bringen. Das Konzert mit über hundert Musikern ist gelungen, weil Sir Pappano . . .

Wien: „Isacco“, Marianna Martines (zweite Besprechung)

Kaum jemand kennt heute noch die Sängerin, Cembalistin und Komponistin Marianna (von) Martines, 1744 in Wien geboren, wo sie ebenda 1812 starb. Ihr Vater war der neapolitanische Zeremonienmeister des päpstlichen Nuntius. Als Freund Metastasios kam er in das alte Michaeler Haus am Kohlmarkt und lebte dort mit seiner Familie als Untermieter des Dichters. Die talentierte Marianna wurde von . . .

Duisburg, Ballett: „Soirée Ravel“, Richard Siegal, Bridget Breiner

Am 7. März 1875 wurde Joseph-Maurice Ravel in Ciboure geboren. Anlässlich seines 150. Geburtstags ehrt das Ballett am Rhein sein Andenken aktuell mit vier Uraufführungen von Richard Siegal und Bridget Breiner. Neben dem weltberühmten Boléro komponierte Ravel unzählige Werke, von Klavier- und Kammermusik bis zu großen Orchesterwerken. Für den rund zweieinhalbstündigen Ballettabend wurden . . .

Frankfurt: „Melusine“, Aribert Reimann

Ist es nicht bemerkenswert, wie oft bei der Beschreibung des Neuen das Alte als Vergleich herangezogen wird? So erinnern Ulrich Schreiber in seiner „Kunst der Oper“ die „schwebenden Klänge“ von Aribert Reimanns Musik zu Melusine an Debussy. Die Titelfigur, meint er, verbinde Bergs Lulu mit Debussys Mélisande. Die Uraufführungsrezension von Wolfram Schwinger in der ZEIT sah überhaupt . . .

Buchkritik: „Der Hofnarr des romantischen Säkulums?“, Studien zu Werk und Kontext Jacques Offenbachs von Peter Hawig

Fazit der Offenbach-Forschungen Peter Hawigs – Peter Hawig ist einer der besten Kenner und fleißigsten Autoren in Sachen Offenbach. Im Vorwort seines neusten, soeben erschienenen Offenbach-Buches schreibt er: „Überblickt man die knapp 40 Jahre zwischen Jacques Offenbachs 100. Todestag 1980 und seinem 200. Geburtstag 2019, so wird man feststellen, dass entscheidende Änderungen . . .

Dresden, Konzert: „Mahler: Symphonie Nr. 3“, Staatskapelle unter Daniele Gatti

Nach seiner etwas ungeordnet entstandenen Auferstehungs-Symphonie wollte Gustav Mahler (1860-1911) mit einer dritten Symphonie etwas Höheres, Programmatisches schaffen. Der inzwischen als Dirigent ordentlich etablierte Mahler war inzwischen 1891 von Bernhard Pollini (1838-1897) dank eines hohen Honorars aus Budapest in das aufstrebende Hamburg als Chefdirigent des Stadttheaters geholt worden. . . .

Lübeck: „Das Konzert seines Lebens“, Festkonzert zu Thomas Manns 150. Geburtstag

„Groß ist das Geheimnis der Musik – sie ist ohne Zweifel die tiefsinnigste, philosophisch alarmierendste, durch ihre sinnlich-übersinnliche Natur, durch die erstaunliche Verbindung, die Strenge und Traum, Sittlichkeit und Zauber, Vernunft und Gefühl, Tag und Nacht in ihr eingehen, die faszinierendste Erscheinung der Kultur und Humanität.“ Das schrieb Thomas Mann anläßlich des 50. . . .