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Linz: „Gormenghast“, Duncan Fallowell

1946 bis 1956 erschienen drei Romane und eine Novelle um das düstere Schloß Gormenghast, dessen Bewohner, die nicht weniger düstere gräfliche Familie Groan sowie beider Untergang durch einen rach- und machtsüchtigen Emporkömmling. Diese Dystopie war in ein ungefähres Mittelalter gepflanzt, aber gleichzeitig an Figuren wie Hitler und Stalin mit ihrer ärmlichen Herkunft und zerstörerischen . . .

Berlin: „Roméo et Juliette“, Charles Gounod

Trotzgöre mit blauem Haar – Juliette ist eine Unangepasste. Dafür spricht schon ihre Haarfarbe - ein verwaschenes Blau, das gewiss den Unmut ihrer Eltern erregt, Roméo aber eher anzieht. Auch die Kleidung der Capulet-Tochter mit Jeans und Hoodie ist eigenwillig und vor allem nicht standesgemäß. Aber Mariame Clément kümmert sich bei ihrer Neuinszenierung von Gounods Drame lyrique in . . .

Bremen: „Der feurige Engel“, Sergej Prokofjew

In Bremen wurde Der feurige Engel von Sergej Prokofjew zuletzt 1994 gespielt - damals mit Katherine Stone als Renata und Ron Peo als Ruprecht; inszeniert hatte Peter Konwitschny. Nach über dreißig Jahren kehrt das sperrige und schwierige Werk nun zurück ins Thater am Goetheplatz. Diesmal sind es Nadine Lehner und Elias Gyungseok Han, die in ihren Partien restlos begeistern. Und es sind die . . .

Mailand: „La fille du régiment“, Gaetano Donizetti

Seit diese Koproduktion der Opernhäuser von New York, London und Wien 2007 entstand (eigentlich müsste es heißen „geschaffen wurde“), wanderte sie rund um die Welt, ohne an Erfolg und Attraktivität zu verlieren. An der Scala wurde die meisterliche Schöpfung von Laurent Pelly (Regie und Kostüme) und Chantal Thomas (Bühne) erstmals gezeigt und als „Rekonstruktion des Gran Teatre del . . .

Buchkritik: „Selbstverständnis und Identität des Opernhauses in Berlin-Charlottenburg“, Matthias Rädel

Wenn man, wie der Verfasser dieser Zeilen, seine erste und also auch seine prägende Opernzeit in der Deutschen Oper Berlin zugebracht hat, nimmt man den voluminösen Doppelband, den der Jung-Wissenschaftler Matthias Rädel als Dissertation vorgelegt hat, natürlich mit besonderem Interesse in die Hand. Er trägt einen eher sperrigen Titel: Selbstverständnis und Identität des Opernhauses in . . .

Hamburg (Ballett) „Die kleine Meerjungfrau“, John Neumeier

Das Ballett entstand anlässlich des 200. Geburtstages von Hans Christian Andersen (1805-1875) in freier Anlehnung an sein gleichnamiges Märchen und wurde vom Königlich Dänischen Ballett 2005 in Kopenhagen anläßlich der Eröffnung der neuen Oper uraufgeführt. Die Premiere in Hamburg erfolgte am 1. Juli 2007. John Neumeier, geb. 1939, lieferte damals Choreographie, Inszenierung, Bühnenbild, . . .

St. Gallen: „La Bohème“, Giacomo Puccini

Man kann es sich kaum vorstellen, dass die Kritiken über Puccinis LA BOHÈME nach ihrer Uraufführung so gemischt und teils gar vernichtend waren. Einer der Schreiberlinge sprach von Puccinis „Abdankung“, ein anderer (immerhin Turins führender Kritiker, Carlo Bersezio, meinte, LA BOHÈME werde „in der Geschichte unserer Oper kaum eine Spur hinterlassen ...“. Immerhin erhielt Puccini Lob . . .

Stuttgart: „Rigoletto“, Giuseppe Verdi

An der Staatsoper Stuttgart ist Verdis Rigoletto in der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito wieder zu erleben. Das ist sehr zu begrüßen, denn die Produktion des altbewährten Regie-Duos ist einfach grandios. Wieler und Morabito verstehen es hervorragend, die Oper einerseits in einen ganz neuen Kontext zu stellen, andererseits aber dem ursprünglichen Subtext des Werkes in vollem . . .

Köln: „Das Rheingold“, Richard Wagner (zweite Besprechung)

20 Jahre nach Robert Carsens tief pessimistischem Ring des Nibelungen, bei dem die Welt und Natur bereits im Rheingold aus dem letzten Loch pfiffen, startet die Kölner Oper einen neuen Ring mit der Handschrift Paul-Georg Dittrichs. Der schließt sich der seit etwa 15 Jahren grassierenden Rezeptions-Mode an, die politisch-ökologische Botschaft Wagners hintenanzustellen und die Tetralogie, wie . . .

Dresden: „Wagner, Strauss“, Staatskapelle unter Daniele Gatti

Am 26. Oktober 2025 spielten im ersten Teil der Matinee des 3. Symphoniekonzertes in der Semperoper die Musiker der Sächsischen Staatskapelle unter dem Dirigat Daniele Gattis eine symphonische Suite aus Richard Wagners (1813-1883) Götterdämmerung. In einem dichten Orchesterpart und einem monumentalen Klangbild waren die Morgenröte, Siegfrieds Rheinfahrt mit dem Trauermarsch verbunden. Gatti . . .