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Berlin: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Drei Fragen: Können Stummfilme altern? Im Prinzip nicht, denn sie sind bereits so alt, dass sie kaum älter werden können. Kann Die Zauberflöte altern? Aller Voraussicht nach nicht. Kann eine Zauberflöten-Inszenierung altern? Ja, aber sie muss es nicht. – Eine Inszenierung der Oper, die bereits vor 12 Jahren herauskam und immer noch ihr Publikum findet: es ist nicht außerordentlich, . . .

Linz: „La Juive“, Jacques François Fromental Halévy

Von 1822 bis 1873 war die „Salle Le Peletier“ in der gleichnamigen Straße im 9. Arrondissement das Haupt-Opernhaus von Paris, obwohl eigentlich nur als vorwiegend hölzernes Provisorium für wenige Jahre geplant. In diesen 50 Jahren seiner Existenz, unter verschiedenen Namen, fanden dort zahlreiche wichtige Uraufführungen statt, unter anderen auch der (üblicherweise pessimistisch . . .

Düsseldorf: „Eugen Onegin“, Peter Tschaikowsky

Kaum eine andere Oper scheint so sehr mit der Gefühlswelt des Komponisten verbunden zu sein wie Eugen Onegin. Fast zeitgleich mit der Entstehung dieser Oper ging der homosexuelle Tschaikowsky eine Ehe mit Antonina Miljukowa ein, auch um seine Familie vor öffentlichem Gerede zu schützen. Ausgangspunkt hierfür waren Liebesbriefe der jungen Frau an den russischen Komponisten, in denen sie ihm . . .

Dresden, Konzert: „Bartók, Dvořák und Honegger“ mit Hrůša und Hadelich

Den Auftakt des Konzertes bildete Béla Bartóks „Violinkonzert Nr. 2 Sz 112“: Bartok komponierte sein zweites Violinkonzert in den Jahren 1937 bis 1938 für seinen Freund und langzeitigen Konzertpartner Zoltán Székely (1903-2001) erst nach einigem Zögern. Er fürchtete, dass der in Holland lebende Geiger keine Zeit für eine Konzerttätigkeit finden könne und sein zweites Violinkonzert . . .

Dessau: „König Roger“, Karol Szymanowski

Es ist still um Karol Szymanowski geworden in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen seiner Homosexualität im homophob repressiven Polen.  Umso verdienstvoller ist es, dass sich Generalintendant Johannes Weigand vehement für das Hauptwerk, „König Roger“ wie für den Komponisten einsetzt. Man könne es gar nicht oft genug spielen, meinte er nach der Premiere. Am Anhaltischen Theater . . .

Berlin: „Hercules“, Georg Friedrich Händel

Ist es ein Akt der Wiedergutmachungen, dass Regisseur Barrie Kosky den Halbgott Hercules, den Georg Friedrich Händel zwar zum Titelgeber für sein Musikalisches Drama gemacht, aber im Verlauf von über drei Stunden nur mit drei Auftritten und zwei Arien bedacht hatte, auf der Bühne des Schillertheaters mit zwei gewaltigen Gipsstatuen allgegenwärtig sein lässt? Eine ist dem Farnese Herakles . . .

Mönchengladbach, Ballett: „Tschaikowskys Träume“, Robert North

Am Theater Mönchengladbach feierte am Wochenende ein neuer Ballettabend Premiere, der dem Leben des Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky gewidmet ist. Der Abend reiht sich damit in eine erfolgreiche Serie ein, denn bereits mit Beethoven! und Mata Hari hat das Theater das Leben berühmter Persönlichkeiten durch die Ballettcompagnie eindrucksvoll auf die Bühne gebracht. Auch wenn Robert North . . .